Skip to content
/ ©APA/AFP
Terrorverdächtiger wird wohl noch länger in London bleiben müssen

Terrorverdacht: Grazer (31) in London schuldig gesprochen

Im Februar wurde ein Grazer in London wegen Terrorverdachts festgenommen. Heute wurde der Österreicher vom britischen Strafgerichtshof ("Old Bailey") der Spionage schuldig gesprochen.

von APA/RED
2 Minuten Lesezeit(316 Wörter)

Das Strafmaß wollte Richter Richard Marks am Freitag verkünden. Früheren Berichten zufolge soll der 31-Jährige mehrere Videoaufnahmen vom Äußeren eines Bürogebäudes im Chiswick Business Park im Stadtteil Gunnersbury angefertigt haben. In dem Gebäude in Westlondon befindet sich der Hauptsitz von „Iran International“. Der Sender soll bereits im vergangenen November von den britischen Behörden gewarnt worden sein, dass seine Journalisten im Visier „iranischer Agenten“ stünden. Damals seien auch die Sicherheitsvorkehrungen im Umfeld des Gebäudes erhöht worden.

Sender als „Terrororganisation“ eingestuft

Staatsanwalt Nicholas de la Poer wies in der Verhandlung darauf hin, dass das iranische Regime den Sender zu einer „Terrororganisation“ erklärt hatte und dass das Gebäude schon vor der Tat des Österreichers ausgekundschaftet worden sei. Der Chef des Anti-Terror-Kommandos der Londoner Polizei, Dominic Murphy, räumte ein, dass man keine Beweise zu den konkreten Auftraggebern des Mannes habe finden können. „Aber wir haben genug Beweise gefunden, um den Geschworenen zu zeigen, dass er sich dort aufhielt, um terrorbezogene Handlungen zu setzen.“

„Mir wurde eine Falle gestellt“

Der 31-Jährige gab in der Verhandlung an, dass ihm eine Falle gestellt worden sei. Betrüger hätten ihn selbst sowie seinen Vater um 20.000 Euro gebracht. Man habe ihm dann mitgeteilt, dass die Betrüger in dem Geschäftsgebäude in Westlondon aufzufinden seien. Dass es sich um das Hauptquartier von „Iran International“ handle, habe er nicht gewusst. Der Grazer mit tschechischen Wurzeln bekannte sich demnach nicht schuldig. Die Geschworenen schenkten dem Österreicher keinen Glauben. Den Schuldspruch nahm er ohne Gemütsregung auf.

Sitz in die USA verlegt

„Iran International“ hatte seine Fernsehstudios nach der Festnahme im Februar in die USA verlegt und dies mit Drohungen begründet, denen man in Großbritannien ausgesetzt sei. Im September nahm der oppositionelle Fernsehkanal seine Tätigkeit in London wieder auf. (APA, red 20.12.2023)

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 20.12.2023 um 20:47 Uhr aktualisiert

Deine Meinung

Der Artikel ist lesenswert

Vielen Dank für deine Bewertung!
Es wurde Mal abgestimmt

Der Artikel ist informativ.

Vielen Dank für deine Bewertung!
Es wurde Mal abgestimmt

Der Artikel ist ausgewogen.

Vielen Dank für deine Bewertung!
Es wurde Mal abgestimmt
Du hast einen #Fehler gefunden? Jetzt melden.

Mehr Interessantes