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Das Bild auf 5min.at zeigt Katzen auf einer Wiese
In Wien hat die KATZENPRAXIS eine neue Station zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion eröffnet.

Radio-Jod-Therapie für Katzen: Wiener Praxis bietet seltene Behandlung

Schilddrüsenüberfunktion: Eine der häufigsten Hormon­erkrankungen bei älteren Katzen. Jetzt gibt es in Wien eine seltene Radio-Jod-Therapie, die die Fellnasen vor dem Tod bewahren soll.

von Stella Sabitzer Das Bild auf 5min.at zeigt die Online-Redakteurin Stella Sabitzer von 5 Minuten Österreich.
3 Minuten Lesezeit(613 Wörter)

Nicht nur Menschen benötigen oft dringend medizinische Hilfe, sondern auch unsere Fellnasen haben manchmal das eine oder andere Wehwehchen. In der KATZENPRAXIS in Österreich können ausschließlich Samtpfoten tierärztlich behandelt werden. Erst vor wenigen Tagen wurde dort ein weiterer Meilenstein in der Veterinärmedizin erreicht.

Radio-Jod-Station: Zweite für Österreich

Die Praxis hat nämlich eine neue Station bekommen: eine hochmoderne Radio-Jod-Station. Was so besonders daran ist? „Radio-Jod-Stationen sind in Europa eine absolute Seltenheit“, erklärt Karin Kamm, eine der Gründerinnen der KATZENPRAXIS. In Österreich gab es bisher nur eine weitere Einrichtung, die diese Behandlung für Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion anbietet – nämlich die Veterinärmedizinische Universität Wien. „Neben der Vet-Med in Wien gibt es nur eine Station in der Schweiz (Bern), zwei in Deutschland (Uni Gießen, Tierklinik Norderstedt) und eine in Spanien (Madrid). Mit unserer neuen Einrichtung sind wir nun die sechste Station in ganz Europa und schaffen eine wichtige Behandlungsmöglichkeit. Wir erwarten Überweisungen aus ganz Europa“, erklärt sie.

Das Bild auf 5min.at zeigt die Gründerinnen der KATZENPRAXIS in Österreich Kamm und Hoyer.
©Katzenpraxis
Die erste und einzige reine Praxis für Katzen in Österreich wurde 2015 von Karin Kamm und Marie-Theres Hoyer gegründet.

Hormonerkrankung bei Katzen: Schilddrüsenüberfunktion

Die Radio-Jod-Therapie behandelt die Schilddrüsenüberfunktion, die häufigste Hormon­erkrankung bei älteren Katzen. Ohne diese Behandlung leiden die Fellnasen unter Gewichtsverlust, Bluthochdruck und sogar Herz- und Nierenversagen, was in weiterer Folge zum Tod führen kann.

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Radio-Jod-Therapie für Katzen: So läuft der Aufenthalt ab

Auf 120 Quadratmetern werden die tierischen Patienten behandelt. Dort müssen sie drei bis fünf Tage stationär bleiben. Aufgrund der radioaktiven Strahlung wird der menschliche Kontakt auf das Nötigste reduziert. Trotzdem kommt das Wohlbefinden der Fellnasen nicht zu kurz: Während des Aufenthalts können die Katzen auf Tablets Spiele spielen und Fische oder Vögel fangen. Zusätzlich werden die Katzen rund um die Uhr videoüberwacht. Pro Woche können sechs tierische Patienten behandelt werden.

10 Jahre KATZENPRAXIS: Jubiläum und neue Praxis im 23. Bezirk

Aber nicht nur die Erweiterung des Behandlungsangebots ist ein Grund zum Feiern: Die KATZENPRAXIS feiert heuer auch ihr zehnjähriges Bestehen. Die erste und einzige reine Praxis für Katzen in Österreich wurde 2015 von Karin Kamm und Marie-Theres Hoyer gegründet. Heuer im August ist die Praxis in den 23. Wiener Bezirk (Liesing) gezogen. Die Eröffnungsfeier fand Ende September statt.

Stressfreie Behandlung: Praxis überzeugt auch über Wien hinaus

Bis zu 50 Patienten werden täglich in der Praxis behandelt. Die Ordination hat sich auch über die Grenzen Wiens hinaus bereits einen Namen gemacht. „Wir haben Patienten aus allen österreichischen Bundesländern. Auch aus der Tschechischen Republik und anderen Nachbarländern kommen regelmäßig Patienten zu uns“, berichtet Marie-Theres Hoyer. Für die Katzen läuft der Prozess dabei stressfreier ab, denn es herrscht völlige Ruhe. „Es gibt keine laute Musik, es bellt kein Hund und es riecht nicht nach anderen Tierarten. Wir kommen den Bedürfnissen der Katzen so gut wie möglich entgegen, damit die Behandlung stressfrei verläuft“, betont Kamm. „Das ist auch wichtig für die Laborergebnisse, denn Stress kann diese stark verfälschen.“

„Weil Katzen die coolsten Tiere der Welt sind!“

Die Katzen dürfen sich in der Praxis frei bewegen und können sich jederzeit zurückziehen. „Zunächst beobachten wir die Katzen. Was muss man tun, damit sie sich wohlfühlen? Der Nackengriff bei Untersuchungen ist bei uns ein absolutes Tabu, denn das löst nur Stress und Angst aus. Wir versuchen, die Katzen bei den Untersuchungen nicht festzuhalten und sie stattdessen sanft zu begrenzen“, erklären die beiden Veterinärmedizinerinnen und beschreiben damit ihr katzenfreundliches Konzept. Da stellt sich nur noch eine Frage: Warum eine reine Katzenpraxis? „Weil Katzen die coolsten Tiere der Welt sind!“

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