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MedUni Wien: Neues Angebot für Gewaltopfer
Teilnehmerinnen des BEAR-Programms an der MedUni Wien lernen, mit erlebter Gewalt umzugehen und Selbstvertrauen durch Selbstbehauptung und Therapie zu stärken.

MedUni Wien: Neues Angebot für Gewaltopfer

An der MedUni Wien wurde ein neues Therapieangebot für weibliche Jugendliche entwickelt, die Gewalt erlebt haben. Das BEAR-Programm kombiniert Traumatherapie mit Selbstbehauptung und soll Betroffene stärken.

von Nadia Alina Gressl Bild auf 5min.at zeigt Nadia Alina Gressl
2 Minuten Lesezeit(346 Wörter)

An der Trauma- und Stress-Ambulanz (TRUST) der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Medizinischen Universität Wien und des Universitätsklinikums AKH Wien wurde ein neuartiges Angebot für weibliche Jugendliche geschaffen, die Gewalt erlebt haben. Basierend auf einem bei Erwachsenen bereits erprobten Modell wurde in Kooperation mit der Universität Stanford ein neues Therapieangebot etabliert. Im Rahmen der sogenannten BEAR-Gruppenpsychotherapie werden Elemente der Traumatherapie mit Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstrainings kombiniert. Ermöglicht wurde das Projekt durch eine Spende des Rotary Club Wien-Stephansplatz.

„Building Empowerment and Resilience“

BEAR steht für „Building Empowerment and Resilience“ und drückt die angestrebte Stärkung der weiblichen Jugendlichen nach Gewalterfahrungen auf mehreren Ebenen aus: „Für uns war es wichtig, dass neben dem Bewältigen von Trauma-Inhalten auch das Element der Selbstermächtigung berücksichtigt wird, das Jugendlichen ermöglicht, aus der Opferrolle herauszutreten,“ erklärt die am Programm beteiligte Psychologin Lisa Kastberger. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, um die Wirksamkeit im Rahmen dieses Pilotdurchgangs zu untersuchen. „Für uns an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist es entscheidend zu verstehen, wie die Therapie wirkt und welche Elemente für Jugendliche wichtig sind, um ein passgenaues und attraktives Angebot bereitzustellen“, betont Julia Schwarzenberg, die mit Petra Sackl-Pammer die TRUST-Ambulanz leitet.

Erweiterung bestehender Traumatherapie

Das Angebot wird zusätzlich zu anderen traumaspezifischen Verfahren bestehen, die bereits etabliert sind. Der Schwerpunkt in der Traumaforschung hilft dabei, die Versorgung von Kindern und Jugendlichen durch innovative Modelle weiter zu verbessern. „Wir bieten an unserer Klinik verschiedene evidenzbasierte Traumatherapieformen an und begleiten diese wissenschaftlich. Wichtig war uns, das Angebot um ein Element zu erweitern, das Jugendlichen den Zugang erleichtert und eine zusätzliche Motivation schafft, Hilfe in Anspruch zu nehmen“, unterstreicht Paul Plener, Leiter der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie von MedUni Wien und AKH Wien. Das neue Therapieangebot startete mit Anfang Oktober, ist auf mehrere Durchgänge ausgelegt und wird laufend evaluiert. Interessierte können sich für eine Teilnahme unter 01-40400-30293 oder unter trustambulanz@meduniwien.ac.at melden.

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