Lebensmittelverschwendung geht uns alle an:
„Tafelbox“ statt Reste im Müll
Villach – Gibt es bald eine Strafe für Gäste, die nicht aufessen? In Kärntens Gastronomiebetrieben nicht: Wiederverwendbare Boxen in der Gastronomie für nicht aufgegessene Speisen schaffen eine mehrfache Win-Situation für Wirt, Gast, Umwelt und Bedürftige.
Strafgebühren für Gäste, die Essensreste auf ihrem Teller lassen, sind für Kärntens Wirtschaftskammer kein Thema. „Wir wollen unsere Gäste nicht mit Strafen erziehen. Das ist weder gastfreundlich noch zielführend“, sagt Stefan Sternad, Veldener Gastronom und Sprecher der Kärntner Wirte in der Wirtschaftskammer. Gute Erfahrungen haben Wirte, die Buffets anbieten, mit Hinweisen wie „Lieber Gast, Lebensmittel sind kostbar. Bitte nehmen Sie nur so viel auf den Teller wie Sie essen können“ gemacht.
10.000 Tonnen landen jährlich im Müll
Die Frage, wie mit Speiseresten sinnvoll umgegangen werden kann, ist generell ein Dauer-Thema. „Es fallen jedes Jahr rund 10.000 Tonnen Speisereste in der Kärntner Gastronomie und Hotellerie an. Der Gegenwert der Lebensmittel und Entsorgung machen pro Gastgewerbebetrieb rund 8.000 Euro aus. Durch eine Reduktion dieser unnötigen Ausgaben könnten Ressourcen gespart und Kosten gesenkt werden“, rechnet Sternad vor.
Lebensmittelverschwendung eindämmen
Die Wirtschaftskammer-Fachgruppe Gastronomie setzt seit zwei Monaten auf die „Tafelbox“. Dabei handelt es sich um eine kompostierbare, gut verschließbare Verpackung aus Bio-Kunststoff, in der Gäste die Reste ihrer Mahlzeit mit nach Hause nehmen können.
Wer die Box testen will, kann kostenlose Starterpakete bestellen.
Sie bestehen aus 50 Boxen inklusive Hinweismaterial, um die Aktion im Betrieb vorzustellen. Regulär wird eine Box 50 Cent kosten, davon werden 20 Cent gespendet.