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Politik - Villach
Frauenreferentin Gerda Sandriesser setzt sich ein für Gewalt gegen Frauen
Frauenreferentin Gerda Sandriesser setzt sich ein für Gewalt gegen Frauen © Stadt Villach/Oskar Höher

Frauenreferentin Gerda Sandriesser:

Keine Chance für Gewalt gegen Frauen

Villach – Zum Protesttag gegen Gewalt an Frauen, der international am 25. November begangen wird, setzt die Stadt Villach auch heuer mit Info-Veranstaltungen ein klares Zeichen.

 5 Minuten Lesezeit (639 Wörter) | Änderung am 24.11.2016 - 13.05 Uhr

Der 25. November wurde im Jahr 1981 zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ proklamiert und gilt als Beginn der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die mit dem Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember endet. Weltweit nutzen Fraueninitiativen diesen Zeitraum, um auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen.

Jede fünfte Frau erfährt Gewalt

Einschlägige Studien belegen: Jede fünfte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens in einer Beziehung mit einem Mann körperliche Gewalt. 90 Prozent dieser Gewalttaten werden im sozialen Nahraum oder innerhalb der Familie verübt. Die Täter sind zu 80 Prozent Ehemänner, Partner oder Expartner.

Mag.a Gerith Laure-Kelz, Leiterin des Villacher Frauenhauses, weiß um die Problematik. Das Frauenhaus in Villach feiert im kommenden Jahr das 20-Jahr-Bestehen. „Wir haben bisher 598 Frauen und 660 Kinder in unserem Haus betreut.“ 27 Frauen und 27 Kinder wurden allein im heurigen Jahr vom Frauenhaus-Team aufgefangen und in ein gewaltfreies Leben begleitet. „Gewalt hat viele Gesichert, unabhängig von Einkommen und Bildung“, sagt Laure-Kelz. Die betroffenen Frauen sind durchschnittlich zwischen 30 und 50 Jahre alt.

Stadt Villach setzt sich ein für Gewaltfreiheit

Auch Villacher Vizebürgermeisterin und Frauenreferentin Gerda Sandriesser möchte auf diese Thematik aufmerksam machen und unterstützt solche Projekte gerne.

„Gewalt gegen Frauen wird tabuisiert, obwohl sie allgegenwärtig ist. In erster Linie muss der Schutz für die betroffenen Frauen gewährleistet werden und sie müssen die Möglichkeit zum Ausstieg aus einer Gewaltbeziehung haben. Daher ist es unbedingt notwendig, weiterhin zu sensibilisieren, Gewaltopfer zu schützen und auch Täterarbeit zu leisten“, so Sandriesser.

„Der 25. November ist ein Protesttag gegen Gewalt, ein Bedenk-Tag gegen deren Tabuisierung und Verharmlosung. Er ist auch ein Tag der Unterstützung für die vielen Opfer und ein Tag der Solidarität mit allen von Gewalt betroffenen Frauen. Verharmlosung und Herunterspielen von Gewalttaten ist eine massive Unterstützung der Täter. Damit wird dem Opfer abermals Gewalt und Unrecht angetan“, betont die Frauenreferentin weiter und sie fordert: „Gewalt gegen Frauen darf weder verharmlost, noch heruntergespielt, noch tabuisiert werden!“

Aktiv sein bei Gewalt gegen Frauen

Einfahrtsstraßen, 25. November

Das Frauenhaus macht unter dem Motto „Hinschauen“ mit Werbeeinschaltungen auf den fünf elektronischen Stadteinfahrtstafeln auf das Thema Gewalt an Frauen aufmerksam.

 

Performance, 25. November, 10 bis 12 Uhr,
Hauptplatz (im ehemaligen Geschäft Moustache)

Die Schülerinnen und Schüler des CHS veranstalten im Rahmen ihres Projekts „Gewaltfreie Gesellschaft“ eine Performance im öffentlichen Raum. Jeweils Zwei Mädchen werden im Schaufenster des ehemaligen Geschäfts Moustache erst ent- und dann bekleidet. Die CHS-Schülerinnen, darunter Anna-Lena Huber, gehen mit ihrer Kunstlehrerin Mag.a Karin Kerschbaumer der Frage nach, wie viel darf oder muss Frau anhaben. Außerdem werden Schülerinnen mit Plakaten und Fahrradhupe durch die Stadt gehen, um auch so auf den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ aufmerksam zu machen.

Stabat Mater Furiosa, 29. November, ab 18.30 Uhr
Parkhotel Villach, Bambergsaal

Achtzig Minuten rechnet eine Frau, dargestellt von Gabriele Köhlmeier, in „Stabat Mater Furiosa“ mit der Barbarei des Krieges, mit Hass und Gewalt ab. Sie steht alleine auf der Bühne, ist Mutter, Tochter, Schwester und hält den Männern des Krieges, Vätern, Brüdern, Söhnen ihre Worte entgegen. „Ich bin die, die nicht mehr bereit ist, zu schweigen!“ Worte, die aus Herz und Bauch kommen. Worte der Trauer, der Wut und der Liebe.

Mit „Stabat Mater Furiosa“ ist dem Autor Jean-Pierre Siméon ein sowohl politisch als auch poetisch starkes Stück Literatur gelungen.

Im Rahmen des Monologes wird auch ein Kurzfilm gezeigt. Die Soroptimistinnen Villach haben Mag. Dr. Haris Bilajbegović beauftragt, gemeinsam mit 19 Schülerinnen und Schülern der NMS Auen einen Fünf-Minuten-Kurzfilm zum Thema Gewalt bzw. Gewaltprävention zu drehen. Der Film wird im Rahmen des Monologes gezeigt. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. Es wird allerdings um Anmeldung unterunter [email protected] gebeten.