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Wirtschaft - Villach
von links: Werner Scherf (CTR), Reinraumpuppe mit Reinraumkleidung, LHStv. Gaby Schaunig, Simon Grasser (CTR)
von links: Werner Scherf (CTR), Reinraumpuppe mit Reinraumkleidung, LHStv. Gaby Schaunig, Simon Grasser (CTR) © CTR/helgebauer

CTR investiert 4,5 Millionen Euro

Forschungsstandort Villach wird ausgebaut

Villach – Die CTR Carinthian Tech Research zählt zu Österreichs größten anwendungsorientierten Forschungszentren im Bereich der Intelligenten Sensorik und Systemintegration. In enger Zusammenarbeit mit der Industrie arbeiten mehr als 70 Forscherinnen und Forscher an der Entwicklung von kleinster Mikrosensorik, Leistungselektronik sowie deren Aufbau- und Verbindungstechnologien.

 6 Minuten Lesezeit (821 Wörter) | Änderung am 26.01.2017 - 07.09 Uhr

Als neues Herzstück für die Forschungen gilt der vor kurzem errichtete Forschungsreinraum, der für die Mikrochipforschung und deren Systemintegration am Standort Villach zur Verfügung steht. Die Forschungsreinraumfläche umfasst 300 Quadratmeter; bisher wurden durch die CTR rund 2,5 Millionen Euro für den Bau und erstes Equipment ausgegeben.

2 Millionen Euro

Jetzt werden weitere zwei Millionen in die Anschaffung neuester Geräte für den Forschungsreinraum investiert. Die neuerliche Investition wird durch den Europäischen Fonds für Regionale Mittel (EFRE) und dem Land Kärnten gefördert und soll den österreichweiten Schwerpunkt Mikroelektronik in Villach weiter stärken. Dies wurde heute, Mittwoch, im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert. Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig betonte, dass die Förderung von Spitzenforschung Voraussetzung sei, um sich im internationalen Wettbewerb der Regionen zu etablieren und die Innovationskraft sowohl der Forschungspartner als auch des gesamten Innovationsstandortes Kärnten zu stärken. „Das sind beste Voraussetzungen um aktiv am Silicon Austria teilzunehmen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Investition weitere Innovationen beschleunigt, wirtschaftlichen Erfolg sichert, Arbeitsplätze schafft und die internationale Sichtbarkeit erhöht“, so Schaunig. Der neu geschaffene Forschungsreinraum ist Basis für Spitzenforschungsprojekte für Industrie 4.0, Smart Production, Medizintechnik, Umwelt- und Mobilitätslösungen.

Umkämpfter Wettbewerb

„Mit der Möglichkeit technologische Entwicklungen im Forschungsreinraum bis zur Pilot- und Vorserie zu bringen, werden Forschungs- und Entwicklungskooperationen für viele Industriepartner noch interessanter“, erläuterte CTR-Vorstand Werner Scherf. „Sie können damit das Miniaturisierungspotenzial ihrer Produkte ausschöpfen, Steuerungs- und Regelungstechnik auf immer kleinerem Raum unterbringen und mikrosensorische Systeme so effizient wie möglich integrieren.“ CTR-Finanzvorstand Simon Grasser betonte: „Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, braucht man exzellentes Know-how und entsprechende Spitzeninfrastruktur. Die synergetische Nutzbarkeit der Infrastruktur durch wissenschaftliche Partner und Unternehmen, vor allem für KMUs, ermöglicht die Teilnahme an internationalen und nationalen Forschungsprogrammen, bringt somit nationale und internationale Förderungen nach Kärnten und trägt zur Erhöhung der Kärntner Forschungsquote bei.“

Smarte Produkte und Prozesse

Intelligente Sensoren und deren Systemintegration sind Basis für smarte Produkte und Prozesse. Die Systemintegration beginnt dabei bereits auf Komponenten- bzw. Subsystemebene und erfordert spezielle Fertigungsprozesse unter reinsten Bedingungen, da kleinste Verunreinigungen das gesamte Sensorsystem wertlos machen können. Insgesamt verfügt die CTR über zwei Forschungsreinräume klassifiziert nach ISO Klasse 5 und ISO Klasse 8. Mit den installierten Lüftungs- und Klimaanlagen, der Medienversorgung sowie Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und den zugehörigen Versorgungsräumen hat man beste gebäudetechnische Voraussetzungen.

Investiert wird in Hightech Ausstattung, um einerseits die Herstellung von Teststrukturen und deren Charakterisierung auf Chipebene zu untersuchen und andererseits spezielle Aufbau- und Verbindungstechnologien sowie 3D-Druckverfahren zu ermöglichen. Die Spezialausstattung unterstützt das Forschungsteam unterschiedliche Komponenten, Fertigungstechnologien, Materialkombinationen und deren wechselseitiges Verhalten zu entwickeln und zu analysieren. Mit der Entwicklung von Prototypen wird die smarte Integration in ein funktionales Gesamtsystem gefördert.

CTR Forschungsreinraum – Fakten & Zahlen:

– Forschungsreinraumfläche gesamt: 300 m² (EN ISO 14644-1)
– Reinheitsklassen: ISO Klasse 5 und ISO Klasse 8
– Forschungsfokus:
o Mikrosystem Technologien
MEMS/MOEMS Mikro-Opto-Elektro-Mechanische Systeme, Teststrukturen, Halbleiterprozesse
o Gehäuse- und heterogene Integrationstechnologien
Aufbau- und Verbindungstechnologien, Packaging, 3D-Drucktechnologien
– Anwendungsthemen: Smart Production, Internet of Things, Medizintechnik, Industrie 4.0, Umwelt- und Mobilitätslösungen
– Investitionsvolumen gesamt: 4,5 Millionen Euro
– Equipmentförderung durch Land Kärnten & EFRE Fonds: rd. 2 Millionen Euro

Mit der Spitzenausstattung in den Forschungsreinräumen werden winzige und smarte mikroelektronische Komponenten und Bauteile gefertigt und in Anwendungen integriert. Die Ergebnisse könnten in Zukunft unseren Alltag verbessern – in Automobilen, Mobiltelefonen, in der Medizintechnik, in Haushaltsgeräten oder Prozessen für die Produktion, die Lebensmittelsensorik, Maschinenbau oder Umwelt- und Energietechnologien. In all diesen Bereichen ist die fortschreitende Systemintegration einer der wesentlichen Innovationstreiber. Schon jetzt ist das Know-how der CTR als Forschungspartner auf regionalem, nationalem und internationalem Parkett gefragt. Durch die weiteren Investitionen in Spitzentechnologie werden Forschungs- und Entwicklungskooperationen für Industriepartner noch interessanter.

Passendes Know-how

Die CTR kann Unternehmen und Forschungspartner mit ihrem Know-how und der Spitzenausstattung unterstützen ihre Innovationsvorhaben gezielt voranzutreiben. Der Innovationsstandort Kärnten profitiert gleichzeitig auf vielfache Weise:

  • Der Zugang zur Forschungsinfrastruktur bietet Unternehmen und Start-ups einen schnellen und kosteneffizienten Zugang zu Expertenwissen, leistungsstarker Infrastruktur und internationalen Wissensnetzwerken. Kärnten wird als Innovationsstandort aufgewertet und für Betriebsansiedelungen attraktiver.
  • Spitzeninfrastruktur als Grundlage für internationale Kooperationsprojekte stärkt die Vernetzung und synergetische Nutzung mit wissenschaftlichen und industriellen Partnern des Forschungszentrums auf regionaler und internationaler Ebene, und damit die Sichtbarkeit Villachs und Kärntens im europäischen Umfeld. Kooperationen mit der Alpen-Adria-Universität und der Fachhochschule Kärnten befinden sich in Vorbereitung.
  • Die Technologiekompetenz schafft und erhält Arbeitsplätze und Qualifizierung in der Region. Zum einen werden in den CTR-Labors hochqualifizierte Forscherinnen und Forscher benötigt, zum anderen wird diese von jungen Forscherinnen und Forschern im Rahmen von Diplomarbeiten und Dissertationen genutzt.

Diese Effekte stärken die regionale Wettbewerbsfähigkeit und sorgen infolge für eine erhöhte Wertschöpfung in Kärnten.

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