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Aktuell - Villach
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Gasaustritt

Die unsichtbare Gefahr

Villach – Nachdem es in den letzten Wochen hierzulande, zuletzt heute in Radenthein, immer wieder zu Gasaustritten mit teils tragischen Folgen gekommen ist, ist der richtige Umgang mit ausströmendem Gas und vor allem das Erkennen des Gasaustritts das A und O im Ernstfall.

 5 Minuten Lesezeit (656 Wörter)

Wer einen Gasanschluss in der Wohnung hat, kann auf die Zuverlässigkeit heutiger Sicherheitsstandards vertrauen. Es schadet allerdings nicht, vorbereitet zu sein, für den Fall, dass doch Gas unkontrolliert austritt.

Beißender Geruch ist Alarmsignal!

Ergas ist ein beliebter Brennstoff weil es sauber, effizient und bequem zu regulieren ist.  Problematisch ist aber die Explosionsgefahr wenn das Gas mit Sauerstoff in Verbindung kommt. Um dieser Gefahr zuvorzukommen werden dem Erdgas verschiedene Duftstoffe beigemischt, damit unsere Nase bei Gasaustritt Alarm schlägt. Doch wie riecht Erdgas eigentlich?

Typischerweise riecht Erdgas bzw. das explosive Gemisch mit Sauerstoff nach Ammoniak. Dieser Geruch wird als faulig, modrig, erdig, stechend, unangenehm und vor allem auffällig und einmalig beschrieben. Der beigemischte Duftstoff im Gas ist dabei so intensiv, dass schon extrem kleine Mengen deutlich wahrgenommen werden können.

Flammen sofort löschen und lüften!

Signalisiert der Gasgeruch eine potenzielle Gefahr, ist es unerlässlich, sofort brennende Kerzen und andere Feuerquellen zu löschen. Dies sollte sehr zügig erfolgen, da das Gas schon längere Zeit austreten könnte. Bei einer zu hohen Konzentration in der Luft genügt ein kleiner Funke, um das Gas zu entzünden.

Weiters sollte dringend für Frischluft gesorgt werden. Fenster und Türen ins Freie sollten weit geöffnet werden. Im besten Fall kann man für Durchzug sorgen, sodass die Gaskonzentration schnell abfällt.

Funkengefahr!

Nicht nur offenes Feuer kann als Zündquelle für ausströmendes Gas dienen, sondern auch Funkenschlag. Allein durch die Betätigung eines Geräte- oder Lichtschalters oder durch das Entfernen von Gerätesteckern aus einer Steckdose kann sich unter Umständen schon eine Gasexplosion entwickeln. Darum sollte während und nach den ersten Gegenmaßnahmen kein Elektrogerät genutzt werden. Bei einer besonders hohen Gaskonzentration kann sogar ein Mobiltelefon der nötige Auslöser sein. Also auch Finger weg vom Handy!

Keller meiden!

Gas ist schwerer als Luft. Das bedeutet, dass sich das explosive Sauerstoff-Gasgemisch vor allem am Boden bewegt. Gibt es unter geschlossenen Türen Schlitze, zieht das Gasgemisch durch diese hindurch. Kommen Treppen, „fließt die unsichtbare Gefahr hinab. Dieses Verhalten von Gas ist auch der Grund dafür, dass Gasexplosionen am häufigsten vom Keller ausgehen. Die gewaltige Druckwelle, die dann auf das Fundament wirkt, kann das ganze Gebäude zum Einsturz bringen. Stellt man im Haus einen Gasgeruch fest, ist es also möglich, dass tiefer liegende Räume und Stockwerke bereits deutlich stärker vom Gas belastet sind. Die Annahme, diese Räume seien sicher, wäre ein fataler Fehler!

Gashahn abdrehen!

Ist die Ursache des Gasgeruchs unklar, sollte nach den genannten Sicherheitsmaßnahmen der Haupthahn der Gaszufuhr abgesperrt werden. Liegt dieser im Keller, ist aus den genannten Gründen besondere Vorsicht gefragt. Auch gibt es keinen Grund zur Entwarnung, sobald der Haupthahn geschlossen wurde! Die Gefahr ist erst entschärft, wenn die Innenräume vollständig durchlüftet sind und die Quelle des Gasgeruchs zweifellos ausgemacht ist. Darum kümmern sich, insbesondere bei Mietobjekten, jedoch die Fachleute.

Gebäude evakuieren!

Sollten Sie einmal Gasgeruch feststellen, unterschätzen Sie bitte nicht die enorme Gefahr. Verlassen Sie mit allen Mitbewohnern und Haustieren so schnell wie möglich das Haus. Es genügt, wenn eine Person für Durchlüftung und Sicherung eventueller Feuerquellen sorgt, während die anderen flüchten. Wohnen mehrere Parteien im Haus, informieren Sie auch diese über die Gefahr. Niemand darf öffentliches Feuer entzünden und alle sollten das Haus mit sicherem Abstand verlassen.

Feuerwehr und Bereitschaftsdienst rufen!

Sind alle Bewohner in Sicherheit, erste Maßnahmen gegen eine steigende Gaskonzentration unternommen und ggf. der Gashahn abgestellt; wird es allerhöchste Zeit die Feuerwehr zu verständigen. Außerdem ist der Bereitschaftsdienst des Gasnetzbetreibers zu informieren. Die Feuerwehr wird den Gasgehalt im Haus messen, die Fehlerquelle suchen und der Bereitschaftsdienst behebt ggf. den Defekt. Ohnehin darf der Haupthahn für das Gas ausschließlich vom Fachmann geöffnet werden!