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Wirtschaft - Klagenfurt
Die 1.852 Almen nehmen rund 16 Prozent der Fläche Kärntens ein.
Die 1.852 Almen nehmen rund 16 Prozent der Fläche Kärntens ein. © art lodge

Wichtiger Teil der Landwirtschaft:

75 SennerInnen ausgezeichnet

Klagenfurt – LR Christian Benger und der Almwirtschaftsverein zeichneten 75 Sennerinnen und Senner aus: "Sie sind die Grundlage für Bewirtschaftung, Lebensmittelproduktion, Tourismus und Freizeitwirtschaft."

 3 Minuten Lesezeit (404 Wörter) | Änderung am 04.11.2017 - 18.33 Uhr

Die Almwirtschaft ist einer der wichtigsten Bestandteile der heimischen Landwirtschaft. Sie ist Einkommensgrundlage und Basis für die Lebensmittelproduktion. Und die Almwirtschaft reicht noch weiter. Tourismus und Freizeitwirtschaft leben von der Kulturlandschaft, die durch die Bewirtschaftung der Almen entstanden ist. “Damit die Almwirtschaft funktioniert, brauchen wir auch die Menschen, die hoch oben über den Tälern mit Wissen und Gespür die Bewirtschaftung sicherstellen. Sie wollen wir heute vor den Vorhang holen, denn es ist keine Selbstverständlichkeit, das Leben im Tal zurück zu lassen und den Sommer lang auf der Alm zu leben”, sagte Agrarlandesrat Christian Benger heute, Samstag dem 4. November, anlässlich der Ehrung des Almpersonals, die alle fünf Jahre vom Almwirtschaftsverein organisiert wird.

Zusammenspiel von Naturraum, Arbeitsraum und Erholungsraum

587 Sennerinnen und Senner gibt es in Kärnten derzeit, 75 von ihnen wurde heute für ihre Tätigkeit von Land, Almwirtschaftsverein und Almbewirtschaftern im Kulturhaus in Weißenstein gedankt. “Wir wollen mit dieser Ehrung unsere Wertschätzung zum Ausdruck bringen und auf die Wichtigkeit der Bewirtschaftung der Almen hinweisen”, so Benger. Denn mit der flächendeckenden Almbewirtschaftung werden die Erwartungen der Gesellschaft an gesunde Lebensmittel, intakte Kulturlandschaft, hohe Artenvielfalt und nötiger Ressourcenschutz verbunden. “Unsere Sennerinnen und Senner leisten einen gesellschaftlichen Beitrag für ein gesteigertes Bewusstsein für das Zusammenspiel von Naturraum, Arbeitsraum und Erholungsraum”, wies Benger hin. Die Zahl der Sennerinnen und Senner sei im letzten Jahr sogar um sechs Prozent angestiegen.

150.000 Hektar Almfläche

In Kärnten gibt es 1.852 Almen mit rund 150.000 Hektar, das sind 16 Prozent der Landesfläche. Davon werden 51.900 Hektar als Futterflächen genutzt. 103 Almen sind überhaupt nur zu Fuß erreichbar. 22 Almen sind mangelhaft erschlossen und der Rest verfügt über eine zeitgemäße Zufahrt. Die Zahl der Almbetriebe blieb in den letzten drei Jahren stabil. Über 65.700 Stück Vieh werden im Jahr auf die Almen getrieben. Der Anteil der Rinder am gesamten Almviehbestand macht 90 Prozent aus. Das bedeutet, dass in Kärnten jedes vierte Rind den Sommer auf der Alm verbringt. Die Almmilch wird zum Großteil gleich vor Ort verarbeitet und vermarktet. 59 Prozent der Almen liegen über 1.300 Meter, 35 Prozent sind Hochalmen (über 1.700 m).

Um die Almwirtschaft zu garantieren, fließen auch EU-Gelder. Die Bewirtschaftung unter widrigen Bedingungen wird in Form von ÖPUL mit 2,43 Mio. Euro, als Ausgleichszahlung mit 6,07 Mio. Euro und mittels Direktzahlungen in Höhe von 5,06 Mio. Euro sichergestellt. Die Erhaltung der Almwege von Seiten des Landes hat im Vorjahr 181.800 Euro ausgemacht.