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Wirtschaft
Interview
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Neuausrichtung bei Strein

Strein: “Wir richten uns neu aus!”

Klagenfurt/Villach – Das Traditionsunternehmen schließt mit 2018 seine Standorte in Klagenfurt und Lienz. Unsere Leser zeigten sich betroffen. Grund dafür ist eine strategische Neuausrichtung. In Villach wird investiert und modernisiert.

 3 Minuten Lesezeit (361 Wörter) | Änderung am 02.12.2017 - 16.26 Uhr
5 Minuten: Herr Strein, wie kommt es zu der Schließung der Standorte Klagenfurt und Lienz?

Erhard Strein: Unserer Einschätzung nach werden die Standorte in Lienz und Klagenfurt in Zukunft weiter unter Druck kommen und daher haben wir uns entschieden diese beiden Standorte rechtzeitig zu schließen.

Welchen Grund gibt es für diese Annahme? 

Die Bahnhofstraße in Klagenfurt ist leider verwaist und die vielen Leerstände haben natürlich auch die Frequenz gedrückt. Da eine Besserung in absehbarer Zeit nicht in Sicht ist, haben wir uns entschlossen den Standort zu schließen. In Lienz kommen zwei neue Einkaufszentren und da wir bereits gesehen haben in welchem Ausmaß die City Arkaden und das Atrio Kaufkraft aus den betroffenen Innenstädten abgezogen haben, haben wir uns entschieden rechtzeitig zu handeln. Erschwerend kommt in Lienz hinzu, dass der Verkauf von Büchern traditionell immer einen großen Anteil  hatte und dieser Bereich bereits seit 15 Jahren rückläufig ist – somit ist in diesem Bereich auch nicht mit einer Trendumkehr zu rechnen. Das hat die Entscheidung natürlich erleichtert.

Warum kam es zum Verkauf des Versandhandels?

Der Verkauf des Versandhandels an die PBS Gruppe und die Schließung der Standorte in Klagenfurt und Lienz waren strategische Entscheidungen unserer Familie. Das Unternehmen selbst ist und war profitabel und daher kann von “wirtschaftlichen Gründen“ keine Rede sein. Das hat eher etwas mit der Nachfolgethematik und persönlichen Interessen der Familienmitglieder zu tun.

Wie wird es für die Strein-Gruppe weiter gehen, nachdem die Standorte geschlossen werden? 

Die Strein-Gruppe hat sich strategisch neu ausgerichtet und sich dazu entschlossen den Geschäftszweig Handel zurückzufahren und vermehrt in den Bereich Immobilien, in dem wir seit vielen Jahren aktiv sind, zu investieren. Unter anderem wurde bereits im Jahr 2014 ein “Betreubares Wohnen” in Villach realisiert.

Und der Standort in Villach wird bleiben?

Die Attraktivität des Villacher Standortes hat sich durch die Investments rund um den neuen Hans Gasser Platz und die Italiener Straße gesteigert. Da noch weitere Investitionen im direkten Umfeld geplant sind, haben auch wir uns entschlossen mitzuziehen und einen weitern Beitrag zu einem attraktiven Viertel zu leisten.