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Politik - Villach
Sascha Jabali
Sascha Jabali © Verantwortung Erde

Abgelehnt: Notschlafstelle für Obdachlose!

Verantwortung Erde sucht private Räumlichkeiten

Villach – In der gestrigen Sitzung des Gemeinderates konnte keine Mehrheit für eine niederschwellige "Erwachsenen-Notschlafstelle" gefunden werden, berichtet heute, Samstag, am 2. Dezember 2017, Gemeinderat Sascha Jabali mit einer Presseaussendung. Entschlossen habe man sich parteiübergreifend für eine andere Lösung.

 4 Minuten Lesezeit (522 Wörter) | Änderung am 02.12.2017 - 20.25 Uhr

Diese Entscheidung nimmt er zur Kenntnis. Seine Bewegung, die Verantwortung Erde, ist dennoch der Auffassung, dass es einen Bedarf für eine solche Einrichtung in Villach gibt und versucht nun über privatem Weg eine Lösung zu finden. “Die politischen Bemühungen waren dennoch nicht umsonst: So gibt es in Villach nun neben einigen anderen Neuerungen in diesem Bereich unter anderem auch eine Kooperation zwischen Caritas und Samariterbund für ein Kältetelefon, auf das an mehreren Orten unserer Stadt (“City Lights”, Parks, Plätzen, Bushaltestellen) aktiv aufmerksam gemacht werden soll.”

Räumlichkeiten gesucht

“Mittel für Betriebskosten sind bereits organisiert und auch helfende Hände stehen für eventuell notwendige Sanierungsmaßnahmen bereit – was einzig fehlt ist eine Räumlichkeit”, so Jabali. Daher der Hilfeaufruf: “Sollte jemand eine Räumlichkeit zur Verfügung stellen können oder jemanden kennen der dafür in Frage käme, meldet euch bitte bei mir unter [email protected]. Machen wir gemeinsam in Villach möglich, was in ca. 15 anderen Städten und Gemeinden eine Selbstverständlichkeit ist: Eine niederschwellige “Erwachsenen-Notschlafstelle.”

Update 1: SPÖ reagiert ebenfalls mit Aussendung

„Villach hat ein seit Jahren gut funktionierendes menschliches Modell in Fällen von Obdachlosigkeit. In Villach wird Menschen rasch und unbürokratisch geholfen. Massenschlafräume für Obdachlose sind entwürdigend. Wir haben betreute Notschlafwohnungen geschaffen, für uns ist die Würde der Menschen das Wichtigste“ so Sozialreferentin Gerda Sandriesser. Harald Sobe, Klubobmann der SPÖ: „Parteiübergreifend wurde in der Gemeinderatssitzung am 01.12.2017 von SPÖ, FPÖ und den Grünen ein Antrag eingebracht, der das soziale Auffangnetz und die Hilfskette im Falle einer Obdachlosigkeit aufzeigt. In Villach gibt es mehrere Institutionen und SozialarbeiterInnen, die eng zusammenarbeiten und Menschen rasch helfen.“

Charity-Aktion der Westbahnhoffnung

Die Fotografen aTyp Alex Mandl, Foto & Design Kari Patrick Kari, Sleep.Pics Daniel Proprenter und Daniel Bruckner starteten ein Charity-Fotoprojekt mit dem Titel “Mich gibt es nicht / doch”. Dabei befassten sie sich mit Personen, die aus unterschiedlichsten Gründen aus der Gesellschaft verdrängt und nicht anerkannt werden. “Das sind Personen, die es von offizieller Seite nicht gibt und auch nicht gern von der Gesellschaft gesehen werden wollen. Jedoch ist es so wichtig, genauer hinzusehen, um zu verstehen, wieso Menschen sich in Situationen befinden, die für andere vielleicht nicht erklärbar, nicht nachvollziehbar oder nicht akzeptabel sind”, heißt es heute in einer Aussendung der Tabea Lebenshilfe/Westbahnhoffnung Villach.  Bei dem Projekt der vier Fotografen wurden einige Personen ausgewählt, von ihnen ein Portrait erstellt, sowie Einblick in deren Leben ermöglicht, um zeigen zu können, dass man besser nicht weg-, sondern hin und einsieht, dass Schicksalsschläge jeden von uns treffen können und es eben doch Personen gibt, die sich in einer schwierigen Lebenslage befinden, die obdachlos sind, keinen Job haben, verschiedenste Arten von Armut erleben etc., ohne vielleicht vollkommen selbst dafür verantwortlich zu sein.

Die erstellten Portraits können bei einer Vernissage am 16. Dezember um 18:30 Uhr in der ehemaligen Wartehalle im Westbahnhof Villach besichtigt, sowie käuflich erworben werden. Der Erlös kommt der Westbahnhoffnung Villach zu Gute, die sich für betroffene Personen einsetzt.