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1.586 Einsätze im Jahr 2017

Die “Gelben Engel” ziehen Bilanz

Klagenfurt, Villach – 2017 flogen die Notarzthubschrauber der ÖAMTC-Flugrettung österreichweit 18.251 Einsätze. Das bedeutet einen Anstieg von 2,5% gegenüber 2016 (17.814 Einsätze). In Kärnten kam es zu 1.586 Einsätzen. 2% weniger als 2016. Der C7, C11 und C12 sind im Bundesland aktiv.

 5 Minuten Lesezeit (674 Wörter) | Änderung am 02.01.2018 - 18.14 Uhr

Ein wichtiger Teil der Rettungskette sind die 16 Hubschrauber der ÖAMTC-Flugrettung. “Gerade in der Notfallmedizin kommt dem Faktor Zeit große Bedeutung zu”, weiß der Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung, Reinhard Kraxner. “In erster Linie geht es darum, hochqualifizierte Notärzte und Flugretter sowie modernste medizinische Technik rasch an den Notfallort zu bringen. Um dann, nach einer umfassenden Versorgung, die Patienten in das für sie geeignetste Krankenhaus zu fliegen.”

Auf den in Klagenfurt stationierten Christophorus 11 entfielen dabei 1.268 Einsätze. Der Rest der in Kärnten geflogenen Einsätze wurde von Christophorus 7 aus Lienz und Christophorus 12 aus Graz bedient. Doch auch der Christophorus 11 wird in anderen Bundesländern eingesetzt. So flog er 77 Mal in die Steiermark.

Internistische Notfälle als Haupteinsatzursache

Mit rund 36% der Einsätze waren österreichweit internistische Notfälle, wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen, die Einsatzursache Nummer eins. Unfälle bei der Arbeit, in der Schule, in der Freizeit oder im häuslichen Umfeld folgten an zweiter Stelle mit 14,7%, gefolgt von Sport- und Freizeitunfällen im alpinen Gelände mit 12%. 7,8% der Einsätze waren Alarmierungen nach Verkehrsunfällen.

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Ein ÖAMTC-Helikopter landet auf einer Wiese in Klagenfurt.

Ein ÖAMTC-Helikopter landet auf einer Wiese in Klagenfurt. - © KK

Situation in Kärnten

In Kärnten sah die Situation ähnlich aus. Auch hier waren internistische Notfälle die klare Nummer eins mit 40.2% (637) aller Einsätze. Platz zwei ging an neurologische Notfälle mit 15.6% (247) und an dritter Stelle lagen in Kärnten Einsätze nach Verkehrsunfällen mit 7.9% (126) aller Einsätze. Auch für Unfälle im Haushalt musste die Flotte 124 Mal ausrücken. Ein Mal flog der Hubschrauber für einen geburtshilflichen Notfall.

In der Kategorie Bergnot sowie Freizeitunfälle führen Skiunfälle die Liste an. 56 Einsätze fallen in diese Kategorie. 21 Mal musste man für Wanderer ausrücken, im Hochalpinen Bereich gab es acht Einsätze.

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Der C11 im Anflug auf das LKH-Klagenfurt

Der C11 im Anflug auf das LKH-Klagenfurt - © ÖAMTC

Christophorus Europa 3 am aktivsten

Am häufigsten wurden im vergangenen Jahr Christophorus Europa 3 in Suben und Christophorus 9 in Wien alarmiert. Sie absolvierten jeweils 1.675 Einsätze. Danach folgten Christophorus 6 (1.449) und Christophorus 12 in Graz (1.445). Auch der in Oberwart stationierte Christophorus 16 flog heuer erstmals über 1.000 Einätze.

Die meisten Einsätze in Niederösterreich

Betrachtet man die Bundesländer, so gab es in Niederösterreich die mit Abstand meisten Einsätze der ÖAMTC-Notarzthubschrauber (4.040). Insgesamt sieben ÖAMTC-Flugrettungsstützpunkte (auch aus angrenzenden Bundesländern) kamen hier zum Einsatz. Danach folgten Oberösterreich (2.734 Einsätze, sechs Stützpunkte) und Tirol mit 2.718 Einsätzen von fünf Stützpunkten.

2017 – Jahr der Innovationen

Gleich zwei innovative Highlights prägten das Jahr 2017 für die ÖAMTC-Flugrettung. Bereits zu Jahresbeginn startete am Stützpunkt von Christophorus 2 in Gneixendorf (Niederösterreich) der rund-um-die-Uhr Pilotbetrieb. “Wir haben uns darauf knapp ein Jahr vorbereitet, haben in modernste Ausrüstung investiert und die Crews umfassend darauf eingeschult”, berichtet Kraxner. “220 Einsätze im ersten Jahr zeigen, dass der Bedarf dafür gegeben ist.” Die zweite Innovation kommt von der HeliAir, dem Technikbetrieb der ÖAMTC-Flugrettung. Auf den wichtigsten Hubschraubermessen Europas und Nordamerikas wurde die erste selbsttragende Innenraumverkleidung der Luftfahrt präsentiert. KOKON ermöglicht es, nahezu jede Adaption des Helikopter-Innenraums zeit- und kostensparend durchzuführen.

Weihnachtswunder in Kärnten erhielt mediale Aufmerksamkeit

Erst vor kurzem  zeigte ein Einsatz die Notwendigkeit einer schnellen und verfügbaren Flugrettung. Ein einjähriges Mädchen ist am Heiligen Abend vom Balkon der elterlichen Wohnung gestürzt und unverletzt geblieben. Die durch das Tauwetter aufgeweichte Erde unter dem Balkon dürfte den Sturz aus drei Metern Höhe abgefedert haben. Bei der Rettungsorganisation sprach man von einem Weihnachtswunder.

Die Kleine wurde nach der Erstversorgung durch den Notarzt zusammen mit ihrer Mutter vom ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 11 ins Klinikum nach Klagenfurt geflogen. Das Mädchen habe stark geweint, was aber ein gutes Zeichen sei, sagte ein Angehöriger der Helikopter-Crew. Sie weise jedenfalls keine äußeren Verletzungen auf und wurde im Klinikum beobachtet.

Die kleine Patientin konnte bereits am Christtag das Spital verlassen.

C11 im Einsatz:

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