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Durch den Verzicht auf Glyphosat sollen Kärntens Parks und Spielplätze noch schöner und gesünder werden.
Durch den Verzicht auf Glyphosat sollen Kärntens Parks und Spielplätze noch schöner und gesünder werden. © Region Villach / LIK Fotoakademie

Verbot auf öffentlichen Flächen:

Kärnten als Glyphosat-Vorreiter

Kärnten – Während ein generelles Glyphosat-Verbot wegen des EU-Rechts nicht umsetzbar war, sorgt eine neue Pflanzenschutzmittel-Verordnung nun dafür, dass das Pestizid von allen öffentlichen Flächen verbannt wird. Im Kampf um ein Kärnten ohne Glyphosat sei dies ein "erster wichtiger Schritt".

 3 Minuten Lesezeit (367 Wörter) | Änderung am 13.01.2018 - 12.58 Uhr

Das Pestizid Glyphosat steht unter Verdacht, krebserregend zu sein.Einige Städte wie Klagenfurt und Villach verzichten freiwillig auf die Verwendung des Totalherbizids. Mit einer neuen Pflanzenschutzmittel-Verordnung untersagt das Land Kärnten künftig die Verwendung von Pestiziden wie Glyphosat auf allen öffentlichen Flächen.

Kärnten als Vorreiter

„Mit der neuen Verordnung beschränken wir die Verwendung von giftigen Pflanzenschutzmitteln und fördern nicht chemische Methoden zur Beseitigung von Unkraut. Die Verordnung ist ein umweltpolitischer Meilenstein und macht Kärnten zum Vorreiter der Anti-Glyphosat-Bewegung“, teilte Holub mit. Die EU schreibe vor, dass die Mitgliedsstaaten sicherzustellen haben, dass die Verwendung von Pestiziden so weit wie möglich minimiert bzw. verboten werden. Auf diese EU-Forderung bezieht sich die neue Verordnung: „Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln mit geringem Risiko sowie biologische Bekämpfungsmaßnahmen stehen in Kärnten in Zukunft im Mittelpunkt“, so Holub.

Schulen und Spielplätze betroffen

Von der Verordnung und somit vom Verbot eingeschlossen seien sensible öffentliche Flächen, die von der Bevölkerung genutzt werden: „Krankenanstalten und Pflegeeinrichtungen, Schulen, Kindergärten, Horte, Kinderspielplätze, öffentliche Park- und Gartenanlagen sowie Sport- und Freizeitplätze werden mit dieser Verordnung Glyphosatfrei“, informiert Holub. Die Verordnung werden in der Regierungssitzung am 31. Jänner eingebracht.

“Kärnten wird noch schöner”

GLOBAL-2000-Experte Helmut Burtscher, der sich seit 15 Jahren mit dem Thema Pestizide beschäftigt, bezeichnete die geplante Verordnung als „mehr als einen Schritt in die richtige Richtung“. Die Kärntner Initiative habe mit dieser Verordnung Leuchtturm-Charakter: „Kärnten ist der Vorreiter der Gegenbewegung in Sachen Glyphosat. Die neue Verordnung hat einen ganzheitlichen Charakter und konzentriert sich nicht nur auf Glyphosat. Wenn die Verordnung in Kraft tritt, werden Kärntens Parks anders aussehen und anders riechen“, so Burtscher. „Kärnten wird durch diese Verordnung noch ein Stück schöner und gesünder“, so der Umweltreferent.

Greenpeace begrüßt Kärntner Vorreiter-Initiative

Greenpeace begrüßt die Initiative des Kärntner Landesrates Rolf Holub, ein umfassendes Pestizidverbot für öffentliche Flächen in Kärnten zu erlassen. Dieses wäre aus Sicht der Umweltschutzorganisation vorbildhaft in Europa. Die anderen Bundesländer sollten diesem Weg folgen, fordert Greenpeace. Von der Bundesregierung verlangt die Umweltschutzorganisation ein rasches österreichweites Glyphosat-Verbot, sowie einen ambitionierten Pestizidreduktionsplan.