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Endgültiges Ticket:

Powerplay-Tore sichern Play-Off-Teilnahme

Klagenfurt - Fehérvár – Gute Nachrichten für alle Eishockeyfans: Zwei Überzahltreffer wiesen dem EC-KAC am Sonntagabend im Auswärtsspiel bei Fehérvár AV19 den Weg zum 3:0-Erfolg und damit in die EBEL-Play-Offs 2018.

 10 Minuten Lesezeit (1255 Wörter) | Änderung am 15.01.2018 - 08.07 Uhr

Die Rotjacken verloren in den beiden vergangenen Wochen in der Tabelle etwas an Boden. Sie mussten sich in fünf ihrer jüngsten sechs Partien geschlagen geben, vier davon waren Ein-Tor-Niederlagen. Auch in der Fremde lief zuletzt nicht übermäßig viel nach den Wünschen der Klagenfurter, von den letzten sieben Auswärtsspielen wurden nur zwei – jenes in Graz (4:1) und das Derby in Villach (4:3 nach Shootout) – gewonnen. Dennoch reiste der EC-KAC als zweitbestes Team der Liga auf fremden Eis nach Ungarn, die 2017/18 bislang 28 gesammelten Auswärtszähler werden nur von den Vienna Capitals überboten. In Székesfehérvár hatten die Rotjacken die nächste Chance, sich vorzeitig für die Play-Offs zu qualifizieren, dazu bedurfte es eines Punktes.

Fehérvár AV19 war in der laufenden Saison gegen den EC-KAC stets auf verlorenem Posten, die Bilanz aus den drei bisherigen Begegnungen lautete vor dem Sonntagsspiel 9:0 Punkte und 14:2 Tore für Rot-Weiß. Insgesamt zeigte die Formkurve der Ungarn in den letzten Wochen aber deutlich nach oben, seit dem Anfang Dezember vollzogenen Trainerwechsel sammelten sie pro Spiel durchschnittlich um fast 30 Prozent mehr Punkte als zuvor. Dennoch gingen die Roten Teufel auf Tabellenplatz zehn liegend und als jene Mannschaft in der Liga, die sowohl die wenigsten Treffer pro Saisonpartie erzielte (2,44) als auch die meisten Gegentore kassierte (3,38), in das Aufeinandertreffen mit den Klagenfurtern.

Die Personalien

Der Trainerstab des EC-KAC bot in Székesfehérvár exakt jene 19 Feldspieler auf, die auch am Samstagnachmittag im Heimspiel gegen den HC Innsbruck am Eis standen. Es fehlten weiterhin Thomas Hundertpfund und Matthew Neal (beide verletzt) sowie Tomáš Duba (krank). Die einzige Veränderung ergab sich somit auf der Backup-Position hinter Starter David Madlener, wo Jakob Holzer an Stelle von Florian Vorauer zum Zug kam.

Der Spielverlauf

Wenig zwingende Offensivszenen prägten den ersten Spielabschnitt, zwar agierte der EC-KAC spielerisch leicht überlegen, die besseren (der nur vereinzelten) Möglichkeiten fand jedoch Fehérvár AV19 vor. Bereits in der ersten Spielminute fuhren die Hausherren nach einem geblockten Kapstad-Schuss einen „Drei-gegen-Eins“-Konter, Patrick Harand arbeitete allerdings großartig nach hinten und hinderte Olivier Latendresse im letzten Moment am Abschluss aus aussichtsreicher Position. Nachdem Johannes Bischofberger einen ersten Warnschuss abgegeben hatte, den Goalie Mac Carruth mit den Beinschonern parierte (7.), tauchte Dániel Koger frei im Slot vor David Madler auf, verzog seinen Handgelenksschuss jedoch (9.). Nur noch ein Mal wurden die Gastgeber im Startdrittel gefährlich: Bei einem zügigen Konter war der KAC-Schlussmann aber gegen David Gilbert zur Stelle (13.). Die beste Möglichkeit der Rotjacken ließ wenig später Neuzugang Andrew Kozek liegen: Nachdem er sich am Torraum gut behauptet hatte, zog er die Scheibe zum Körper, wischte dann jedoch über das Spielgerät, den Rebound, der um ein Haar am Schläger des einschussbereiten Marco Brucker gelandet wäre, konnte ein Abwehrspieler der Ungarn noch in höchster Not aus der Gefahrenzone befördern (15.). Die Rotjacken kamen in der Folge auch zu ihrem ersten Überzahlspiel der Begegnung, Latendresse hatte das Laufduell gegen Stefan Geier verloren und musste zum Stockschlag von hinten greifen (17.). Da in diesem Powerplay eine Direktabnahme von Thomas Koch vom linken Faceoff-Punkt aus, die Torhüter Carruth im zweiten Versuch entschärfen konnte (19.), die einzig nennenswerte Offensivaktion des EC-KAC blieb, ging es mit einem torlosen Unentschieden zum ersten Mal zurück in die Kabinen.

Gleich in ihrem ersten Shift im zweiten Abschnitt kamen die Klagenfurter zu ihrem zweiten Überzahlspiel der Partie (Haken von Manavian gegen Richter, Anm.). Nachdem Carruth einen ersten Distanzschuss von Stefan Espeland noch mit der Fanghand halten konnte (21.), saß der zweite Versuch des Norwegers: Von der Half-Wall aus spielte Stefan Geier quer, sein Bruder Manuel und Julian Talbot nahmen dem gegnerischen Torhüter die Sicht und der aufgerückte KAC-Verteidiger sorgte für die Führung (22.). Danach verteidigte sich Rot-Weiß in zwei Unterzahlsituationen geschickt, Fehérvárs beste Möglichkeit war ein deutlich zu hoch angetragener Schuss von Luka Vidmar, abgegeben aus halblinker Position (28.). Als dann wieder der EC-KAC bei numerischer Überlegenheit agieren durfte, hätte Kevin Kapstad den Vorsprung seines Teams fast verdoppelt: Sein verdeckter Schuss hoppelte abgefälscht aber um Zentimeter am Pfosten vorbei (32.). In den verbleibenden Minuten des zweiten Durchgangs stand dann mehrfach der bestens aufgelegte Torhüter David Madlener im Mittelpunkt: Er parierte zunächst ein Solo des völlig alleine auf ihn zulaufenden Aleš Mušič (37.) und zeichnete sich danach, als die zunehmend undiszipliniert agierenden Rotjacken nahezu drei Minuten hindurch in Unterzahl spielen mussten (73 Sekunden davon gar nur zu dritt, Anm.), mehrfach sehenswert aus.

Dazwischen fuhr der EC-KAC bei numerischer Unterlegenheit einen feinen Konter, an dessen Ende Stefan Geier am hellwachen Mac Carruth scheiterte, der sich mit den Pads breitmachte (37.) Der dritte Spielabschnitt startete mit einer Großchance für den EC-KAC: Nur elf Sekunden waren gespielt, als Kevin Kapstad die Scheibe über sämtliche Gegenspieler hinweg an die gegnerische blaue Linie chippte, von wo aus Manuel Ganahl in Penalty Shot-Manier auf Carruth zulief, jedoch an diesem scheiterte. Aber der zweite Treffer des Abends für die Klagenfurter war damit nicht aufgehoben, sondern lediglich aufgeschoben: In einem weiteren Powerplay fanden die Rotjacken rasch in ihre Formation, von hinter dem Tor aus drängte sich Johannes Bischofberger in Richtung Zentrum, seinen Querpass dem Crease entlang musste Jamie Lundmark am langen Pfosten lauernd nur noch über die Linie drücken (43.). Von diesem Zeitpunkt an hatte der Rekordmeister das Spiel unter Kontrolle, Fehérvár AV19 versuchte zwar, sich noch einmal aufzubäumen, öffnete damit aber nur die Räume für einige sehr flüssige KAC-Angriffe. Gegen Adrew Kozek rettete Carruth mit dem letzten Zacken seines Beinschoners (44.), gegen Marco Richter machte der Schlussmann der Ungarn die kurze Ecke zu (49.) und bei einem Konter über Stefan Geier fiel der abschließende Kapstad-Schuss zu zentral aus (50.). Im Glück war der Goalie dann abermals gegen Kozek, der seinen eigenen Rebound – von zwei Gegenspielern noch behindert – knapp am Gehäuse vorbeistocherte (51.). Die einzige nennenswerte Möglichkeit der Ungarn im dritten Drittel fand Áron Reisz in Minute 53 vor, aus spitzem Winkel jagte er einen Abpraller hoch am langen Eck vorbei. So ging auch der dritte Treffer des Abends auf das Konto der Klagenfurter: Bei einem flink vorgetragenen Angriff über Johannes Bischofberger und Thomas Koch bekam Jamie Lundmark den Puck am langen Eck noch gut unter Kontrolle, er legte anstatt zu schießen auf Bischofberger quer, der das Spielgerät aus schon recht schlechtem Winkel unters Tordach zimmerte (58.). Ohne weitere Chancen der (in dieser Partie insbesondere im Passspiel sehr ungenauen) Ungarn zuzulassen, spielte der EC-KAC die Zeit souverän herunter, der Shutout-Erfolg in Székesfehérvár sicherte den Rotjacken endgültig das Ticket für die Play-Offs 2018. (HB)

Die Fakten:

Erste Bank Eishockey Liga, 40. Spieltag
Fehérvár AV19 – EC-KAC 0:3 (0:0,0:1,0:2)
Ifjabb Ocskay Gábor Ice Hall, 3.180 Zuschauer, Schiedsrichter Fichtner (AUT), Smetana (AUT)

Tore Fehérvár AV19:
Keine

Tore EC-KAC:
Stefan Espeland (21:06/Stefan Geier, Martin Schumnig/PP1)
Jamie Lundmark (42:58/Johannes Bischofberger, Thomas Koch/PP1)
Johannes Bischofberger (57:07/Jamie Lundmark, Thomas Koch)

Der Ausblick:

Mit dem vierten Saisonsieg über Fehérvár AV19 (12:0 Punkte und 17:2 Tore) sicherte sich der EC-KAC bei noch vier ausständigen Spieltagen in der ersten Grunddurchgangsphase die Teilnahme an der Platzierungsrunde und damit auch an den Play-Offs 2018. Für die Rotjacken beginnt nun die Jagd nach möglichst vielen Bonuspunkten für die Zwischenrunde, diese eröffnen sie am kommenden Freitag (Spielbeginn: 19.15 Uhr) auswärts beim HC Innsbruck, ehe zwei Tage später gegen den EHC Linz das nächste Heimspiel am Programm steht (17.45 Uhr, live bei servushockeynight.com).

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