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Politik - Villach
© Stadtmarketing

Podiumsdiskussion

Wie wird die Innenstadt attraktiver?

Villach – Frank Rehme, Innenstadt-Innovationsexperte aus Deutschland, diskutierte anlässlich der Eröffnung des neuen Stadtmarketing-Standortes auf dem Hans-Gasser-Platz 5 mit Bürgermeister Günther Albel, WK-Obmann Bernhard Plasounig, die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Stadtmarketings und Hotelierin, Claudia Boyneburg-Spendier sowie zahlreichen Innenstadt-Unternehmern über Strategien für vitale Innenstädte. Sein Tipp: Zutrittshürden für Innenstädte massiv abbauen und vor allem eines: Innenstädte müssen eine Erlebnisqualität schaffen, so kann man die Attraktivität positiv beeinflussen.

 3 Minuten Lesezeit (457 Wörter) | Änderung am 25.05.2018 - 12.24 Uhr

Am Beispiel der deutschen Innovationsstadt und Future City Langenfeld skizzierte Rehme Strategien, um gegen die aktuell schwierige Situation des Innenstadthandels vorzugehen. „Ein Problem kann man nicht wegjammern, sondern man muss aktiv etwas dagegen machen, und zwar gemeinsam – Politik, Experten und Unternehmer“, betonte Rehme. „Spätestens seitdem die Leute vor einem Apple Store campieren, muss man wissen, dass sich das Kaufverhalten der Menschen massiv verändert hat.“

Erlebis pro Quadratmeter statt Umsatz pro Quadratmeter

Als ein ganz wichtiges Rezept, um die Menschen wieder in die Innenstädte zu bringen, sieht Rehme eine massive Stärkung des Erlebnischarakters: Aktuelle Studien zeigen, dass das Freizeitangebot sowie der Erlebnischarakter in vielen Stadtzentren sehr schlecht bewertet wurden. Deshalb rät der Innovationsexperte: „Wir müssen in den Innenstädten weg vom Umsatz pro Quadratmeter hin zu mehr Erlebnis pro Quadratmeter. Es müssen noch viel mehr emotionale Momente geschaffen werden. Denn: Wenn ich kein Konzept habe, das die Menschen begeistert, dann bin ich mit einem Angebot als Unternehmer aber auch als Stadt irgendwann nicht konkurrenzfähig. Innenstädte brauchen deshalb mehr Erlebnisqualität!“

Albel: Es geht nur gemeinsam

Bürgermeister Günther Albel betonte in diesem Zusammenhang, dass seitens der Stadt dem Thema Wohnen in der Innenstadt höchste Aufmerksamkeit geschenkt wird: „Auch durch die aktuelle Infineon-Milliarden-Investition wird die Innenstadt bald sehr stark und positiv spüren.” In diesem Zusammenhang wies er auch auf die aktuelle und immer wiederkehrende Debatte der Öffnungszeiten hin: „Wir brauchen flexiblere Öffnungszeiten, aber dazu benötigt es auch eine kritische Masse an Unternehmern, die mitmachen!” Und er appellierte: „Wir müssen den Standort Villach bestmöglich darstellen, und das geht nur gemeinsam!“

Flexibler muss es werden

Die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Stadtmarketings und Hotelierin, Claudia Boyneburg-Spendier, sprach sich ebenso für längere und flexiblere Öffnungszeiten aus und der Villacher WK-Kammer Obmann Bernhard Plasounig sieht in der Verwaltung durchaus noch Potenzial für mehr Flexibilität: „In gemeinsamen  sehr positiv verlaufenden Gesprächen zwischen Unternehmern und Verwaltung wollen wir die Grundlagen schaffen, um in Zukunft gemeinsam den neuen Herausforderungen gewachsen zu sein!“

City Bonus überzeugt

Beeindruckt zeigte sich der deutsche Innovationsexperte Rehme vom sehr erfolgreichen Villacher Kundenbindungsprogramm „City Bonus“, mit dem die Innenstadt-Kunden nicht nur Gratisparken können, sondern die aufgeladenen Punkte auch für Fahrten mit dem öffentlichen Verkehr einsetzen beziehungsweis in City-Gutscheine einlösen können. „Da ist Villach ein Vorreiter, auch in Deutschland, denn in Langenfeld haben wir mit einem ähnlichen System erst begonnen, da war uns Villach ein Vorbild!“ Stadtmarketing-Chef Gerhard Angerer konkretisierte: „Die insgesamt 18.000 Kunden des City-Bonus haben seit der Einführung im Jahr 2007 mehr als 47 Millionen Punkte aufgebucht und diese in 128. 000 Parkstunden umgewandelt beziehungsweise mehr als 250.000 Euro Villach-Gutscheine umgetauscht. Geld, das wieder direkt in die Altstadt-Wirtschaft floss!“

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