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UPDATE | Aktuell - Villach
Teil der damaligen Hanf-Zucht
Teil der damaligen Hanf-Zucht © KK

Polizei nimmt 28-Jährigen fest

“Feldversuch” oder Drogen­plantage?

Villach – „Von Kriminalbeamten des SPK Villach wurde eine Cannabis-Plantage ausgehoben“ war in einer Presseaussendung der Polizei Kärnten am 09. April 2018 zu lesen. Wir haben nicht nur über diese Meldung berichtet, sondern wenige Tage später auch noch über die Stellungnahme von Franz S (28). Dieser ist der Betreiber der Gärtnerei, die mit einem Großaufgebot der Polizei wegen der im Verdacht stehenden Cannabis-Zucht durchsucht wurde. Jetzt gibt es eine neue Wendung in diesem Fall. Doch warum? Wir haben nachgefragt.

 4 Minuten Lesezeit (487 Wörter) | Änderung am 28.05.2018 - 21.29 Uhr

Neue Entwicklung: Franz S. festgenommen

“Die am 09.04.2018 sichergestellten Cannabispflanzen ergaben rund 4.200 Gramm getrocknetes Cannabiskraut”, erklärt die Polizei Kärnten in einer heutigen Aussendung. Auf Grund des Ermittlungsergebnisses sei deshalb von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt die Festnahme des 28-jährigen Mannes sowie die Durchsuchung des Betriebes und der Wohnung angeordnet worden.

Die Durchsuchungen wurden am 28. Mai 2018 in der Villacher Gärtnerei des 28-jährigen Franz S. durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 5.250 Stück Hanfpflanzen vorgefunden und sichergestellt. Die Sicherstellung erfolgte über Anordnung der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, da der begründete Verdacht besteht, dass es sich um Hanfpflanzen handelt, die nicht im gemeinsamen Sortenkatalog der EU angeführt sind und somit dem Suchtmittelgesetz unterliegen. Außer den Pflanzen wurden auch Computer, Handy und Unterlagen des Betriebes sichergestellt.

Bei der Durchsuchung der Wohnung des Tatverdächtigen in der Gemeinde Finkenstein konnten ca. 25 Gramm Cannabiskraut sowie diverse Suchtmittelutensilien sichergestellt werden. Im Zuge der Amtshandlung konnten bei einem weiteren Angestellten des Betriebes weitere ca. 7,2 Gramm Cannabiskraut sichergestellt werden. Der 28-jährige Mann wurde festgenommen. Er und der Angestellte werden nach Abschluss der Erhebungen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt.

Warum die Wendung?

Laut einem Sprecher der Polizei ergaben sich bei Untersuchungen der sichergestellten Pflanzen vom 9. April erhöhte THC-Werte. “Darauf folgte die Durchsuchung am 28. Mai 2018”, so die Polizei gegenüber 5 Minuten. Daten auf Handys und Computer deuten auch auf einen Handel hin.

Der erste Polizeieinsatz am 09. April

Am 09. April 2018 gab die Polizei Kärnten bekannt, sie habe eine Indoor-Cannabis-Plantage ausgehoben. Bei der Überprüfung eines Gewerbebetriebes auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei ergriff ein Angestellter – ein 23-jähriger Mann aus Villach – die Flucht, woraufhin der Betrieb in Anwesenheit des Eigentümers – eines 28-jährigen Mannes aus Villach – genauer kontrolliert wurde. Neben einer im Keller versteckten Plantage konnten bereits für den Konsum bzw. Verkauf getrocknetes Cannabiskraut sowie Cannabisblüten aufgefunden werden. Neben dem Kraut und den Blüten wurden auch 61 Cannabispflanzen, teilweise in Vollblüte, sichergestellt. Die beiden Männer werden nach Abschluss der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt zur Anzeige gebracht.

Die Stellungnahme von Franz S. zum Vorfall am 09. April

„Mein Ziel war es, in einem Feldversuch CBD hältiges Saatgut aufkeimen zu lassen und in weiterer Folge eine Cannabispflanze zu kultivieren, die aufgrund ihrer Genetik kein THC produziert. Dazu ist es erforderlich in Feldversuchen Stecklinge aufzuziehen und diese auch zur Blüte zu bringen, damit geprüft und sichergestellt werden kann, dass der THC Gehalt unter dem gesetzlichen Grenzwert liegt. Blüten und Fruchtstände wurden dabei nie von der Cannabispflanze abgetrennt, sondern es war beabsichtigt, die Cannabispflanzen in einem Labor untersuchen zu lassen und mit Versuchsende zu vernichtet“, schilderte uns Franz S. am 12. April, also nur wenige Tage nach der Razzia. „Ein Teil des Feldversuches war auch bereits vernichtet und in direkt neben der Versuchsreihe gelagerten Müllsäcken zur Entsorgung verpackt. Diese Müllsäcke mit den ordnungsgemäß vernichteten Stecklingen wurden von der Polizei auch nicht beschlagnahmt.” Mehr dazu hier.

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