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Politik - Villach
Taschentücher und Zwiebel: für die SPÖ in Villach ist die neue 60-Stunden-Woche
Taschentücher und Zwiebel: für die SPÖ in Villach ist die neue 60-Stunden-Woche "zum Weinen" © SPÖ Villach

Zwiebel und Taschentücher in Villach:

60-Stunden-Arbeitswoche: Für die SPÖ “zum Weinen”

Villach – Zwiebel und Taschentücher gegen die 60-Stunden Woche. Mit einer österreichweiten Aktionswoche unter dem Motto "Es ist zum Weinen", machte die SPÖ gegen die geplante 60-Stunden-Arbeitswoche mobil. In Villach war die Abgeordnete zum Nationalrat Irene Hochstetter-Lackner gemeinsam mit ihren Kollegen unterwegs.

 2 Minuten Lesezeit (347 Wörter) | Änderung am 16.06.2018 - 12.50 Uhr

“Schon jetzt gibt es im Arbeitszeitgesetz und in Kollektivverträgen eine Reihe von Möglichkeiten, damit flexibles Arbeiten ermöglicht wird”, reagiert man seitens der SPÖ-Villach auf die vor kurzem durchgesetzte 60-Stunden-Arbeitswoche. So habe eine Erhöhung der Arbeitszeiten nur zur Folge, dass die Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten sinke. Doch nur zufriedene ArbeiterInnen seien, so geht es aus einer offiziellen Presseaussendung der SPÖ hervor, gut für den Wirtschaftsstandort Kärnten.

Besonders hart treffe die neue Regelung Arbeitnehmer im Gastgewerbe und dem Tourismus. “Die Ruhezeit soll auf 8 Stunden gekürzt werden. Also kann eine Kellnerin oder ein Kellner bis 2 Uhr in der Nacht arbeiten und um 10 Uhr in der Früh wieder beginnen”, heißt es in der Presseaussendung. Auch das Recht von Arbeitnehmern, Überstunden abzulehnen, sei durch die neue Regelung stark beeinträchtigt, da dieses nur mehr für die 11. und 12. Arbeitsstunde gelten soll. Private Termine oder die Kinderbetreuung werden daher, laut SPÖ, zum Problem.

SPÖ-Wunsch: Arbeitszeitverkürzung

Eine wirtschaftlich effektivere Lösung sieht man bei der SPÖ in einer Arbeitsverkürzung: “Die Verkürzung wäre sicher ein Produktivitäts- und Beschäftigungsturbo und ein Zeichen von moderner Politik.” Die gute Produktivität in Österreich lasse sich auf Dauer nur so erhalten, denn zufriedene Mitarbeiter tun dem Wirtschaftsstandort Kärnten gut.

“Es ist zum Weinen”

Unter dem Motto “Es ist zum Weinen” machten Mitglieder der SPÖ auf die kritisierte 60-Stunden-Arbeitswoche aufmerksam und verteilten Zwiebel und Taschentücher in Villach um “gegen diese ungerechten Maßnahmen, die gerade die Frauen in einem großen Maß betreffen werden”, aufzutreten.

Die 60-Stunden-Arbeitswoche

Vergangenen Donnerstag, dem 14. Juni, haben sich FPÖ und ÖVP auf ein Modell der Arbeitszeitenflexibilität geeinigt. Ab Jänner 2019 soll es auf freiwilliger Basis möglich sein, 12 Stunden pro Tag zu arbeiten. Wie freiwillig die Entscheidung von Arbeitnehmern für den 12-Stunden-Tag sein wird, ist jedoch bis dato Grund für Diskussionen. So warnt die Arbeiterkammer davor, dass Arbeitgeber das Recht hätten, den Arbeitnehmer bei Verweigerung der erhöhten Arbeitszeiten zu entlassen. Die Wogen gehen seit dieser überraschenden Ankündigung hoch.