fbpx
Region auswählen:
Leben - Villach
Die Säule steht für alle gut sichtbar und öffentlich zugänglich am Gemeindevorplatz.
Die Säule steht für alle gut sichtbar und öffentlich zugänglich am Gemeindevorplatz. © Rotes Kreuz Kärnten

Defi-Säule und -Boxen aufgestellt

Ein “Schock” für Wernberg

Wernberg – Das Kärntner Rote Kreuz hat sich das Ziel gesetzt Kärnten flächendeckend mit öffentlich zugänglichen Defibrillatoren zu versorgen. Auch die Gemeinde Wernberg macht bei diesem ehrgeizigen Projekt mit und hat drei Defibrillatoren angeschafft. Die offizielle Übergabe erfolgte am 7. September vor dem Gemeindeamt.

 4 Minuten Lesezeit (557 Wörter) | Änderung am 07.09.2018 - 21.08 Uhr

In Österreich sterben jährlich rund 12.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Ein Drittel dieser Todesfälle ereignet sich außerhalb von Krankenanstalten. Damit ist der plötzliche Herztod, bei dem in der Mehrzahl der Fälle ein primäres Kammerflimmern ohne nachweisbaren Auslöser vorliegt, die häufigste Todesart in Österreich im öffentlichen Raum. Ist kein Defi zur Stelle überleben einen solchen Vorfall in Österreich derzeit weniger als 5% aller Betroffenen.

DefiSäule in Wernberg

Das Rote Kreuz möchte mit seinem neuen Defi-Programm dafür sorgen, dass das Überleben bei Kreislaufstillständen im öffentlichen Raum wahrscheinlicher und das Leben danach lebenswerter wird. Je schneller Hilfe da ist, desto höher sind die Überlebenschancen und desto geringer die Folgeschäden. In Wernberg werden eine DefiSäule und zwei Defis in einem Wandkasten bei den Feuerwehren installiert. Die Säule steht für alle gut sichtbar und öffentlich zugänglich am Gemeindevorplatz. Damit gehört Wernberg zu den Vorbildgemeinden Kärntens, was die Versorgung mit Defibrillatoren angeht. Bisher wurden in Kärnten 27 DefiSäulen aufgestellt. In den nächsten zwei Wochen sollen weitere 15 Säulen folgen.

„Das Kärntner Rote Kreuz verfolgt mit diesem Programm ein großes Ziel, das in der Kernkompetenz des Roten Kreuzes liegt: Wir wollen mehr Menschen in Kärnten eine bessere Überlebenschance bieten“, unterstreicht auch Kärntens Rotkreuz-Präsident Dr. Peter Ambrozy die Wichtigkeit des Projektes. “Wenn nur ein Menschenleben damit gerettet werden kann, haben wir etwas Gutes getan”, betont Bürgermeister Franz Zwölbar, der gemeinsam mit Gemeinderat und Rotkreuz-Landesfinanzreferent Reg.-Rat Bruno Roland Peters und Amtsleiterin Doris Liposchek zur offiziellen Defi-Übergabe erschienen war.

Kärnten wird sicherer

Mit den öffentlich zugänglichen Säulen ist die Möglichkeit einer sofortigen Hilfeleistung durch die Bevölkerung gegeben. Dadurch erhöht sich die Überlebensrate bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand und Kärnten wird noch ein weiteres Stück sicherer. „Unser Ziel wäre es, dass in ganz Kärnten rund 150 dieser Säulen entstehen“, so Ambrozy weiter und appelliert an die Gemeinden und Unternehmen in Kärnten, dieses Projekt zu unterstützen. Das Rote Kreuz wird im Zuge der Aufstellung der Säulen in der jeweiligen Gemeinde kostenlose Schulungen für die Bevölkerung zur Bedienung der Defis anbieten.

„Der wesentliche Vorteil der Säulen gegenüber einem anderen öffentlich zugänglichen Defi ist die automatische Direktverbindung des Defis zur Rettungsleitstelle des Roten Kreuzes. Über eine in den Defi integrierte Freisprecheinrichtung erfolgt die unmittelbare Kontaktaufnahme der Rettungsleitstelle mit dem Anwender.

Per GPS zum Einsartzort

Ein in das Gerät integriertes GPS sendet der Rettungsleitstelle außerdem immer die aktuellen Standortdaten des Gerätes, so dass die Rettungskräfte direkt zum eingesetzten Gerät dirigiert werden können, auch dann, wenn es von der Säule entfernt wird. Ein weiterer Vorteil der GPS-Datenübertragung ist die gleichzeitige Diebstahlsicherung der Geräte. Sollte ein Gerät missbräuchlich entwendet werden, wird von der Rettungsleitstelle automatisch die Polizei verständigt. Der Defi in der Säule ist für den Betreiber praktisch wartungsfrei, da das Gerät automatisch mit Philips kommuniziert und etwaige Wartungsarbeiten selbständig meldet.

Die Standorte der DefiSäulen werden außerdem in der Rettungsleitstelle hinterlegt sein, so dass es in Zukunft möglich ist, bei Notfällen im öffentlichen Raum darauf hinzuweisen, dass in unmittelbarer Umgebung des Notfalles ein Defi zur Verfügung steht.

Schlagwörter: