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Lohnschere schließt sich nur langsam

Equal Pay Day: Gender Pay Gap immer noch zu groß

Kärnten – Heute, am Sonntag, 21. Oktober, ist Kärntens Equal Pay Day. Der Tag, an dem vollzeitbeschäftigte Männer in Kärnten bereits jenes Jahreseinkommen erreicht haben, für das vollzeitbeschäftige Frauen noch bis Jahresende arbeiten. Der Equal Pay Day Österreich war am 20. Oktober 2018, damit ist Kärnten also um einen Tag "besser" als der Österreich-Schnitt. Trotzdem ist die Lohnschere mit knapp 20 Prozent immer noch zu groß.

 3 Minuten Lesezeit (397 Wörter) | Änderung am 21.10.2018 - 14.13 Uhr

Statistisch gesehen arbeiten vollzeitbeschäftigte Kärntnerinnen ab heute, 21. Oktober, bis Jahresende 72 Tage lang gratis. Das ist eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um zumindest 7 Tage. Im Jahr 2017 war der österreichweite Equal Pay Day am 13. Oktober. Trotzdem ist die Lohnschere mit knapp 20 Prozent immer noch zu groß.

Lohnschere verkleinert sich nur langsam

“Die Lohnschere hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent verkleinert. Trotzdem ist das kein Grund, sich zurückzulehnen. Der Gender Pay Gap liegt immer noch bei 19,6 Prozent, österreichweit sogar bei 19,9 Prozent. Von Einkommensgerechtigkeit sind wir also noch ein großes Stück entfernt”, betont Frauenreferentin LR.in Sara Schaar. Innerhalb Kärntens lassen die ausgewiesenen Bezirkszahlen ein West-Ost-Gefälle erkennen. Spittal/Drau und Villach Land weisen die höchsten Einkommensunterschiede auf, die es zu verringern gilt.

Hauptsächlich Frauen leisten Familien- und Hausarbeit

Am Equal Pay Day, dem “Tag für gleiche Bezahlung”, werde international auf das Thema der bestehenden Einkommensunterschiede, den Gender Pay Gap, aufmerksam gemacht. Die Ursachen würden sich auf unterschiedliche Faktoren zurückführen lassen: Berufswahl, Branche, Alter etc. Ein entscheidender Faktor werde bei Erwerbsunterbrechungen sowie Teilzeitarbeit verortet. “Die unbezahlte Familien- und Hausarbeit leisten immer noch hauptsächlich Frauen, wodurch sie auch weit häufiger als Männer ihr Erwerbsleben unterbrechen oder in Teilzeit arbeiten”, erklärt Frauen- und Gleichbehandlungsbeauftrage Martina Gabriel.

Wie wichtig das Thema ist, zeigt das Referat für Frauen und Gleichbehandlung auch mit der Wahl ihres Jahresschwerpunkts 2019: Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit.

Dringende Forderung: Lohntransparenz

Neben der gerechten Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit durch die Schaffung ausreichender Kinderbetreuungsangebote, die sich mit einer Vollzeitbeschäftigung vereinbaren lassen würden, hält Schaar Lohntransparenz für notwendig. Denn auch nach Berücksichtigung der Faktoren Vollzeit, Teilzeit, Branche, Alter, etc. bleibe ein Rest an Einkommensdifferenz, der nicht durch diese Faktoren erklärt werden könne. “Frauen sind bei Gehaltsverhandlungen oft zurückhaltend und zu wenig selbstbewusst. Da gilt es, anzusetzen und Frauen zu ermutigen, sich nicht unter ihrem Wert zu verkaufen”, so die Frauenreferentin. “Um Einkommensunterschieden entgegenzuwirken, ist vollständige Lohntransparenz das wirksamste Mittel”, sagt Schaar.

Equal Pay Day

Der Equal Pay Day Österreich ist am 20. Oktober 2018, in Kärnten am 21. Oktober 2018 (damit ist Kärnten um einen Tag “besser” als der Österreich-Schnitt). Dieser Tag basiert auf durchschnittlichen Jahres-Bruttobezügen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ganzjährigen Bezügen und unselbstständiger Vollzeitbeschäftigung.

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