Es hagelte Anzeigen
Perchtenlauf in Rennweg eskalierte
Rennweg am Katschberg – Am Samstag fand in Rennweg am Katschberg der Perchtenlauf der "Perchtengruppe Rennweg" statt. Die Polizei berichtet von einem verwüsteten Lokal und mehreren Streitigkeiten im Rahmen der Aftershowparty. Ja sogar das Kennzeichen eines Polizeiautos wurde geklaut. Muss das sein?
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„Wir lassen uns unser Brauchtum nicht zerstören!“Rennweg: Ein Warnschuss für die SaisonWährend sich Perchtengruppen bemühen das Image von Perchtenläufen in ein positiveres Licht zu rücken, sorgen Vorfälle wie am 10. November 2018 dafür, dass diese Bemühungen nachhaltig zerstört werden. So berichtet die Polizei, dass einem Polizeiauto der dortigen Inspektion das Kennzeichen während Erhebungen gestohlen wurde. In einem Lokal wurde gewütet, dem Inhaber entstand hoher Schaden. Und mehrere Streitereien führten zu Handgreiflichkeiten, die teilweise im Krankenhaus endeten.
Veranstalter ruft auf, Kennzeichen zurückzugeben
“An denjenigen der es für notwendig befunden hat, das Kennzeichen der Polizei zu klauen oder zu verstecken, bitte meldet euch bei uns oder gebt es bei einem unserer Mitglieder ab. Laut Polizei wurde der Täter per Video aufgenommen, sollte er sich bis Samstag nicht melden, wird diese Person gefahndet”, schreibt der Veranstalter auf Facebook. Die Polizei sieht von einer Anzeige ab, wenn das Nummernschild wieder auftaucht.
Es hagelt Anzeigen
Sämtliche Vorfälle werden der Staatsanwaltschaft Klagenfurt zur Anzeige gebracht. Zusätzlich werden mehrere Personen der Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau wegen Übertretungen nach dem Sicherheitspolizeigesetz angezeigt. Im Zuge von Jugendschutzkontrollen wurden wegen Alkoholmissbrauchs mehrere Jugendliche und deren Erziehungsberechtigte ebenfalls der Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau zur Anzeige gebracht.
Obmann Payer: “Es wird Konsequenzen geben”
Insgesamt haben bei dem Lauf 33 Gruppen mit knapp 230 Perchten teilgenommen. Gegenüber 5 Minuten bestätigt der Obmann der Perchtengruppe Rennweg, Armin Payer, das offensichtliche: “So schlimm wie heuer war es noch nie!” so der Obmann. “Wie vorgeschrieben waren während der Veranstaltung drei Security-Leute anwesend. Leider war es uns aufgrund der Menge an Leuten aber nicht mehr möglich auf alles zu achten”, bedauert Payer.
“Teilweise haben die Gruppen selbst Alkohol mitgebracht und wollten bereits stark alkoholisiert auf unsere Aftershowparty kommen. Wir haben die Betrunkenen nicht mehr in das Festzelt gelassen”, betont der Obmann. Doch das ging leider nach hinten los. “Die Betrunkenen haben vor dem Zelt zu raufen begonnen. Das konnten wir leider nicht beeinflussen”, erklärt Payer. Für ihn ist jedoch klar: “Wir wissen, welche Gruppen beteiligt waren und werden daraus Konsequenzen ziehen“, weiters fügt der Obmann hinzu: “Diese Gruppen dürfen nächstes Jahr nicht mehr kommen.“
Betont wird aber, dass der Lauf friedlich verlief. Probleme gab es erst in den Nachtstunden.
Auch 2017 Vorfälle
Auch 2017 wurden im Rahmen des Perchtenlauf drei Personen verletzt, ein Handy gestohlen und es gab einige Vandalenakte. Nach der medialen Berichterstattung über weitere Vorfälle organisierten diverse Gruppen 2017 einen Umzug. Wir haben berichtet.
Vorfälle in der Nacht:
Lokal verwüstet:
Gegen 18.30 Uhr besuchten mehrere maskierte Mitglieder einer Perchtengruppe aus dem Bezirk Villach ein Gastlokal, wo sie mehrere Getränke auf den Boden verschütteten und mit einer mitgebrachten Schuhcreme die Sitzbänke beschmierten, wobei diese beschädigt wurden. Für den Lokalbetreiber entstand dabei ein Schaden in der Höhe von mindestens 1.000 Euro. Die Perchtengruppe konnte aufgrund von Zeugenaussagen ausgeforscht werden. Bezüglich der Täter sind weitere Erhebungen erforderlich.