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Wirtschaft - Villach
DI Elias Molitschnig, BGM Ferdinand Vouk, DI Raffaela Lackner, LR Daniel Fellner, DI Richard Resch u. DI Karl-Heinz Winkler
DI Elias Molitschnig, BGM Ferdinand Vouk, DI Raffaela Lackner, LR Daniel Fellner, DI Richard Resch u. DI Karl-Heinz Winkler © Helga Rader

4. Seenkonferenz

“Für die Zukunft unserer Seen”

Velden – Die bereits vierte Seenkonferenz fand am Dienstag, den 19. Februar im Casineum in Velden am Wörthersee statt. Über 100 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Verwaltung, Tourismus, und Wirtschaft kamen zur Veranstaltung, die vom Architektur Haus Kärnten und der Abteilung für Raumordnung des Landes Kärnten organisiert wurde.

 4 Minuten Lesezeit (514 Wörter) | Änderung am 25.02.2019 - 12.11 Uhr

Velden in der Vorreiterrolle

Velden hat unter Bürgermeister Ferdinand Vouk eine Vorreiterrolle in Kärnten übernommen. Einerseits bei der Raumordnung, aber vor allem bei der Eindämmung der wuchernden Seenverbauung im Ort. Nach einem Baustopp wurde hier ein intensiver Prozess angestoßen, der nun in nachhaltigen Bebauungsplänen seinen Niederschlag findet. Der für Gemeindeplanung und Raumordnung zuständige Landesrat Daniel Fellner versteht die dabei oft zutage tretende und oft emotionale Diskussion der Anrainer zum Thema Zweitwohnsitze: „Eine hohe Anzahl an Zweitwohnsitzen bedeutet oft auch das Ende für das Gemeinschaftsleben – etwa, wenn es in einem Ort nicht einmal mehr ein Kaffeehaus gibt.“

Gutes Zusammenspiel der Planungsgremien

Bürgermeister Vouk will keine weiteren Zweitwohnsitze mehr zulassen und wünscht sich mehr Möglichkeiten, um die Nutzung von Wohnraum auch zu kontrollieren. Ein Wunsch, der bei der anschließenden Diskussion von vielen artikuliert wurde. Darüber hinaus will Vouk die Arbeit des Architekturbeirats in Velden nicht mehr missen und lobte auch dessen fruchtbares Zusammenspiel mit der Ortsbildpflegekommission. 2016 wurde ein Planungsausschuss ins Leben gerufen in dem Politik, Wirtschaft, Tourismus und Bürger ein Leitbild erarbeiteten und sich verpflichteten, in Zukunft nur noch die Ziele zu verfolgen die diesem Leitbild entsprechen.

Ernst gemeinte touristische Standortentwicklung in Kärnten

Der mit dem Prozess in Velden beauftrage Raumplaner Richard Resch versteht das Leitbild und die Planungsinstrumente der Gemeinde als Chance, gute Projekte zu ermöglichen und schlechtere zu verbessern. Mit einem Planungshorizont von 15 Jahren wurde, beginnend mit der Bausperre im November 2016, mit der Erstellung des Entwicklungsleitbildes begonnen. Ziel all dieser Maßnahmen ist es nicht zu Verhindern, sondern Rahmenbedingungen und Ziele zu definieren. Dabei steht natürlich auch die Entwicklung des Tourismus im Vordergrund. Hier wünschte sich Resch abschießend für ganz Kärnten eine touristische Standortentwicklung, die auch ernst gemeint ist.

Ehrlichkeit im Umgang miteinander

Zu den Herausforderungen der Entscheidungsträger in Sachen Raumordnung gibt Fellner zu bedenken: „Die Politik ist oft im Zwiespalt zwischen Verhinderer und Bewahrer.“ Daher spricht sich der Landesrat, der als ehemaliger Vizebürgermeister auch Erfahrung auf der Gemeindeebene hat, für Ehrlichkeit im Umgang miteinander aus: „Das bedeutet auch, dass wir Investoren ganz klar sagen müssen, was wir wollen und was nicht. Nun geht es darum, gemeinsam Lösungen zu finden. Was ich mir gut vorstellen kann ist, dass es künftig nur noch Widmungen gibt, wenn ein schlüssiges Seen-Entwicklungskonzept vorliegt.“

Architekturbeirat sollte frühzeitig eingebunden werden

Der Vorsitzende des Architekturbeirats Kärnten Karl Heinz Winkler prangerte ebenfalls die „Grundbuch statt Sparbuch“-Mentalität vieler Investoren an. Das Ziel des Architekturbeirats sei es, den Ausgleich zwischen Einzelinteressen und Gemeinwohl zu schaffen. Der Beirat kann so auch zwischen den Standpunkten der Gemeinde, der Ortsbildpflegekommission, der Raumplanung und des Bundesdenkmalamtes ausgleichend wirken. Dafür sei es aber zentral, möglichst früh in Projekte eingebunden zu werden. Daher appellierte Winkler an die Bauwerber nicht mit fertigen Einreichplänen, in die bereits viel Arbeit und Geld investiert wurde, zu kommen, sondern sich schon früher in der Projektentwicklung an einen Tisch zu setzen um sich so späteres „Streiten“ zu ersparen.

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