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Europaweite Maßnahmen gefordert

SPÖ: Jugend gegen Lebensmittel­verschwendung

Klagenfurt – Mit dem Weckruf „Wach auf Europa: Lebensmittel verwenden statt verschwenden!“ luden die EU-JugendkandidatInnen der SPÖ, Julia Herr und Luca Kaiser gemeinsam mit SPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Sucher in das Lokal „Best of the Rest“ in Klagenfurt, um Maßnahmen zur Eindämmung der Lebensmittelverschwendung zu präsentieren.

 3 Minuten Lesezeit (414 Wörter) | Änderung am 25.03.2019 - 16.19 Uhr

Ziel des gemeinnützigen Vereins „Best of the Rest“ ist unter anderem die Verarbeitung von Lebensmitteln, die nicht mehr den klassischen Qualitätskriterien entsprechen. Das Thema Lebensmittelverschwendung zeige, dass der sorglose Umgang mit Ressourcen im Allgemeinen und mit Lebensmitteln im Besonderen einer Bewusstseinsänderung bedarf. Kärnten habe gezeigt, dass man – auch von regionaler Ebene aus – wichtige Anliegen auf die europäische Ebene heben kann, wie das beim Glyphosat-Verbot der Fall war. 

Kleinbetriebe müssen vermehrt gefördert werden

Klein strukturierte Betriebe (Familien-, Nebenerwerbs-, Bergbauernbetriebe) müssen bevorzugt gegenüber der Großindustrie gefördert werden. Die Verschwendung von Lebensmitteln geschehe auf vielen Ebenen, von der Produktion in der Landwirtschaft über die Gastronomie bis zum Handel, machte EU-Jungkandidatin Julia Herr aufmerksam. Immer noch würden genießbare und einwandfreie Lebensmittel auf dem Müll landen, nur weil sie den optischen Vorgaben des Handels nicht entsprechen. Weltweit produziere die Landwirtschaft doppelt so viel Nahrung, als nötig wäre, um alle Menschen ausreichend zu ernähren. Trotzdem ist jeder neunte Mensch auf der Welt von Hunger bedroht oder leidet sogar Hunger. „Junge Menschen wollen das nicht mehr akzeptieren“, so Herr, die auf Initiativen junger Leute hinweist wie die aktuelle „Friday for Future“-Bewegung. 

173 Kilo an Lebensmittel pro Person entsorgt

Pro Jahr landen europaweit 88 Millionen Tonnen Lebensmittel – das sind 173 kg pro Person – auf dem Müll. „Wir junge Menschen sehen Nachhaltigkeit und Erhalt der Umwelt nicht als reine Privatangelegenheit, sondern als ein gesamtgesellschaftliches Thema, das nur durch eine Änderung des derzeit herrschenden Systems gelöst werden kann“, stellt Luca Kaiser fest. Es gäbe bereits viele regionale und lokale Initiativen wie „Best of the Rest“ in Klagenfurt, die sich dieser Verantwortung stellen und konkret etwas gegen die Verschwendung von Lebensmitteln tun.

Wegwerfverbot nach französischem Vorbild?

Die beiden EU-JugendkandidatInnen Julia Herr und Luca Kaiser fordern gemeinsam mit den Jugendorganisationen der SPÖ die Umsetzung einfacher Lösungen und Maßnahmen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln wie zum Beispiel das Wegwerfverbot nach französischem Vorbild, aber auch ein Überdenken der EU-Agrarförderungen. Diese fördern sowohl die Massen- als auch die Überproduktion und damit vor allem die großen Agrarkonzerne, was wiederum die kleinen und regionalen Landwirte unter Druck setze und das Bauernsterben begünstige. „Wir sind in Gesellschaft vieler junger Menschen, die nicht politikverdrossen sind, sondern politisiert und selbstbewusst ihr Recht auf eine intakte Umwelt und eine lebenswerte Zukunft für sich und künftige Generationen einfordern“, stellen Herr und Kaiser abschließend fest.

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