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Aktuell - Klagenfurt
Ein Förster fand zehn weitere Hunde 400 Meter vom Haus der Züchterin entfernt.
Ein Förster fand zehn weitere Hunde 400 Meter vom Haus der Züchterin entfernt. © TiKo

Tiere im TiKo untergebracht:

Bei Kontroll­termin: Züchterin wurden 13 Hunde ab­genommen

St. Veit & Klagenfurt – Aufgrund eines Hinweises einer Käuferin, die der verstörte Zustand der Welpen einer Hundezucht im Raum Eberstein irritiert hatte, wurde gestern ein Kontrolltermin durch den zuständigen Amtstierarzt durchgeführt. Da ein Hund und sieben Welpen in schlechtem Zustand waren, verständigte dieser umgehend das TiKo, das die Tierrettung losschickte. Zeitgleich wurde in einem zirka 400 Meter entfernten Waldstück das abgestellte Auto der Züchterin zufällig von einem Förster entdeckt, in dem zehn Hunde bereits bei angelaufenen Scheiben zu dehydrieren drohten. Er hatte sofort die Polizei verständigt.

 3 Minuten Lesezeit (428 Wörter) | Änderung am 03.04.2019 - 11.12 Uhr

Die Tierrettung des Landestierschutzvereins Kärnten (TiKo – Tierschutzkompetenzzentrum) machte sich sofort auf den Weg, um die Hunde zu übernehmen. Die Tierrettungsfahrerin des TiKo fand in dem Haus, der etwa 55-jährigen Frau, über 20 Hunde vor. Aufgrund ihres Zustandes wurden die Tiere sofort abgenommen.

Förster fand Auto voller Hunde

Zur selben Zeit etwa 400 Meter entfernt von dem Haus der 55-Jährigen wurde ein Förster auf ein im Wald abgestelltes Auto mit angelaufenen Scheiben aufmerksam. Bei näherem Betrachten erkannte er Hunde in dem Auto, er meldete dies sofort der Polizei. Gemeinsam mit der Tierrettung wurden weitere zehn Hunde, vorwiegend Welpen, aus dem überhitzen Auto befreit und ebenfalls abgenommen und erstversorgt.

Züchterin leidet unter dem Animal Hoarding Syndrom

Die Hundezüchterin ist seit zehn Jahren amtsbekannt, sie hatte unter anderem 2011 ein Strafverfahren anhängig wegen unzureichend gechipter Hunde und mangelnder Kastration.  Damals war die Versorgung der Hunde allerdings in Ordnung. Die Auflagen wie den Auslauf zu vergrößern, hielt sie ein und sie wurde mehrmals im Jahr von dem Amtstierarzt kontrolliert. Allerdings wurde bei ihr auch das sogenannte Animal Hoarding Syndrom festgestellt, womit das krankhafte Sammeln und Halten von Tieren gemeint ist.

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Bei der Frau wurde das Animal Hoarding Syndrom festgestellt. (c) TiKo

Bei der Frau wurde das Animal Hoarding Syndrom festgestellt. (c) TiKo - © TiKo

Noch in der Nacht kamen elf Welpen zur Welt

Die Bergung der Hunde verlief ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Die Züchterin zeigte sich kooperativ und gab die Hunde widerstandslos an die Einsatzkräfte heraus. 13 Hunde wurden durch die Tierrettung im TiKo untergebracht, wobei nach der ersten Nacht noch elf Welpen hinzukamen. Zwei hochträchtige französischen Bulldoggen wurden noch in der Nacht auf heute, Freitag, den 29. März 2019, geschwächte aber glückliche Mütter von sechs bzw. fünf gesunden Welpen, erklärt das TiKo in der aktuellen Aussendung. Die geretteten Hunde sind aktuell noch sehr ängstlich und scheu und werden vom TiKo Tierarzt Dr. Herwig Woschnjak und den Tierpflegern erstversorgt und liebevoll betreut.

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Noch in der Nacht kamen elf Welpen im TiKo zur Welt. (c) TiKo

Noch in der Nacht kamen elf Welpen im TiKo zur Welt. (c) TiKo - © Tiko

Behörde stellt nun weitere Untersuchungen an

Dem gestrigen Kontrolltermin ging bereits ein unangekündigter Kontrolltermin durch die Tierschutzombudsfrau des Landes Kärnten und zwei Tierärzten voraus, bei dem die Dame allerdings nicht zu Hause vorgefunden wurde, woraufhin der gestrige Kontrolltermin vereinbart wurde. Dadurch gelang es der Frau einige Hunde in ihrem Auto zu verstecken. Nun untersucht die Behörde, ob dieser Fall zu weiteren Abnahmen, einer Komplettabnahme der Hunde führt bzw. ob ein Verfahren wegen Tierquälerei eingeleitet wird.

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