Verängstigt, schlecht sozialisiert oder verletzt:
Nach Zucht-Skandal: 13 Hunde in liebevoller Villacher Obhut
Villach – Nachdem letzte Woche bei einem Kontrolltermin bereits 13 Hunde bei einer Hundezucht in Eberstein abgenommen wurden, zehn davon waren in einem Auto im Wald versteckt gewesen, gibt eine Kärntner Züchterin nun freiwillig weitere 27 Hunde heraus. 4 Hunde darf sie laut Amtstierarzt behalten. 13 Hunde sind nun in Villach und werden liebevoll gepflegt.
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Bei Kontrolltermin: Züchterin wurden 13 Hunde abgenommenDas ist danach passiert: Auf Druck weiterer Kontrollen gestand sich die Hundezüchterin ihre völlige Überforderung ein und übergab gestern, ab 2. April, jene Hunde, bei denen letzte Woche keine Gefahr im Verzug war, freiwillig an den Kärntner Landestierschutzverein. Es werden 14 Hunde im TiKo versorgt und untergebracht, der Tierschutzverein Villach hat 13 Hunde in seine Obhut übernommen. “Die erwachsenen Hunde sind sehr verängstigt, nicht sozialisiert, aber es befindet sich kein Hund in Lebensgefahr. Sie werden geimpft, gechipt und tierärztlich versorgt”, so der Kärntner Tierschutzverein Villach gegenüber 5 Minuten. Wenn die Tiere vermittelt werden können, wird es eine Information geben.
Vier Hunde bleiben zurück
Bei den Hunden handelt es sich wiederum um französische Bulldoggen, Doggen-Leonberger Welpen, Terrier-Mischlinge und Leonberger. Drei Hunde, sie werden von einer im Nachbarort ansässigen Tierärztin kastriert und entwurmt, sowie ein Welpe verbleiben laut dem Amtstierarzt bei der Dame.
Insgesamt 40 Hunde
Generell: Der Zustand der Hunde ist sehr unterschiedlich, sie sind verängstigt und schlecht sozialisiert, drei sind schwerverletzt und sie sind zum Großteil weder gechipt noch kastriert. Die 55-jährige Dame wohnte mit ihren Kindern und den über 40 Hunden, darunter auch trächtige, in erhöhter Lage in einem gemieteten Bauernhaus, wobei sich den Tierrettern eher ein desolater Anblick mit wenig bis gar keinem Auslauf für die Hunde bot. Die Zuchtgenehmigung wurde der Dame inzwischen entzogen, ermittelt wird noch wegen Tierquälerei, das ein Hundehaltungsverbot nach sich ziehen würde. Ihr Vermieter hat bereits angekündigt, ihren Vertrag nicht mehr zu verlängern. Er war auch der Förster, dessen Aufmerksamkeit es zu verdanken war, dass letzte Woche während des Kontrolltermins zufällig das im Wald versteckte Auto mit den zehn Hunden entdeckt wurde und der ihnen damit möglicher Weise das Leben gerettet hat.
Bereits amtsbekannt
Die Hundezüchterin ist seit 10 Jahren amtsbekannt, sie hatte bereits 2011 ein Strafverfahren anhängig wegen unzureichend gechipter Hunde und mangelnder Kastration. Damals war die Versorgung der Hunde allerdings in Ordnung. Die Auflagen wie den Auslauf zu vergrößern, hielt sie ein und sie wurde mehrmals im Jahr von dem Amtstierarzt kontrolliert. Allerdings wurde bei ihr auch das sogenannte Animal Hoarding Syndrom festgestellt, womit das krankhafte Sammeln und Halten von Tieren gemeint ist. Zudem wurden 2017 bereits zehn Hunde, damals Leonberger, abgenommen. Offensichtlich wurden aber daraufhin Kastrationsauflagen umgangen sowie neue Hunde organisiert. Auch die gestern abgenommenen Hunde sind sehr ängstlich und kaum sozialisiert und werden vom TiKo Tierarzt Dr. Herwig Woschnjak und den Tierpflegern erstversorgt und liebevoll betreut. Sobald sie zur Adoption freigegeben werden, wird es vom TiKo beziehungsweise dem Tierschutzverein Villach entsprechende Infos geben.
SPENDENKONTO
Die Verpflegung der Tiere ist kostenintensiv – über Spenden würde sich der Tierschutzverein Villach sehr freuen!
Bank Austria
Kärntner Tierschutzverein Villach
IBAN AT46 1200 0790 1414 4400