Freiwillige Initiative:
Rehkitze vor dem Mähtod retten
Klagenfurt – Es passiert leider allzu oft: Ein Rehkitz wird im Feld übersehen und wird durch die Mähmaschine schwer verletzt oder kommt qualvoll zu Tode! Zahlreiche Tierschützer, Landwirte und Jäger haben sich zu einer großen Hilfsaktion zusammengetan, um die Felder vor Mähbeginn zu durchsuchen und Kitze aus der Gefahrenzone zu bringen.
Jedes Jahr fallen unzählige Rehkitze Mähwerken zum Opfer – ca. 30.000 pro Jahr nur in Österreich. Häufig müssen Landwirte wegen der Witterung kurzfristig planen und reagieren. Der Landwirt versucht zwar seine Felder vor der Mahd zu Fuß abzugehen. Sind diese Flächen aber mehrere Hektar groß, hat er, selbst wenn er es wollte, hierfür gar nicht die erforderliche Zeit.
Die Jägerschaft Klagenfurt Nord rettet schon seit 25 Jahren Rehkitze aus den Wiesen kurz bevor diese abgemäht werden. Es braucht weitere freiwillige Helfer, dachte sich Gabi Eizenberger und gründete die Initiative SOS Rehkitz – Raum Klagenfurt, Rettungsinitiative.
Die SOS Rehkitz Rettungsinitiative ist eine Gemeinschaft, die Rehkitze vor dem sicheren und qualvollen Tod durch Mähmaschinen retten möchte. “Jede helfende Hand, jedes denkende Hirn und jedes mitfühlende Herz wird gebraucht”, sagt Gabi Eizenberger. Es ist jeder herzlich willkommen, der ehrenamtlich – je nach verfügbarer Zeit – an den Suchaktionen teilnehmen möchte. Die Tiere werden es euch danken!
Die Suche ist anstrengend
“Die Kitzsuche ist kein Kaffeeklatsch, sondern harte Arbeit”, weiß auch Mariella, die 12-jährige Tochter von Eizenberger. “Je nach Wiesengröße kann sich eine Suche über mehrere Stunden ziehen”, erzählt uns Mariella. “Die Suche könnt ihr euch so vorstellen, dass wir in einer Linie mit 1 m Abstand nebeneinander durch die Wiesen gehen”, verrät Mariella. “Das allererste Kitz unserer Suchaktionen habe ich selbst gefunden”, berichtet die junge Tierschützerin stolz.
Wichtig ist, dass die geretteten Tiere nicht mit bloßen Händen angefasst oder gar gestreichelt werden, um ihren natürlichen Duft nicht zu beeinflussen. Sonst kümmert sich das Muttertier um ihr Kitz nicht mehr.
Wasserfeste Kleidung und Ausrüstung
Nachdem in den Morgenstunden die Wiese noch nass ist, braucht man eine wasserfeste Regenhose und am besten Gummistiefel. Diese Kleidung schützt aber nicht nur gegen die Nässe, sondern auch gegen Zeckenbisse. Ebenso wichtig sind Wasser und eine Kopfbedeckung. Pollenallergikern wird von einer Suche abgeraten, da die Gräser meistens in Blüte stehen.
Suchtrupp hilft gerne
Gerne sollen sich auch Bauern oder Jäger einklinken, die Unterstützung beim Suchen brauchen und einen Aufruf starten möchten. Die Freiwilligen unterstützen Jäger oder Landwirte bei der zum Teil gemeinsamen Suche vor der Mahd, um Rehkitze zu retten.