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Keine spürbaren Veränderungen

Ein Jahr DSGVO: Unternehmen sind nicht sicherer geworden

Kärnten – Die Einführung der EU-Datenschutz-Grundverordnung hat bei 53 Prozent der Unternehmen zu keinem erhöhten Sicherheitsniveau geführt. Darüber hinaus bestätigen aber auch knapp zwei Drittel der Befragten (62 %), dass die neue Verordnung die wirtschaftliche Entwicklung der Firmen nicht gebremst hat.

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Die Einführung bzw. Anpassung von Daten- und IT-Sicherheitsmaßnahmen (52 %) ist jene Maßnahme, die bislang am häufigsten umgesetzt wurde. Insgesamt gibt es für die Unternehmen noch einiges zu tun, um vollumfänglich datenschutzkonform zu agieren. Beim geforderten „Verzeichnis der Verarbeitungen“ hat nach wie vor jeder zweite Betrieb Aufholbedarf – hier unterstützt der KSV1870 mit dem DSGVO-Assistenten.

Keine spürbare Veränderung durch DSGVO

Ein Jahr nach Inkrafttreten der DSGVO hat sich laut aktueller Austrian Business Check-Umfrage am Sicherheitsempfinden in den Firmen wenig geändert. 53 Prozent der befragten Unternehmen geben zu, dass die DSGVO nichts am bestehenden Sicherheitsniveau verändert hat. Im Gegensatz dazu nehmen gerade einmal 14 Prozent Verbesserungen „auf ganzer Linie“ wahr. Für sie hat die neue EU-Verordnung sehr wohl zu einer gravierenden Sensibilisierung im Umgang mit Daten geführt. Ein Drittel der Betriebe (33 %) erkennt immerhin Veränderungen in einzelnen Bereichen. Vier von fünf Kärntner Unternehmen (80 %) erkennen keine spürbare Veränderung. In der Dienstleistungsbranche (54 %) hat sich das Sicherheitsniveau noch am ehesten erhöht. „Der allgemeine Aufruhr im vergangenen Jahr hat in den Firmen zu keiner erhöhten Sorgfalt im Umgang mit Daten geführt. Auch, weil in der Praxis eher verwarnt wird und sich das bisherige Strafausmaß in einem Rahmen bewegt hat, das den Unternehmen kaum Schmerzen bereiten würde“, analysiert Gerhard Wagner, Geschäftsführer der KSV1870 Information GmbH.

Finanzen: DSGVO ist kein Bremsklotz

Entgegen der allgemeinen Befürchtung, die neue EU-Verordnung könnte die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen maßgeblich negativ beeinflussen, zeichnen die Umfrage-Ergebnisse ein anderes Bild. Denn 62 Prozent der Befragten geben an, dass sich die DSGVO nicht negativ auf die Unternehmensfinanzen ausgewirkt hat. Gerade einmal fünf Prozent der Betriebe sehen das anders: Für sie hat die neue Regelung sehr wohl negativen Einfluss genommen – sogar in hohem Ausmaß. Weitere 30 Prozent sehen es nicht ganz so dramatisch, geben aber zu, dass die DSGVO zumindest ein kleiner Bremsklotz für die Finanzen ist. Laut Austrian Business Check ist das am häufigsten im Handel (48 %) der Fall.

„Verzeichnis der Verarbeitungen“ fehlt in jeder zweiten Firma

Jene Maßnahme, die bislang am häufigsten umgesetzt wurde, bezieht sich auf Daten- und IT-Sicherheitsmaßnahmen (52 %), die eingeführt oder angepasst wurden. Knapp dahinter folgen „Zustimmungserklärungen zur Datenverarbeitung sind eingeholt“ mit 51 Prozent und es wurde, wenn nötig, ein Datenschutzbeauftragter installiert (50 %). „Im Vergleich zum Vorjahr haben die Unternehmen zwar einiges weitergebracht, trotzdem passiert das insgesamt zu langsam. Hier gehört das Tempo deutlich erhöht, um tatsächlich datenschutzkonform zu agieren“, so Wagner. Beim geforderten „Verzeichnis der Verarbeitungen“ hat aktuell noch immer jedes zweite Unternehmen gehörigen Aufholbedarf. In diesem Bereich sind Dienstleistungsbetriebe (55 %) noch am besten aufgestellt. Alarmierend: 10 Prozent der Betriebe haben bis jetzt noch keine einzige Maßnahme gesetzt.

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