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Wirtschaft - Kärnten
Auch in diversen Smartphones befinden sich Lithium-Batterien
Auch in diversen Smartphones befinden sich Lithium-Batterien © Pixabay

Korrekte Entsorgung hat Priorität:

Steigende Brand­gefahr durch Lithium­batterien

Kärnten – Mit dem Anteil der leichtentzündlichen Lithium-Batterien, die im Restmüll landen, steigt die Brandgefahr im Alltag. Nach einer Schätzung werden jährlich rund 1,4 Millionen Stück falsch entsorgt. Entsorgungsbetriebe schlagen nun Alarm und fordern gemeinsame Bemühungen zur Erhöhung der Batteriesammelquote.

 3 Minuten Lesezeit (379 Wörter) | Änderung am 31.07.2019 - 15.03 Uhr

Lithium-Batterien sind überall. Egal ob in Handys, Akkubohrern, Laptops oder blinkenden Kinderschuhen. Sie weisen bei kleinster Bauweise die höchste Energiedichte auf und werden somit branchenübergreifend in immer stärkerem Ausmaß eingesetzt. Da sie leicht entzündbar sind, bedingt das allerdings auch eine höhere Explosions- und Brandgefahr.

Zu viele Batterien landen im Restmüll

Fast wöchentlich stehen Betriebe in Flammen, der finanzielle Schaden geht in die Millionenhöhe. Hans Roth, Präsident des Verbands Österreichsicher Entsorgungsbetriebe: „Diese Situation ist untragbar – sowohl für unsere Entsorgungsbetriebe als auch für die beteiligten Einsatzkräfte, die ihr Leben aufs Spiel setzen. Es muss schleunigst dafür gesorgt werden, dass die Lithium-Batterien aus dem Restmüll verschwinden und korrekt entsorgt werden.“ Aus diesem Grund fordert der Verband eine Erhöhung der Batteriesammelquote auf 75 Prozent und bekommt dafür Rückenwind von Städtebund, Gemeindebund und der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände.

Übergreifende Zusammenarbeit notwendig

Um das Brandrisiko zu reduzieren, müssen Maßnahmen beschlossen werden, die sowohl die Ursachen bekämpfen als auch die Auswirkungen der Brände minimieren. Hersteller müssen Batterien sicherer machen, die Erkennbarkeit gefährlicher Lithium-Batterien erhöhen und dafür sorgen, dass die Batterien aus Elektroprodukten entfernbar sind. Die Politik muss ein Bewusstsein für die Problematik schaffen und die Bevölkerung durch wirksame Öffentlichkeitsarbeit dazu anregen, Batterien korrekt zu entsorgen. Der Konsument muss seine Verantwortung wahrnehmen und im Bestfall jede einzelne Batterie korrekt entsorgen. Entsorger haben sich bereits dem Thema Brandschutz verstärkt angenommen und in automatische Brandmelde- und Löschanlagen investiert.

Schaden in Millionenhöhe

Das hohe Brandrisiko ist für die Österreichischen Entsorgungsbetriebe angesichts der enormen Brandschäden nicht mehr tragbar. Alleine in Österreich wurden dadurch in den letzten fünf Jahren Kosten von über 100 Millionen Euro verursacht. Versicherungen weigern sich zunehmend, den Gebäudeschutz der Entsorgungsbetriebe zu übernehmen, da die Brandgefahr einfach zu hoch ist. Mit diesem Problem kämpfen nicht nur die österreichischen Entsorgungsbetriebe, auch international wachsen die Probleme mit Lithium-Batterien. Nicht zuletzt sollten die korrekte Entsorgung und Sammlung von Batterien aus wirtschaftlicher Sicht Priorität haben. Vor allem in Lithium-Batterien befinden sich Wertstoffe wie Kobalt und Nickel, die durch Recyclingverfahren zu 75% zurückgewonnen und in die österreichische Wirtschaft zurückgeführt werden könnten, anstatt ihr zu schaden.

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