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Wirtschaft - Kärnten
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Strompreiserhöhung

Nicht mehr so billig: Diskonter “Pullstrom” erhöht die Preise

Kärnten – Überrascht wurde in den vergangenen Tagen ein 5 Minuten Leser beim Öffnen seiner Stromrechnung. Pullstrom, die Billig-Marke der Stadtwerke Klagenfurt AG, hat seinen Strompreis um über 30 % erhöht. Wir haben nachgeforscht.

 3 Minuten Lesezeit (471 Wörter)

“Ich dachte mich trifft der Schlag als ich die Nachricht von meinem Stromanbieter öffnete”, erfahren wir von einem 5 Minuten Leser. “Der Netto-Preis pro Kilowattstunde hat Pullstrom von 5,9 auf bis fast 7,8 Cent erhöht. Das ist ja ein Wahnsinn”, ärgert sich der Stromkunde. “Die angebotenen 15 Tage gratis Strom sind da nur ein Tropfen auf den heißen Stein.” Schon im Vorjahr wurde der Strompreis bei Pullstrom saftig angehoben. Ab 20. September soll der verärgerte Kunde nun den neuen Strompreis bezahlen. Er könne per “Widerspruch” den Vertrag kündigen, steht in seiner Rechnung.

“Auch Großhandelspreise haben sich verdoppelt”

Daraufhin haben wir bei dem Stromanbieter Pullstrom, welches ein Unternehmen der Stadtwerke Klagenfurt ist, nachgefragt. “Pullstrom bietet seinen Kunden Preise analog zu den Großhandelspreisen an. Jeder Kunde bekommt jährlich, je nach Datum des Vertragsabschlusses und Vertragstyps, einen individuellen Rabatt angeboten, der je nach Marktlage einmal höher oder einmal niedriger ausfällt. Seit letztem Jahr haben sich die Großhandelspreise verdoppelt, was dazu führt, dass wir Kunden in der Vergangenheit gewährte Rabatte nicht mehr anbieten können”, erklärt Kristin Kretzschmar-Neubacher, Marketingleitung der Stadtwerke Klagenfurt AG. Aktuell lägen die Einkaufspreise für Energie über 5 Cent. Die Gründe für die Erhöhung seien die Entwicklungen auf den internationalen Energiemärkten und die vollzogene Trennung der gemeinsamen Strompreiszone mit Deutschland seit Oktober 2018. Somit hätte die gesamte Branche, aufgrund unterschiedlicher Einflussfaktoren und den damit verbundenen enormen Anstieg der Großhandelspreise, den Endkundenpreis anheben müssen.

Preiserhöhung bereits im Vorjahr

Bereits im Vorjahr gab es bei Pullstrom eine Preiserhöhung von 20 Prozent. Das Unternehmen versichert aber, dass es sich um voneinander unabhängigen Erhöhungen handelt und es keinen Kunden zweimal getroffen hat. “Bei einigen Kunden sind die Rabatte bereits im Vorjahr entfallen, bei einigen erst heuer. Kein Kunde hat innerhalb eines Jahres zweimal eine Preisanpassung erhalten – das geht rein rechtlich schon gar nicht. Es hat jeden Kunden nur einmal betroffen und dies eben zu unterschiedlichen Zeitpunkten”, so Kretzschmar-Neubacher. Trotz der enormen Preiserhöhung, sieht sich Pullstrom aber immer noch als Billigstromanbieter. “Wenn darunter verstanden wird, bestehende und realisierbare Vorteile an Kunden weiterzugeben, dann ja. Außerdem haben bei uns die Kunden auch den Vorteil, dass sie die Pullstrom-Bonuswelt mit vielen Angeboten und Aktionen nutzen können”, erklärt Kretzschmar-Neubacher gegenüber 5 Minuten. Ob es in Zukunft weitere Preiserhöhungen geben wird, käme auf den weiteren Verlauf der Großhandelspreise an.

Pullstrom hofft auf Kundentreue

Das Unternehmen verstehe die Verärgerung vieler Kundinnen und Kunden aber voll und ganz und hoffe trotzdem auf eine gemeinsame Zukunft. “Wir hoffen trotzdem, dass unsere Kunden gemeinsam mit uns durch diese – für uns alle nicht angenehme – Preissituation gehen. Wir sind ständig auf der Suche nach Vorteilen für unsere Kunden”, verspricht Kretzschmar-Neubacher.

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