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Wirtschaft - Villach
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Passiva von rund 5,4 Mio Euro

ESTO Lighting GmbH erneut insolvent

Velden – Wie der AKV, Alpenländische Kreditorenverband, in einer Presseaussendung bekannt gab, wurde heute, 2. September, über das Vermögen der Firma ESTO Lighting GmbH in Velden erneut ein Insolvenzverfahren – nämlich in der Form eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung – eröffnet. 

 2 Minuten Lesezeit (355 Wörter) | Änderung am 02.09.2019 - 13.43 Uhr

Die Schuldnerin wurde im Juni 2003 erstmalig im Firmenbuch des Landesgerichtes Klagenfurt in Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter oben genannter Adresse gegründet. Geschäftsführer sind derzeit Peter Stroj und Mag. Peter Konstantin Stroj. Wie bekannt ist, wurde bereits im Jahr 2018 ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung mit der Aktenzahl 41 S 66/18f beim Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Das Verfahren endete mit dem Abschluss eines Sanierungsplanes mit einer Quote von 33 %, zahlbar in 3 Raten. Davon wurden derzeit die ersten 10 % der Gesamtquote bezahlt. Das Unternehmen befasst sich mit der Entwicklung, Design, Qualitätskontrolle, dem Import und Vertrieb von Beleuchtungskörpern und beschäftigt derzeit noch 24 Dienstnehmer. Die Löhne und Gehälter haften seit Juli 2019 unberechtigt und fällig aus.

Reorganisationsmaßnahmen wirkten nicht

Die Schuldnerin gibt als Ursachen der Insolvenz an, dass nach dem Abschluss des Sanierungsverfahrens die eingeleiteten Reorganisationsmaßnahmen nicht gewirkt haben. Es ist durch den Sonderverkauf von Altwaren nicht genug Liquidität hervorgekommen. Der deutsche Kernmarkt, welcher 50 % des Umsatzes ausmachte, ist durch das vergangene Sanierungsverfahren und die Verunsicherung daraus beinahe völlig zusammengebrochen und der angedachte Verkauf der Betriebsliegenschaft kam nicht zustande. Die laufenden Kreditraten zur Rückführung des durch die Betriebsliegenschaft besicherten Kredites konnte ebenso wenig bewerkstelligt werden, wie das Umstellen des laufenden Handelsmodells zum flexibleren und wenig kostenintensiven „lagerlosen“ Geschäftsmodell. Diese sollen nur einige Gründe sein, die nun zur erneuten Insolvenz geführt haben.

110 Gläubiger betroffen

Von der Insolvenz sind rund 110 Gläubiger betroffen. Die Hauptgläubiger sind Banken, Lieferanten und öffentliche Verwaltung. Die Forderungen der bereits von der letzten Insolvenz betroffenen Gläubiger leben relativ auf, sodass diese Forderungen mit 69,70 % wiederaufleben – Laut Konkursantrag werden diese mit rund 1,978 Mio. Euro angeführt, sodass anzunehmen ist, dass neue Verbindlichkeiten in der Zwischenzeit hinzugekommen sind. Die Aktiva belaufen sich auf rund 3,122 Mio Euro, sodass die Überschuldung mit 2,2 Mio. Euro zu beziffern ist. Die Passiva liegt bei rund 5,379 Mio. Euro.

Fortführung mit Teilbetriebsschließung

Die Schuldnerin plant die Fortführung des Unternehmens und den Abschluss eines Sanierungsplanes mit einer Quote von 20 %. Inwieweit eine Teilbetriebsschließung notwendig sein wird, soll mit dem Masseverwalter im Zuge des Verfahrens abgestimmt werden.

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