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Leben - Klagenfurt
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Mamas packen aus:

Anzeige: Unfassbare Methoden im Kindergarten angewandt

Klagenfurt – In diesem Pfarrkindergarten in Klagenfurt soll es zu mittelalterlichen Erziehungsmethoden gekommen sein. So durften die Kinder während der Schlafenzeit angeblich nicht zur Toilette gehen. Mehrere Mütter schilderten uns die Begebenheiten. Wir haben auch den Kindergarten mit den Vorwürfen konfrontiert.

 4 Minuten Lesezeit (550 Wörter) | Änderung am 30.09.2019 - 13.46 Uhr

Vor einiger Zeit kam es zu unschönen Szenen in einem Klagenfurter Kindergarten, wie einige Mütter uns berichteten. Die Leiterin des Kindergartens fuhr ein hartes Regime und wurde als sehr streng wahrgenommen. Es soll zu mehreren Vorfällen gekommen sein, woraufhin die Leiterin und die halbe Belegschaft den Kindergarten verlassen mussten. Beim Land Kärnten wurde uns bestätigt, dass derzeit ein Verfahren gegen die ehemalige Leiterin laufe. Die Mütter begrüßen den Wechsel der Mitarbeiter, dulden es aber nicht, dass das Geschehene unter den Teppich gekehrt wird und haben sich an 5 Minuten gewandt, um die Sache aufzuklären.

Machtmissbrauch und Gewalt

Eine der Mütter berichtet uns davon, dass die damalige Leiterin des Kindergartens mit ihren Aufgaben überfordert war. “Während der Aufsichtzeit war sie mit anderen Aufgaben beschäftigt. Bei so vielen Kindern führte dies natürlich zu Überforderung”, erzählt uns eine Frau, deren Kind auch in diesen Pfarrkindergarten gegangen ist. “Die Leiterin hat oft gereizt reagiert und die Kinder zum Teil sehr grob angefasst und manchmal auch durch die Gegend geschleudert”, berichtet die Mutter über die damaligen Zustände vor Ort. Auf Anfrage bei der Caritas wurde uns bestätigt, dass es gegen die ehemalige Leiterin des Kindergartens mehrere Beschwerden gegeben hat. Mittlerweile wurde für das heurige Kindergartenjahr eine neue Leiterin gefunden, die mit den Kindern besser umgeht. Doch laut einigen Müttern würde der Pfarrer und die Caritas alles Geschehene unter den Teppich kehren. Sie fordern Aufklärung und eine Entschuldigung.

Strafen an der Tagesordnung

Doch damit nicht genug. Die damalige Leiterin soll laut Aussagen mehrerer Mütter ein wütendes Kind alleine und ohne wärmende Kleidung im Winter in den Garten gestellt haben. “Angeblich damit das Kind sich beruhigt”, so eine der Mütter, deren Sohn zu Hause davon erzählt hatte. Eine weitere Erziehungsmaßnahme soll es gewesen sein, dass zu Mittag in der Ruhe- bzw. Schlafenszeit kein Kind mehr zur Toilette durfte. “Dies hatte zur Folge, dass ein Kind sogar einnässte und zu Hause davon Alpträume bekam”, erzählt uns eine Mutter. “Als wir den Pfarrer darauf ansprachen, verteidigte er diese Maßnahme, weil nicht alle Kinder gleichzeitig aufs Klo gehen könnten.”

“Pfarrer zieht alles ins Lächerliche”

Der Pfarrer, der die Verantwortung für den Kindergarten trägt, würde laut Eltern alles ins Lächerliche ziehen und die Anliegen der besorgten Mütter nicht ernst nehmen. “Er nahm die Pädagogin in Schutz und lobte sie als großartige Person”, erzählt uns eine Mutter. “Wir wurden außerdem vom Pfarrer beschimpft, wir wären eine Gruppe aufgebrachter Mütter”, erzählt uns eine weitere Betroffene. Einige Eltern haben sich zusammengetan und gemeinsam eine anonyme Anzeige erstattet. “Seitdem ist der Pfarrer sehr distanziert zu uns gewesen”, so eine der Erziehungsberechtigten. “Bis heute wurde nie konkret Stellung zu den Vorfällen genommen und alles unter den Tisch gekehrt.” In Klagenfurt herrscht bei den Eltern große Aufregung und man will die Umstände aufgearbeitet sehen. Natürlich gilt die Unschuldsvermutung, das Verfahren läuft derzeit.

Auf Anfrage von 5 Minuten war der Pfarrer zu keiner Stellungnahme bereit: “Es hat eine Anzeige diesbezüglich gegeben, das Verfahren läuft gerade, und solange dieses läuft, werde ich keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgeben.”