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Leben - Villach
Bei der Übung wurde angenommen, dass der rund 40 Meter hohe Turm am Gelände des Unternehmens in Brand geraten war.
Bei der Übung wurde angenommen, dass der rund 40 Meter hohe Turm am Gelände des Unternehmens in Brand geraten war. © FF Maria Gail

Einsatzübung im Asphaltwerk:

Regionale Feuerwehren übten für den Ernstfall

St. Ulrich – Am Freitag, dem 20. September, fand eine große Feuerwehrübung bei dem Villacher Unternehmen „Lieferasphalt“ statt. Sechs regionale Feuerwehren waren mit rund 50 Kameraden vor Ort und übten für den Ernstfall.

 5 Minuten Lesezeit (676 Wörter)

Am vergangenen Freitag, dem 20. September, trainierten sechs Feuerwehren mit insgesamt acht Fahrzeugen und 50 Kameraden in Duel bei Villach für den Ernstfall. Bei der großen Feuerwehrübung wurde trainiert, wie bei einem Ausbrechen eines Brandes im dortigen Asphaltwerk reagiert werden muss.

Der Übungsablauf

Gegen 18 Uhr wurde am vergangenen Freitag der Notruf von aufmerksamen Anrainern in St. Ulrich von der Freiwilligen Feuerwehren Maria Gail entgegen genommen. Die Anrainer erzählten von einer starken Rauchentwicklung, die im Asphaltwerk in Duel wahrgenommen wurde.

Sofort rückten Einsatzkräfte der örtlich zuständigen FF Maria Gail aus. Beim Eintreffen am Asphaltwerk wurde den Einsatzkräften klar, dass hier schnelles Handeln gefordert war. Sofort wurde per Funk Verstärkung angefordert und mit den Erstmaßnahmen und Löscharbeiten begonnen.

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Unter schwerem Atemschutz wurden vermisste Mitarbeiter geborgen und die Flammen bekämpft. - © FF Maria Gail

Asphaltmischturm in Flammen

Im Bereich des 40 Meter hohen Asphaltmischturmes mit gelagerten Bitumentanks war ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen breiteten sich, so das Übungsszenario, schnell aus.

Neben den Löscharbeiten mussten die Einsatzkräfte auch auf die Mitarbeiter des Unternehmens achten. Zwei von ihnen, die sich zum Zeitpunkt der Übung bei Wartungsarbeiten im Turm befanden, wurden vom Betriebsleiter als vermisst gemeldet. Die beiden Mitarbeiter mussten von den Einsatzkräften lokalisiert und geborgen werden.

Einsatzkräfte wurden stark gefordert

Es galt, sich mit schwerem Atemschutz und voller Ausrüstung über die steile Stiege den 40 Meter hohen Turm hinaufzuarbeiten. Eine leblose Person wurde vom ersten Atemschutztrupp der Hauptfeuerwache Villach auf der Stiege liegend gefunden und musste über die steile Stiege geborgen werden. In der Zwischenzeit wurde versucht, den Brand an der Hinterseite des Gebäudes aus drei Seiten mit den Angriffsleitungen und auch dem Wasserwerfer der Drehleiter einzudämmen.

Biber versperrten Drau-Zugang

Da die Tankfahrzeuge nur begrenzt Wasser mit sich führen, mussten von der Drau Zubringerleitungen gelegt werden um die Tankfahrzeuge zu speisen. Die Anfahrt zur Drau wurde jedoch durch vom Biber gefällte Bäume versperrt und so mussten sich die Feuerwehren erst zur Drau vorarbeiten um das wichtige Löschwasser mit den Pumpen fördern zu können. Schließlich wurde auch die 2. Vermisste Person im obersten Drittel des Turmes aufgefunden und nach unten verbracht.

Brand geriet außer Kontrolle

Dann geriet der Brand jedoch außer Kontrolle und es wurde mit den Hupen der Feuerwehrfahrzeuge ein Rückzugssignal ausgelöst. Einem Atemschutztrupp wurde jedoch der Weg zurück versperrt und so musste dieser von der Drehleiter aus 20 Metern Höhe evakuiert werden. Um 19.00 Uhr war die Übung beendet. Die 50 teilnehmenden Florianis wurden jedenfalls stark gefordert.

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Bei einem eventuell eintretenden Ernstfall können die Einsatzkräfte nun die bei der Übung gewonnenen Erkenntnisse anwenden.

Bei einem eventuell eintretenden Ernstfall können die Einsatzkräfte nun die bei der Übung gewonnenen Erkenntnisse anwenden. - © FF Maria Gail

Die teilnehmenden Feuerwehren

An der groß angelegten Feuerwehrübung nahmen die Feuerwehren Maria Gail, Perau, Turdanitsch-Tschinowitsch, Drobollach, St. Niklas und die Hauptfeuerwache Villach teil. Die Einsatzleitung lag bei der örtlich zuständigen Feuerwehr Maria Gail, die das Übungsszenario auch ausgearbeitet hatte. Vor Ort machte sich auch Bezirksfeuerwehrkommandant Stellvertreter Horst Müller ein Bild von der Lage und war auch selbst im Einsatz für die Feuerwehr Perau.

Erkenntnisse zielführend einsetzen

Bei der großen Feuerwehrübung konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, sowohl was Zufahrten, Gefahrenquellen als auch die Löschtaktik betrifft. Durch solche Übungen vor Ort können die Feuerwehren in einem eventuell eintretenden Ernstfall die bei den Übungen gewonnen Erkenntnisse zielführend einsetzen.

Nächste Übung bereits kommenden Freitag

Jede der an der Übung teilnehmenden Feuerwehren richtet pro Jahr eine Gemeinschaftsübung aus, die restlichen Feuerwehren nehmen an dieser jeweils teil und haben im Vorfeld keinerlei Kenntnis darüber, was sie erwartet. Am kommenden Freitag gilt es, ein Übungsszenario in Drobollach abzuarbeiten.

Großer Dank an alle Beteiligten

Die Freiwilligen Feuerwehr Maria Gail bedankt sich bei der Firma Lieferasphalt GmbH für die Bereitstellung des Übungsobjektes sowie beim VERBUND für die Unterstützung. Ein Dank gilt auch Familie Zauchenberger für die Spende von hausgemachtem Brot und leckerem Reindling für die gesellige Übungsnachbesprechung im Feuerwehrhaus Maria Gail.