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Leben - Kärnten
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Auch Tierschutzvolksbegehren fordert Maßnahmen

Welt-Ei-Tag: Aufruf zu verpflichtender Kennzeichnung

Kärnten – Am Freitag, 11. Oktober, ist Welt-Ei-Tag. Kärntens Bauern produzieren Eier unter Einhaltung höchster Tierschutzstandards. Mößler fordert verpflichtende Ei-Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel. Das Tierschutzvolksbegehren fordert eine Kennzeichnung nach Herkunft und Tierwohl.

 3 Minuten Lesezeit (465 Wörter)

Kärntens Eierbauern sind beim Tier- und Klimaschutz Vorreiter innerhalb der Europäischen Union – darauf macht Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler anlässlich des kommenden Welt-Ei-Tages am Freitag, 11. Oktober, aufmerksam. Denn während die heimischen Eiproduzenten ihre Tiere schon seit zehn Jahren ausschließlich in Boden- oder Freilandhaltung halten, überwiegt außerhalb von Österreich noch immer die Haltung in Käfigen. In der EU wird diese Haltungsform erst mit 1. Jänner 2020 verboten.

Um den Konsumenten die Wahlfreiheit zu geben, verlangt Mößler von der nächsten Bundesregierung eine verpflichtende Ei-Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Lebensmittel im Handel und in der Gemeinschaftsverpflegung wie Kantinen und Seniorenheimen: „Die Konsumenten müssen selbst entscheiden können, zu welcher Herkunft sie greifen möchten.“ Auf freiwilliger Basis wird die Ei-Kennzeichnungspflicht bereits über die Landwirtschaftskammer-Kampagne „Gut zu wissen“ von immer mehr Einrichtungen umgesetzt.

487.722 registrierte Legehühner in Kärnten

In Kärnten halten 154 registrierte Bestände rund 487.722 Legehühner. Die Jahresproduktion liegt bei rund 129 Millionen Eier jährlich. 49 Prozent der Legehennen werden in Bodenhaltung gehalten, 23 Prozent in Freilandhaltung, 28 Prozent in Bio-Freilandhaltung. Wer Kärntner Eier kauft, unterstützt einerseits die regionale Landwirtschaft, andererseits das Tierwohl und den Klimaschutz.

Tierschutz-Volksbegehren

Anlässlich des Welt-Ei-Tages appelliert das Tierschutzvolksbegehren an alle Parteien bei Sondierungen die Lebensmittel-Kennzeichnung nicht zu vergessen. Die Käfighaltung ist zwar bereits verboten, aber dennoch auf jedem Teller zu finden. Käfighaltung bedeutet, dass Hühner eingesperrt auf einer Fläche, geringer als die eines Din-A4-Blattes (623 Quadratzentimeter) leben müssen. 99% der Länder weltweit produzieren auf diese Weise. „Österreich ist Vorreiter beim Ende der Käfighaltung, aber über 600 Millionen Eier aus Käfighaltung landen dennoch jährlich auf unseren Tellern. Die Transparenz fehlt, die Konsumenten werden betrogen. Denn in Gastronomie und öffentlichen Küchen wird weiterhin das spottbillige Pulver-Ei aus indischer oder argentinischer Qualhaltung verwendet, statt Eier aus heimischer Produktion. Ohne Lebensmittelkennzeichnung wird sich das nicht ändern“ so Sebastian Bohrn Mena, Initiator des Tierschutzvolksbegehrens.

Verpflichtende Kennzeichnung nach Herkunft und Tierwohl

Das Tierschutzvolksbegehren fordert eine verpflichtende Kennzeichnung von Lebensmitteln nach Herkunft & Tierwohl in Gastronomie und öffentlichen Küchen. Eine Deklaration nach Schweizer Vorbild würde etwa sicherstellen, dass Konsumenten auf einen Blick erkennen, wenn Käfigeier für ihren Kaiserschmarrn verwendet wurden. Seit 1995 muss in der Schweiz verpflichtend angegeben werden, wenn Eier aus Produktionsbedingungen stammen, die in der Schweiz bereits verboten wurden. Das Modell funktioniert. „Die Konsumenten haben die Käfighaltung satt, kriegen sie aber weiterhin auf dem Teller serviert, ohne dass sie es erfahren. Wir fordern alle Parteien auf in den Sondierungsgesprächen auch die Interessen der Tiere, Konsumenten und heimischen Landwirte zu wahren. Eine Kennzeichnung der Lebensmittel muss daher im nächsten Regierungsprogramm fix verankert sein. Alle Parteien haben sich dazu grundsätzlich vor der Wahl bekannt, jetzt müssen Taten folgen“ so Bohrn Mena abschließend.