fbpx
Region auswählen:
Leben - Villach
Bei jedem Repair-Café werden im Durchschnitt 120-130 defekte Gegenstände repariert. Das ergibt nach fünf Jahren die Summe von rund 7.550 Reparaturen.
Bei jedem Repair-Café werden im Durchschnitt 120-130 defekte Gegenstände repariert. Das ergibt nach fünf Jahren die Summe von rund 7.550 Reparaturen. © Atrio/KK

Im Villacher Atrio:

Größtes Repair-Café Österreichs feiert fünfjähriges Bestehen

Villach – Am heutigen ersten Montag im Monat März fand zum 62. Mal das Repair-Café auf der ATRIO Plaza in Villach statt. In den bereits fünf Jahren, seit das Repair-Café das erste Mal in der Lederergasse veranstaltet wurde, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits unzählige defekte Geräte und Gegenstände wieder in Schuss bringen.

 3 Minuten Lesezeit (461 Wörter)

Jeden ersten Montag im Monat bauen die Mitglieder des Villacher Vereines unruhestandAKTIV im Villacher Atrio die Tische und Werkzeugschränke auf und bringen ihre Spezialwerkzeuge und Messgeräte in Stellung. Mit großer Freude sind sie dann gerüstet für die vielen Besucher, die ihre defekten Gegenstände zum Repair-Café bringen, um sie gemeinsam mit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Vereines wieder in Schuss zu bringen. Nach dem Motto „Alles wird wieder gut“ werden bei jedem Repair-Café im Durchschnitt 120 – 130 defekte Gegenstände repariert, das ergibt nach fünf Jahren die Summe von rund 7.550 Reparaturen.

Vieles kann wieder repariert werden

So findet man unter den hunderten Geräten und Gegenständen viele Textilien, ebenso Nähmaschinen, Radios, Kaffeemaschinen, CD-Player, Computer, Bügeleisen, Fotoapparate, Puppen, Regenschirme und vieles mehr. Mit so manchen Gegenständen verbinden ihre Besitzer eine ganz persönliche Geschichte, mitunter ein wichtiger Grund, diese Gegenstände nicht wegzuwerfen, sondern so lange wie möglich in Gebrauch zu halten. Für eine freiwillige Spende wurde das Reparaturservice von den Besuchern in den letzten fünf Jahren dankbar angenommen.

ANZEIGE
Aufgrund des großen Andrangs können an den meisten Tagen bereits ab 11 Uhr keine neuen Reparatur-Aufträge entgegengenommen werden.

Aufgrund des großen Andrangs können an den meisten Tagen bereits ab 11 Uhr keine neuen Reparatur-Aufträge entgegengenommen werden. - © Atrio/KK

50 Freiwillige im Einsatz

“Der Andrang auf das Repair-Café ist jedes Mal so groß”, erzählt Renate Schlatter, Obfrau des Vereins unruhestandAktiv, “dass meist schon um 11 Uhr keine weiteren Reparaturen für diesen Tag mehr angenommen werden können.” Etwa 50 Personen sind seitens des Vereines in mehrstündigen Schichten im Einsatz, um gemeinsam mit den „Kunden“ die begehrten Reparaturen abzuarbeiten. Dabei wird genäht, geklebt, geschraubt und gelötet. Vom gelernten Elektriker bis zum pensionierten Raumfahrtingenieur, viele freiwillige Helfer bringen ihr handwerkliches Können und ihr Geschick ein. Auch einige Migranten finden im Repair-Café eine sinnstiftende Tätigkeit. In fünf Jahren haben die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereines über 11.000 freiwillige Arbeitsstunden in das Repair-Café eingebracht.

Größtes Repair-Café Österreichs

Der Begriff des Cafés steht symbolisch für das Zusammenkommen, für das gemeinsame Werken und die Begegnungen, die im Atrio jeden Monat stattfinden. Gute Geister bringen Kuchen und Brote vorbei. Richard Oswald, als Center-Manager der Gastgeber des Repair-Cafés, ist stolz darauf, dass es sich im ATRIO um das größte Repair-Café Österreichs handelt. Außerdem ist es das Einzige in einem Shopping-Center. Die ursprüngliche Idee stammt aus den Niederlanden, weltweit gibt es mittlerweile über 2.000 Repair-Cafés.

Große CO2-Ersparnis durch reparierte Geräte

Jedes reparierte Elektrogerät bedeutet eine durchschnittliche CO2-Ersparnis von 24 Kilogramm. Bei einer Reparatur-Erfolgsquote von 70 Prozent weist die Ökobilanz nach 62 Repair-Cafés eine CO2-Einsparung von 81.200 Kilogramm aus. Damit erfüllt das Repair-Café neun von 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, die von den UNO-Mitgliedsstaaten im Jahr 2015 postuliert wurden.