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Wirtschaft - Villach
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Vorreiter in Sachen E-Government

Stadt Villach baut ihr digitales Angebot aus

Villach – Villach gilt in Österreich als Vorreiter in Sachen E-Government. Nun werden Angebote und Infrastruktur massiv ausgebaut. Ab sofort kann auch die Kärntner Mindestsicherung online beantragt werden.

 3 Minuten Lesezeit (386 Wörter) | Änderung am 23.03.2020 - 13.57 Uhr

Die Corona-Herausforderung zeigt, wie wichtig digitale Angebote im öffentlichen Bereich sind. Sie ersparen Zeit und Wege – nicht nur, aber besonders in Phasen behördlich eingeschränkter Bewegungsfreiheit. Die Stadt Villach gilt im Bereich E-Government österreichweit als Vorreiter. In der  aktuellen Situation kommt dies den Villacherinnen  und Villachern, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rathauses zu Gute. So könnten derzeit theoretisch alle Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter von zu Hause arbeiten, die Serviceleistungen bleiben dennoch weitgehend erhalten. Nur für spezielle Aufgaben muss noch auf die klassische Büroinfrastruktur zurückgegriffen werden. Zusätzlich führt die Stadt nun ein Videokonferenzsystem ein, um Besprechungen effizienter abhalten zu können.

Hohe Akzeptanz in Bevölkerung

Manfred Wundara, Digitalisierungsbeauftragter der Stadt Villach, verweist auf die hohe Akzeptanz der Angebote: „Wir haben auf unserem E-Government-Portal knapp 100 Formulare online. Sie wurden heuer bereits 1800 Mal in Anspruch genommen.“ Beispiele dafür seien Stellenbewerbungen, Wahlkartenanträge, Hundean- oder Abmeldungen sowie Aufnahmeanträge für Wohnungsvergaben.

Die elektronische Quote bei Meldescheinen im Tourismus beträgt in Villach bereits 87 Prozent. „Die steigenden Nutzerzahlen zeigen: Wir müssen und werden das digitale Angebot zügig ausbauen“, sagt Bürgermeister Günther Albel. „In den vergangenen Tagen haben wir zum Beispiel an einem Online-Formular für die Kärntner Mindestsicherung gearbeitet. Es ist bereits freigeschalten.“

Zugriffszahlen auf villach.at verdreifacht

Die aktuellen Zugriffszahlen auf die Webseite der Stadt Villach (www.villach.at) zeigen auch, wie wichtig moderne Infrastruktur für effiziente Information und Kommunikation ist. Seit Bekanntwerden der Coronavirus-Ausbreitung haben sich die Zugriffszahlen auf der Seite verdreifacht. Statistisch hat jede zweite Villacherin bzw. jeder zweite Villacher in den letzten 14 Tagen die Homepage der Stadt Villach besucht.

Investitionen in Infrastruktur

Digitalisierung benötigt Infrastruktur. Die Stadt Villach investiert daher in Speicher- und Netzleistung. So entsteht ein modernes Rechenzentrum, bei dem Synergien mit dem neuen Leitstellenverbund in der Hauptfeuerwache genutzt werden. Ein Ausfalls-Rechenzentrum wird im Rathaus installiert, um in Ernstfällen auf ein Backup zurückgreifen zu können. Diese Zwei- Standort-Strategie soll die Verfügbarkeit der Infrastruktur des Rathauses im Falle großflächiger Stromausfälle gewährleisten.

Zudem wird das hausinterne Datennetz um knapp 150.000 Euro verbessert, ein erweitertes Speichersystem wird rund 190.000 Euro kosten. „Wir rechnen bei den Datenmengen mit jährlichen Wachstumsraten von rund 30 Prozent“, erklärt Digitalisierungsbeauftragter Wundara. In Summe betragen die Investi- tionskosten rund 600.000 Euro.