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Leben - Villach
© Stefano Lunardi

,,Einfach war es nicht''

”Grenzenloses” Engagement: Apotheke hilft Stamm­kunden im Ausland

Villach/ Kroatien – In Zeiten von Krisen wird oft über Engagement gesprochen, das über Grenzen hinaus geht. Im Fall der St. Martin Apotheke in Villach ist das mehr als eine Metapher: Vor einiger Zeit rief ein Stammkunde bei Apotheker Bernd Edler an. Er sitze in einem kleinen Ort in Kroatien ohne Apotheke fest und seine Dauer-Medikamentation neige sich dem Ende.

 2 Minuten Lesezeit (289 Wörter) | Änderung am 21.05.2020 - 13.46 Uhr

Ohne nachzudenken begann Edler zu telefonieren, um eine Paketlieferung nach Kroatien zu bringen. Einfach war das nicht. Der kleine Ort, in dem sich der Kunde aufhält, wird nur von einem Paketlieferanten angefahren. Viele E-Mails und Telefonate gingen hin und her, bis der Apotheker das Paket schließlich auf die Reise schicken konnte.

,,Es ist meine Pflicht zu helfen”

„Der logistische Aufwand war groß – umso schöner war der Anruf, dass es funktioniert hat und die Medikamente angekommen sind“, erzählt Bernd Edler erleichtert. Der Grund für seine Bemühungen ist für ihn schnell erklärt: „Es ist meine Pflicht als Apotheker der ureigensten Kompetenz dieses Berufs – Menschen mit Arzneimitteln zu versorgen – nachzukommen. Egal wo sie sind.“ Das ist nur eine von mehreren Herausforderungen, die die St. Martin Apotheke in den vergangenen Wochen begleitete. „Es war heftig“, erzählt Edler.

Medikamente wurden den Kunden nachhause gebracht

Die Kundenfrequenz war zum Teil drei Mal so hoch. Erschwerend kam hinzu, dass sich das Apotheken-Team aufgrund der Schutzmaßnahmen aufteilen musste. „Das alles mit einem halben Team zu meistern, war täglich eine Herausforderung.“ Beinahe durchgehend riefen Kunden auf ihrer Suche nach Rat zu allen möglichen Themen in der Apotheke an. Ein Lieferdienst wurde betrieben, um Medikamente zu Kunden nach Hause zu liefern.

,,Kein Kunde soll Sorgen haben”

Die Minuten außerhalb der Öffnungszeiten der Apotheke wurden genutzt, um Schutzmasken aufzutreiben und Desinfektionsmittel zu mischen. Jammern möchte der Apotheker darüber aber nicht. Es sei selbstverständlich als Apotheke auch in Krisenzeiten für die Bevölkerung da zu sein und keinen versorgungsfrei zurückzulassen: „Wenn der Kunde bei uns aus der Tür hinausgeht, soll er nicht mit Sorgen rausgehen. Das ist bei uns oberste Prämisse!“