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Politik - Kärnten
SYMBOLFOTO © Bettina Nikolic

Appell an Bundesregierung

Kärntens Politiker fordern weitere “Corona-Lockerungen”

Kärnten – Heute, 29. Mai, gab die Bundesregierung weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen bekannt. Ab 15. Juni soll die Maskenpflicht teilweise aufgehoben und die Sperrstunde in Lokalen auf 1 Uhr Früh festgelegt werden. Kärntens Politiker stehen den Lockerungen mit unterschiedlichen Meinungen gegenüber. 

 4 Minuten Lesezeit (551 Wörter) | Änderung am 30.05.2020 - 20.41 Uhr

Einiges an Licht, aber auch einiges an Schatten attestiert Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser den heute von Bundeskanzler Sebastian Kurz präsentierten weiteren Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Positiv bewertet Kaiser den von ihm geforderten weitestgehenden Wegfall des verpflichteten Mund-Nasenschutz sowie die auch von ihm angeregte Aufhebung der 4-Personen-Regel und die Ausweitung der Sperrstunde im Gastronomiebereich. „Dass die Bundesregierung diesen Forderungen, wie zuvor auch schon anderen, wie beispielsweise der Erhöhung der Teilnehmerzahl bei Hochzeiten und Begräbnissen, nachkommt, ist im Interesse der Bevölkerung erfreulich. Es zeigt, dass steter Kärntner Tropfen den Stein der Bundesregierung offenbar doch höhlt und macht zuversichtlich für die Zukunft“, so Kaiser. Einig ist sich Kaiser mit der Bundesregierung, dass Hausverstand und Eigenverantwortung mehr und mehr Gewicht bekommen sollen, ebenso wie das Einhalten des notwendigen Abstandes.

Kaiser wünscht sich Turnunterricht für Schüler zurück

Unverständnis und Enttäuschung äußert der Landeshauptmann, weil die Bundesregierung weiterhin kein regional differenziertes Vorgehen ermögliche. „Warum in einem Bus oder einem Zug in Kärnten mit nur ganz wenigen Fahrgästen, vor allem im Falle von Schulkindern, weiterhin und trotz großem Abstand Maskenpflicht besteht, ist mit Hausverstand nicht zu erklären“, so Kaiser. Kritik übt er weiters daran, dass die Bundesregierung Schulkindern weiterhin den Turnunterricht untersagt: „Fitnessstudios dürfen aufsperren, aber Kinder dürfen während des Schulunterrichts nicht einmal im Freien ihren Bewegungsdrang ausleben!“ Das solle die Bundesregierung im Rahmen der Schulautonomie ermöglichen. Dass es auch im Bereich des Sports weiter keine Lockerungen für andere Mannschaftssportarten, insbesondere auch im Nachwuchsbereich, gibt, ist für Kaiser ebenso unverständlich.

 

Darmann: “Maskenpflicht für Gastro-Mitarbeiter muss abgeschafft werden”

„Die Sperrstunden-Schikane in der Gastronomie muss sofort zur Gänze aufgehoben werden. Ebenso muss die für alle Gastronomie-Mitarbeiter extrem belastende Maskenpflicht abgeschafft werden.“ Das fordert der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Gernot Darmann in einer Reaktion auf die heute bekanntgegeben Lockerungen der Bundesregierung. „Die Ankündigungen sind viel zu halbherzig. Unsere Unternehmer, die Arbeitnehmer und die gesamte Bevölkerung werden von Kurz, Kogler, Anschober und Co weiter mit überzogenen Maßnahmen schikaniert. Gleichzeitig kommt die von der Regierung versprochene Unterstützung bei den betroffenen Betrieben nicht an“, so Darmann. Die FPÖ fordere laut Darmann weiter eine komplette Öffnung des Wirtschafts-, Tourismus- und Veranstaltungslandes Kärnten unter flächendeckender Begleitung von Corona-Testungen, damit wieder Einkommen und Wertschöpfung erzielt werden können. “Kärnten hätte diesen eigenständigen Weg längst gehen können und müssen“, erklärt der FPÖ-Chef.

“Maskenpflicht soll sofort fallen”

Für Gerhard Köfer (Team Kärnten) sei laut einer Pressemitteilung unverständlich, dass die Maskenpflicht erst ab 15. Juni großteils aufgehoben wird: „In Wahrheit bedeutet das Gesagte von heute, dass die Maskenpflicht sogar um 14 Tage verlängert wurde.“ Der Team Kärnten-Chef fordert weiter, dass diese Pflicht sofort fällt und in eine Empfehlung umgewandelt wird: „Es ist auch möglich, für Kärnten einen eigenen Weg zu gehen. Inzwischen hat sogar der Corona-Koordinator für Kärnten, Primarius Rudolf Likar, klargestellt, dass man hier keine Masken mehr brauchen würde. Schüler und Kunden von Geschäften müssen sofort von der Maske befreit werden, ebenso die Mitarbeiter in der Gastronomie.“