fbpx
Region auswählen:
Wirtschaft - Kärnten
SYMBOLFOTO © WKK/Fritz-Press

Zukunftsfit mit Lehre

Viele Lehrstellen in Industrie und Wirtschaft noch immer nicht besetzt

Kärnten – Der eklatante Lehrstellenmangel steht im Widerspruch zu den freien Lehrstellen in Industrie und Wirtschaft, die derzeit nicht besetzt werden können. Üblicherweise sind die Recruiting-Verfahren um diese Zeit abgeschlossen, doch heuer konnten, da Bewerbungen ausblieben und –bleiben, zahlreiche Stellen noch nicht vergeben werden.

 4 Minuten Lesezeit (506 Wörter)

„Allerdings sind die gut ausgebildeten Kärntner Fachkräfte das Rückgrat unserer Gesellschaft und das Geheimnis des Erfolgs unserer heimischen Wirtschaft. Unsere Kärntner Betriebe investieren viel Zeit und Leidenschaft in die Ausbildung kompetenter Facharbeiterinnen und Facharbeiter, die die Zukunft der Unternehmen und Kärntens sind. Diesen Auftrag nehmen unsere Kärntner Unternehmerinnen und Unternehmer sehr ernst – daran ändert auch Corona nichts“, betont Lehrlingsreferentin LHStv.in Gaby Schaunig.

Weniger Bewerbungen: Ist die Unsicherheit Schuld?

„Für die Kärntner Industrie ist das Thema Lehrlingsausbildung ein langfristiges“, sagt Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten. „Deshalb hat sich in der Corona-Krise auch nichts an der Ausbildungsbereitschaft der Industrie geändert. In die jungen Menschen wird während ihrer Ausbildung in jeder Hinsicht viel investiert. Sie sind die starke Basis des Fachkräftepotenzials der Unternehmen“, so Springer. Die Industrie stehe also zu ihrer Verantwortung und werde im nächsten Lehrjahr in ähnlichem Ausmaß neue Lehrlinge aufnehmen wie in den Jahren zuvor.

Die Betriebe hätten heuer allerdings deutlich weniger Bewerbungen registriert. Da bestehe offenbar ein Zusammenhang mit den geschlossenen Schulen und der allgemeinen Corona-bedingten Unsicherheit. Springer bestärkt jedoch alle Jugendlichen (und deren Eltern), die sich für eine Lehre interessieren, sich in der Industrie zu bewerben. „Die Betriebe, die über Lehrstellen verfügen, sind unter www.inlehre.at inklusive Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern abrufbar.“

Maßnahmen wurden bereits getroffen

Die Interessenvertretungen sowie das AMS haben bereits Maßnahmen eingeleitet, um dem Corona-bedingten Ausfall von schulischer Bildungs- und Berufsberatung und der Möglichkeit Unternehmen im Rahmen von Schnuppertagen kennenzulernen, entgegenzuwirken. „Auch, wenn Verunsicherung herrscht, die Lehrausbildung ist der Grundstein der weiteren Laufbahn und sollte nicht aufgrund eines Virus aufgeschoben werden. Die Bildungs- und Berufsberatung Kärnten bietet kostenlose Services ebenso an wie das Kärntner Arbeitsmarktservice“, so Schaunig.

Für jene Branchen, die Covid-19-bedingt weniger Lehrstellen als sonst anbieten, wie es beispielsweise im Tourismus der Fall ist, greift das Kärntner Arbeitsmarktpaket des Landes Kärnten und des Kärntner Arbeitsmarktservices, über das die überbetrieblichen Lehrausbildungsplätze (ÜBA) aufgestockt werden. Die Chance zur Vernetzung zwischen Lehrstelleninteressierten und Betrieben der Gewerbe- und Bauwirtschaft zu nutzen, kann sich für angehende Lehrlinge rentieren und ist ganz leicht möglich über die WK-Plattform. Welche Betriebe freie Lehrstellen haben und in welchen Berufen freie Lehrstellen verfügbar sind, können Interessierte problemlos online herausfinden.

Nicht nur Jugendliche sind gefragt

Um Covid-19-bedingt nicht eine ganze Generation an jungen Lehrlingen zu verlieren, gibt es also ein umfassendes Maßnahmenpaket aller Beteiligten. „Unser Fokus liegt aber nicht nur auf Fördermaßnahmen für Jugendliche und Lehrlinge. Das Arbeitsmarktpaket besteht aus einem Mix an Maßnahmen für unterschiedliche Zielgruppen. So beispielsweise setzten wir in Abstimmung mit LR Daniel Fellner und den Kärntner Gemeinden eine Kärntner Variante der nachhaltigsten Maßnahme für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über 50 auf, die es je gab. Die Kärntner Auflage der ‚Aktion 20.000‘ ermöglicht älteren Arbeitslosen die Reintegration in den Arbeitsmarkt mit sinnstiftende Arbeit“, so LHStv.in Schaunig und weiter: „Also, bewerben Sie sich!“