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Leben - Kärnten
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Dr. Siebert warnt:

Unsicht­bare Ge­fahr lauert im Garten­pool

Kärnten – Immer mehr Leute stellen Pools in ihren Gärten auf. Dieser Badespaß kann allerdings auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen, weiß Primar Dr. Franz Siebert vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan.

 3 Minuten Lesezeit (363 Wörter) | Änderung am 05.07.2020 - 16.11 Uhr

So zeige sich zum Beispiel eine Häufung von fieberhaften, wässrigen Durchfällen die durch vielerlei Keime hervorgerufen werden können. „Aber auch Colibakterien, Salmonellen, Noroviren, Rotaviren können im Badewasser vorkommen und entsprechende Infektionen bei Menschen (vor allem Durchfallerkrankungen) auslösen“, erklärt Dr. Siebert. Dabei gelte: Je wärmer die Pools, desto mehr wachsen Bakterien. Bei Wassertemperaturen über 30 Grad werde nämlich das desinfizierende Chlor in der Wirkung abgeschwächt.

Potenzielle Krankheitserreger im Pool

Die Übertragung der Keime in die Pools erfolge einerseits durch den Menschen selbst, andererseits seien überall Umweltkeime vorhanden. Nicht zuletzt könne auch durch Vögel Keime in das Wasser eingebracht werden. Dr. Siebert rät: „Menschen mit Atemwegsinfekten oder Durchfall sollen auf keinen Fall baden gehen, um andere nicht unnötig zu gefährden. Dies gilt unabhängig davon, um welchen potenziellen Krankheitserreger es sich im Einzelnen handelt.“ Wie der Primar erklärt, sollte es unbedingt vermieden werden, mit offenem Mund zu schwimmen, um das Verschlucken von Wasser zu verhindern. Außerdem solle die nasse Bekleidung nach dem Baden möglichst rasch abgelegt und der Körper nach Abduschen mit einem Tuch kräftig abgetrocknet werden.

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Auch durch Vögel können Keime ins Wasser gelangen.

Auch durch Vögel können Keime ins Wasser gelangen. - © Pixabay

Corona-Ansteckungsrisiko sei „äußerst gering“

Aktueller Diskussionspunkt aus heutiger Sicht ist natürlich die Coronavirus-Infektion: SARS-CoV-2 könne, laut dem Primar, theoretisch über infizierte Badegäste ins Wasser gelangen. „In Gewässern wurden auch schon Virusbestandteile nachgewiesen wobei es fraglich ist, ob diese dort auch infektiös sind“, so Siebert. Der Hauptübertragungsweg des Virus sei die direkte Übertragung über virushaltige Tröpfchen. Auch laut der WHO wird das Ansteckungsrisiko durch Badewasser als „äußerst gering“ eingeschätzt.

Richtige Reinigung

Die Pools sollten nicht sehr lange befüllt im Garten stehen, ohne dass hier eine regelmäßige Filterung des Wassers, entsprechende Wasseraufbereitung oder sogar Chlorierung durchgeführt wird. Auch Salzhältige Mittel inaktivieren Viren und andere Keime. Bei Kinderplanschbecken sei eine chemische Behandlung mit Chlortabletten völlig unsinnig. Stattdessen solle das Badewasser täglich getauscht werden. Mit dem entsprechenden Umgang mit seinem Pool sollte dem Bade- und Erfrischungsspaß nichts im Wege liegen.