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Wirtschaft - Kärnten
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Eine Umfrage zeigt:

Buben erhalten im Schnitt mehr Taschengeld

Kärnten – Obwohl der Trend zu bargeldlosem Zahlen stetig steigt, setzt ein Großteil der österreichischen Eltern beim Thema Taschengeld nach wie vor auf Bargeld. Wie eine Umfrage der BAWAG P.S.K. und des österreichischen Bankenverbands zeigt, erhalten 73 Prozent der Kinder zwischen sechs und 14 Jahren ihr Taschengeld bar. Neben dem Alter wirkt sich auch das Geschlecht auf die Höhe des Taschengeldes aus, Buben bekommen im Schnitt mehr als Mädchen.

 5 Minuten Lesezeit (602 Wörter) | Änderung am 13.07.2020 - 12.23 Uhr

„Nur“ 23 Prozent der Kinder wird das Geld überwiesen, obwohl bereits drei von zehn ein Taschengeldkonto besitzen. „Taschengeld hilft unseren Kindern, den Umgang mit Geld zu trainieren und gleichzeitig ein Gefühl für ein ausgewogenes Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben zu entwickeln. Viele Eltern geben das Geld ihren Kindern jedoch weiterhin bar, obwohl digitale Zahlungsvorgänge im Alltag der jungen Generation immer bedeutender werden. Wir möchten Eltern daher ermutigen, auch Taschengeldkonto und Karte in die Gelderziehung miteinzubeziehen“, erklärt Enver Sirucic, CFO der BAWAG Group und Vorstandsmitglied des Bankenverbandes.

85 Prozent der Kinder erhalten Taschengeld

Generell erhalten bereits 85 Prozent der Kinder in Österreich Taschengeld, 68% davon regelmäßig. Knapp die Hälfte erhält monatlich einen Betrag, 43 Prozent wöchentlich. Hauptgründe, warum kein Taschengeld gezahlt wird sind: Entweder werden die Ausgaben komplett von den Eltern übernommen, die Kinder sind zu jung oder das Geld wird lediglich als Belohnung eingesetzt. Das Alter spielt laut Umfrageergebnissen bei Taschengeldthemen eine entscheidende Rolle. So erhalten 96 Prozent der Kinder zwischen 11 und 14 Jahren Taschengeld, bei 6- bis 10-Jährigen sind es „nur“ 76 Prozent. Auch die Höhe des Betrags wird vom Alter des Kindes beeinflusst. Volksschulkinder bekommen im Schnitt 24 Euro Taschengeld, bei den älteren Kindern sind es 48 Euro.

Taschengeldkonten sind beliebt

Kinder, die ihr Taschengeld überwiesen bekommen, haben beim Betrag übrigens die Nase vorn: Sie erhalten monatlich von ihren Eltern durchschnittlich 43 Euro und damit um 8 Euro mehr als jene Kinder, die es bar bekommen (35 Euro). „Beim Taschengeldbezug über das Bankkonto profitieren die Kinder doppelt: Sie erhalten mehr von ihren Eltern und haben gleichzeitig die Gelegenheit, in einem sicheren und geschützten Umfeld den Umgang mit Geld zu üben. Taschengeldkonten haben keine Überziehungsmöglichkeit. Damit kann nur ausgegeben werden, was auch verfügbar ist. Außerdem lernen die Kinder, regelmäßig einen Blick auf ihr Konto zu werfen und sich über ihre Einnahmen und Ausgaben zu informieren“, sagt Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes.

Buben bekommen mehr

Neben dem Alter wirkt sich auch das Geschlecht auf die Höhe des Taschengeldes aus: So bekommen Buben im Schnitt 41 Euro Mädchen hingegen mit 34 Euro um 7 Euro weniger – und das obwohl 71 Prozent der Mädchen regelmäßig Taschengeld erhalten und damit sogar öfter als Buben (66 Prozent). Sieben von zehn Eltern hören übrigens beim Festlegen der Betragshöhe auf das eigene Bauchgefühl, 22 Prozent tauschen sich mit anderen Eltern aus. Nur 15 Prozent orientieren sich an Empfehlungen von PädagogInnen oder ExpertInnen. Kinder, die in die Entscheidung über die Taschengeldhöhe eingebunden werden, bekommen mehr: Sie erhalten im Schnitt 51 Euro monatlich – also um 13 Euro mehr als der Durchschnittsbetrag mit 38 Euro. Kärnten ist das Bundesland, wo das Taschengeld am seltensten überwiesen wird und auch der Prozentsatz jener Kinder die gar keines erhalten ist in unserem Land am höchsten.

Klare Spielregeln

Weiters zeigt sich, dass es in den heimischen Familien klare Spielregeln für den Einsatz des Taschengelds gibt: So müssen laut Umfrageergebnissen sechs von zehn Kindern Süßigkeiten und Computer- oder Handyspiele selbst bezahlen. Vier von zehn Kindern kaufen auch Spielsachen und Lesematerial wie Zeitschriften, Bücher und Comics sowie Schmuck vom eigenen Geld. Anders sieht es bei Schulsachen, Körperpflege-Produkten, Kleidung und Schuhen, elektronischen Geräten sowie Handyrechnungen aus, die alle weitgehend von den Eltern bezahlt werden. Größere Wünsche, wie zum Beispiel ein Fahrrad, Computer, Handy oder eine Gitarre, müssen 58 Prozent der Kinder nicht selbst bezahlen, 38 Prozent müssen diese Wünsche durch Erspartes mitfinanzieren. Sieben von zehn Kindern können sich laut ihrer Eltern das Taschengeld aufbessern: Gute Noten, Hilfe bei der Küchen-  oder Gartenarbeit zählen hier zu den besten Argumenten.