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Leben - Villach
Familie Lepuschitz besitzt in unmittelbarer Nähe des Golfplatzes ein Haus mit mindestens neun Einschlägen von Golfbällen.
Familie Lepuschitz besitzt in unmittelbarer Nähe des Golfplatzes ein Haus mit mindestens neun Einschlägen von Golfbällen. © Manfred Wrussnig

Kaputte Fassade & zerbrochene Dachziegel

In Kösten­berg regnet es Bälle vom Himmel

Köstenberg – Der Wetterbericht für die Familie Christian und Nicole Lepuschitz in Köstenberg (Gemeinde Velden) könnte scherzhaft auch so lauten: Heute ist es leicht wolkig und ab und zu ein Golfball.

 2 Minuten Lesezeit (322 Wörter)

Von Manfred Wrussnig. Die Familie besitzt in unmittelbarer Nähe des Golfplatzes Köstenberg ein Haus mit nicht weniger als neun Einschlägen von Golfbällen. Neun Dachziegel sind kaputt, fünf Einschläge beschädigten die Hausfassade. Das innerhalb von sechs Wochen, denn im März war der Club Insolvent, dann kam Corona und erst die letzten Wochen kam der Betrieb wieder in Schwung.

Jetzt brach wegen der vielen Einschläge der Golfkrieg aus und es wird auch schon zurückgeschossen: Dieser Tage erhielt der Villacher Rechtsanwalt Hans Gradischnig den Auftrag, den Fall gerichtlich einzulochen. „Ich habe die Nase gestrichen voll“ schimpft Lepuschitz. Das Handicap der Familie liegt auf der Hand: „Wir können den Garten nicht nutzen, unsere beiden Kinder sind drei und fünf Jahre alt, wir haben Angst, dass sie irgendwann ein Mal von einem Golfball getroffen werden.“

Die Bälle schlagen beim Nachbarn ein

Es ist das verflixte Loch 5 an dem viele Spieler scheitern, ihre Bälle in luftige Höhe steigen und beim Nachbarn einschlagen. Verhandlungen mit den Nachbarn brachten bis jetzt nur Versprechungen: „Immer wieder wechseln die Geschäftsführer, jeder versprach höhere Netze zu spannen, passiert ist nichts, die letzte Auskunft war, es fehle an Geld für die Absicherung“, klagt Lepuschitz.

Wer jetzt für den Schaden haftet, Spieler oder Betreiber, soll das Gericht klären. Im März meldete der Golfclub gar Insolvenz an. Später ging es dann doch noch wieder weiter. Ob er fürchte, dass es für die Nachbarn bei Gericht möglicherweise ein Hole in One geben könnte, wollten wir vom Geschäftsführer Hans Jörg Malliga wissen. „Wir werden keinen Richter brauchen“, hofft er und ist zu sofortigen Gesprächen bereit. „Ich kenne das Problem, wir werden, hoffe ich, eine amikale Lösung finden und die Haftung für die Schäden diskutieren.“

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