Mehr Regen als in den letzten Jahren:
Sommer 2020 unter den wärmsten fünf Prozent
Kärnten/Österreich – Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik informiert, liegt in der Reihe der wärmsten Sommer der Messgeschichte der Sommer 2020 im Tiefland vorläufig auf Platz 14, auf den Bergen auf Platz 13. Die Regenmenge war in diesem Sommer 25 Prozent über dem Mittel. Die Zahl der Sonnenstunden entsprach ungefähr dem Durchschnitt.
Die vorläufige Klimabilanz zum Sommer 2020 der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) basiert auf der ersten Auswertung der rund 270 Wetterstationen der ZAMG sowie auf der räumlichen Klimaanalyse an 84.000 Datenpunkten in Österreich mittels dem Beobachtungsdatensatzes SPARTACUS. Die Daten der Wetterstationen reichen zum Teil bis ins 18. Jahrhundert zurück. Die SPARTACUS-Daten sind flächendeckend bis ins Jahr 1961 verfügbar.
Der Sommer 2020 im Überblick
Der meteorologische Sommer 2020 (Juni, Juli und August) brachte eher wechselhaftes Wetter und keine langen Hitzewellen. Er verlief aber deutlich wärmer als der Großteil der Sommer seit dem Messbeginn in Österreich im Jahr 1767. „Der Sommer 2020 war wärmer als 95 Prozent aller Sommer in der 254-jährigen Messgeschichte”, sagt Alexander Orlik von der ZAMG, „2020 reiht sich in der Liste der wärmsten Sommer der Messgeschichte im Tiefland auf Platz 14 und auf den Bergen auf Platz 13 ein.”
In den letzten Jahren fast nur deutlich zu warme Sommer
Der Sommer 2020 bestätigte den Trend zu einem immer wärmeren Klima in Österreich. 12 der 15 wärmsten Sommer der 254-jährigen Messgeschichte waren in den letzten 30 Jahren. „Ein Grund, warum viele Menschen den Sommer 2020 als nicht besonders warm empfanden, ist wahrscheinlich, dass die drei letzten Sommer – 2017, 2018 und 2019 – extrem heiß verliefen”, sagt ZAMG-Klimatologe Orlik.
Deutlich mehr Regen als in den letzten Jahren
Ein weiterer Grund, warum der Sommer 2020 im subjektiven Empfinden zum Teil als „nicht so besonders gut” empfunden wurde, war auch, dass es regelmäßig geregnet hat. Im Unterschied zu den sehr trockenen Sommern 2019 und 2018 gab es heuer in der österreichweiten Auswertung um 25 Prozent mehr Regen als im vieljährigen Mittel. Der Sommer 2020 brachte auch einige heftige Unwetter.
Blitze: niedrigster Wert der letzten 30 Jahre
Das Jahr 2020 brachte bisher ungewöhnlich wenige Gewitter. Im Sommer kam es zwar zu mehreren Unwettern, das österreichische Blitzortungssystem ALDIS registrierte von Jänner bis Ende August aber nur rund 60.200 Blitzeinschläge. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Blitzmessungen im Jahr 1992.
Der Kärntner Sommer im Detail
- Niederschlagsabweichung: 35%
- Temperaturabweichung: +0.9 °C
- Abweichung der Sonnenscheindauer: -5%
- Temperaturhöchstwert: Villach (493 m) 34.2 °C am 28.7.
- Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin):Villacher Alpe (2117 m) 0.1 °C am 1.6.
- Temperaturtiefstwert unter 1.000 m: Weitensfeld (704 m) 2.8 °C am 2.6.
- höchstes Sommermittel der Lufttemperatur: Villach (493 m) 19.8 °C, Abw. +1.0 °C
- höchste Sonnenscheindauer: Klagenfurt (450 m) 716 h, Abw. -1 %