Kreuzbergl-Aus­stellung: Beson­deres High­light am Advent­sonntag

Von Christine Jeremias. Begonnen hat alles mit einer Spinne: das war das erste Objekt, das Manfred Stippich Ende August gestaltet hat. Seither sind zahlreiche Skulpturen dazugekommen und sorgen für mystische Stimmung am Kreuzbergl – und für Gesprächsstoff. 5 Minuten hat berichtet. Denn Stippichs Waldgeister lassen viel Raum für Interpretationen. Das macht wohl auch die Faszination der Landart-Ausstellung aus: Fast jeder sieht etwas anderes in den Figuren, Zeichen und Arrangements.

Die Lichtung ist zu einem beliebten Ziel für Spaziergänger geworden. - © KK

Anregungen aus Mythologie, Sagen und verschiedenen Kulturen

An der Straße Richtung Schweizerhaus liegt in einer Kurve die Lichtung, auf der Stippich seine Kunstwerke gestaltet. Die „Arena“ – wie der Künstler den Platz nennt – erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Ständig bleiben Spaziergänger, Hundebesitzer, Nordic Walker und Familien stehen, um die Waldgeister zu bewundern, zu fotografieren, ein paar Worte mit Stippich zu wechseln und ihm zu seinen Ideen zu gratulieren.

Auch wenn man regelmäßig vorbeikommt, wird es nie langweilig, denn die Landart-Ausstellung ist immer in Veränderung. „Nach dem Schnee musste ich einige Materialien austauschen, je nachdem, was ich zur Verfügung habe, werden die Figuren anders gestaltet. Kürzlich habe ich Palmblätter bekommen, die sehr gut dazu passen“, erzählt Stippich, der sich seine Anregungen in der Mythologie, in Sagen und verschiedenen Kulturkreisen holt. So finden sich Runen neben Hieroglyphen, eine von der Mayakultur angeregte Szene gleich neben dem Olymp. „Mittlerweile gibt es aber zu jeder von mir gestalteten Szene mehrere Interpretationen, Kinder denken bei der Spinne zum Beispiel oft an Harry Potter, auch die Runen lassen Spielraum für verschiedene Deutungen. Ich möchte da auch nicht zu viel vorgeben, ich finde es toll, wenn die Fantasie anregt wird“, so Manfred Stippich.

Das Projekt wächst

Ihm selbst kommen die Ideen für neue Kunstwerke oft spontan, etwa beim Spaziergehen mit seinen Hunden. Und mittlerweile gibt es auch Unterstützung von den Besuchern der Waldkunst. Immer wieder bringen Leute Sachen vorbei, die verarbeitet werden können, wie Korken, besondere Äste, einen Metallring, aus dem ein großer Traumfänger entstehen soll. In Planung sind auch noch ein Lindwurm mitsamt Herkules sowie ein Vogelmann und eine Vogelfrau, die Futterhäuschen halten werden. „Diese Vogelgötter möchte ich nach den Feiertagen fertigstellen. Ich hoffe, dass dann auch viele Leute Vogelfutter vorbeibringen“, sagt der Künstler zu seinen nächsten Plänen.

Highlight am Adventsonntag

Ansonsten darf man gespannt sein, welche mystischen Figuren bald das Kreuzbergl bevölkern werden, schließlich läuft das Projekt auf jeden Fall noch bis Ende 2021. Geplant ist außerdem ein Landart-Wettbewerb. Es tut sich also noch einiges bei den Waldgeistern. Das nächste Highlight ist ein hell erleuchteter „heidnischer Christbaum“ im kürzlich fertig gewordenen, japanisch-inspirierten Zengarten. Am kommenden Sonntag zwischen 16 und 19 Uhr werden 100 Kerzen den Baum adventlich erstrahlen lassen.

Landart-Künstler Manfred Stippich mit der Spinne, die er als erstes gestaltet hat. - © Jeremias