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Politik - Klagenfurt
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"Angriff auf demokratische Grundwerte"

Mehrere Wahlplakate voller antisemitischer Beschmierungen

Klagenfurt – Christian Scheider tritt in Klagenfurt für das Team Kärnten als Bürgermeisterkandidat an. Nun wurden seine Wahlplakate beschmiert. Sein Wahlkampfleiter findet klare Worte für die schreckliche Aktion.

 3 Minuten Lesezeit (477 Wörter) | Änderung am 27.01.2021 - 14.36 Uhr
“Als Wahlkampfleiter der Bewegung Christian Scheider-Team Kärnten verurteile ich die Plakatbeschmierungswelle gegen unsere Wahlplakate entschieden. Das ist ein direkter Angriff auf demokratische Grundwerte. Wir werden uns davon aber nicht unterkriegen lassen, sondern nutzen weiterhin den positiven Zuspruch aus der Bevölkerung. Auch die antisemitischen Parolen lehnen wir – selbstredend – entschieden ab”, so Patrick Jonke.

Alle Standorte werden überprüft

Er erklärt weiter: “Christian Scheider hat in der Vergangenheit stets die Bedeutung von historischen Gedenkstätten unterstrichen und dies auch mit den Stolpersteinen in Klagenfurt deutlich gemacht. Bereits damals hat dies Gegner der Gedenkstätten auf den Plan gerufen.”  Von den Beschmierungen sind mehrere Plakate in der Stadt Klagenfurt betroffen. Derzeit werden alle Standorte überprüft. Auch auf Facebook drücken bereits viele Nutzer ihr Unverständnis und ihren Ärger darüber aus.

“Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz”

Auch Bürgermeisterin Maria-Louise Mathiaschitz (SPÖ) zeigt sich bezüglich der Vorkommnisse bestürzt. “Auch oder gerade weil es ein politischer Mitbewerber ist, dessen Wahlplakat mit solchen Worten beschmiert worden ist, möchte ich diesen Akt zutiefst verurteilen. Antisemitische Handlungen, egal gegen wen, haben in unserer Gesellschaft keinen Platz. Dieser traurige Angriff bleibt hoffentlich der Letzte”, äußerte sie sich kürzlich zu dem Vorfall. “Ich bin fassungslos und erschüttert über solche antisemitischen Schmierereien, und das einen Tag vor der Befreiung von Auschwitz. Niemand unserer politischen Mitbewerber verdient solche Angriffe”, so Grüne Stadtrat Frank Frey. 

Update 18 Uhr: “Lieber Wahlrecht, anstatt Vandalismus ausüben”

Die heutigen Beschmierungen auf den Wahlplakaten eines Mitbewerbers für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl 2021 lehnen auch die Freiheitlichen zu tiefst ab. „Wir distanzieren uns deutlich von so einer negativen Handlung, denn eine solche Tat hat in einem demokratischen Prozess nichts verloren. Wir können in Österreich von Glück reden, dass wir wählen gehen dürfen und dies in der Bundesverfassung verankert ist. Man sollte lieber seiner Stimme Gewicht verleihen, in dem man das Wahlrecht nutzt, anstatt Vandalismus zu praktizieren“, so Vizebürgermeister Wolfgang Germ. Es soll jedem Mitbewerber die Möglichkeit gegeben sein, seine Ideen und Vorschläge zu präsentieren. „Wir Freiheitliche wollen einen fairen Wahlkampf, in dem jeder Kandidat die gleichen Chancen hat“, so Vizebürgermeister Wolfgang Germ.

VP Geiger: “So etwas hat in unserer Gesellschaft keinen Platz”

Auch die Klagenfurter Volkspartei verurteilt zutiefst die Worte und die Schmiererei auf dem Wahlplakat von Christian Scheider. VP Obmann Markus Geiger sagt: „Dieser Akt und diese Worte haben in unserer Gesellschaft nichts verloren. Wir alle sollten froh sein in einer Demokratie leben zu dürfen und können solche Aktionen und antisemitischen Worte des Hasses nicht tolerieren. Diese haben in unserer Gesellschaft keinen Platz. Gemeinsam müssen wir uns gegen jegliche Form des Antisemitismus stellen. Dieser Vorfall ist eine unvorstellbare Respektlosigkeit. Wir hoffen, dass solche Taten die Öffentlichkeit sensibilisieren und die Täter schnellstmöglich ausgeforscht werden.”