“Keiner hat dran gedacht, dass Kärnten nicht Wien ist”

Ab 27. März dürfen Schanigärten wieder öffnen. Als Michael Sattlegger, der Besitzer vom Hotel Brunnwirt in Weißbriach und sein Sohn Elias davon erfuhren, standen sie gerade auf der Brunnwirt-Terrasse. Bei deren Anblick mussten sie schmunzeln: “Bei so viel Schnee – wie soll man da in wenigen Wochen Gäste bewirtschaften können?”, fragten sich die beiden. Kurzerhand holten sie ihre Winterausrüstung, drehten ein Video und brachten so hunderte Kärntnerinnen und Kärntner zum Lachen. Das Posting hat bereits mehr als 360 Likes und wurde bisher 170 Mal geteilt. Doch hinter dem Clip steckt eine ernste Botschaft.

“Keiner hat dran gedacht, dass Kärnten nicht Wien ist”

“Das Video ist eindeutig ‘Galgenhumor'”, gibt Sattlegger zu verstehen und stellt klar: „Die Verordnung geht aus meiner Sicht total an der Realität vorbei“, betont der Gastwirt. „Auf 800 Meter Seehöhe zu Ostern die Leute im Gastgarten zu bewirtschaften, ist illusorisch. Wir haben noch Unmengen Schnee und auch die Temperaturen laden nicht dazu ein, länger im Freien zu sitzen.“ Es brauche andere Maßnahmen. „Eintrittstests sind bei den körpernahen Dienstleistern mittlerweile gang und gäbe. Ich bin überzeugt, das würde auch in der Gastronomie funktionieren.“ Die Gäste würden ohnehin nicht mehr dicht an dicht beieinander sitzen wollen. Es habe sich viel getan seit dem Ausbruch der Pandemie.

“Wir wissen noch gar nichts”

“Wir sind grundsätzlich eine sehr positive und optimistische Familie, aber schön langsam vergeht auch uns das Lachen”, betont der Gastwirt. “Viele anderen Branchen dürfen bereits wieder arbeiten. Wir in der Gastronomie und Hotellerie wissen noch gar nichts. Wann geht es wieder los? Wie handhaben wir den Sommer? Was verändern wir in den Abläufen? ” Sattlegger stellt klar: “Wir brauchen eine Perspektive und eine klare Ansage.”

Das Hotel Brunnwirt in Weißbriach - © Hotel Brunnwirt