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Wirtschaft - Klagenfurt
Robert Gössinger verkauft jeden Freitag von 10 – 17 Uhr Selbstgemachtes in seinem
Hofladen.
Robert Gössinger verkauft jeden Freitag von 10 – 17 Uhr Selbstgemachtes in seinem Hofladen. © Christine Jeremias

Tolle Initiative

So gut: Beim Hoislhof gibt es frische Milch rund um die Uhr

Waltendorf – Auf dem Hoislhof in Waltendorf bei Klagenfurt trifft Tradition auf Moderne. Der Bauernhof ist seit Jahrhunderten im Familienbesitz, um auch in Zeiten der Konkurrenz durch Großkonzerne bestehen zu können, hat sich Robert Gössinger etwas besonderes einfallen lassen: Beim Milchautomaten kann man sich rund um die Uhr frische Milch holen.

 4 Minuten Lesezeit (490 Wörter)

Von Christine Jeremias. Entstanden ist die Initiative, die Milch direkt ab Hof zu verkaufen, während der Milchkrise vor vier Jahren. „Da bekamen die Bauern nur noch 28 Cent pro Liter von der Molkerei, das hat uns stark unter Druck gesetzt. Es sind aber immer wieder Leute auf uns zugekommen, die die Milch direkt bei uns am Hof kaufen wollten“, erzählt Robert Gössinger. Um den Verkauf zu erleichtern und unabhängig von fixen Zeiten zu gestalten, kam er auf die Idee einen Selbstbedienungsautomaten aufzustellen.

Frische Rohmilch ist beliebt

„Anfangs hatten wir Bedenken, ob der Automat wirklich so gut angenommen wird, schließlich sind doch einige Supermärkte in der Nähe, aber es hat sich gezeigt, dass die Leute gezielt zu uns kommen“, ist der Landwirt zufrieden. Die Kunden schätzen nicht nur die Öffnungszeiten rund um die Uhr, sondern vor allem auch die Qualität und Frische der Rohmilch. Im Gegensatz zur „normalen“ Milch, wird die Rohmilch nicht pasteurisiert und hat auch einen höheren Fettgehalt. „Der natürliche Fettgehalt liegt bei 4,7 Prozent. Da unsere Milch nicht pasteurisiert wird, hält sie nicht ganz so lange, aber drei bis vier Tage auf jeden Fall. Wir achten natürlich auch streng auf alle Hygienemaßnahmen und lassen die Milch ständig kontrollieren“, so Gössinger. Mittlerweile werden pro Tag zwischen 100 und 150 Liter aus dem Automaten gezapft, an Wochenenden manchmal auch mehr. Zu Stoßzeiten bilden sich schon mal kleine Staus vor dem Milchhäuschen.

Die „Mädels“ leisten gute Arbeit

Robert Gössinger kann also mit der Arbeit seiner „Mädels“, wie er seine Kühe liebevoll nennt, zufrieden sein. Die vierzig Rinder, die alle zur seltenen Braunviehrasse gehören, sind im neuen Laufstall untergebracht und haben auch im Winter die Möglichkeit ins Freie zu spazieren. Den Sommer verbringen sie sowieso auf der Weide. „Auf das Tierwohl wird auf unserem Hof großen Wert gelegt, den Tieren soll es ja gut gehen und auch die Kunden legen immer mehr Wert auf artgerechte Haltung“, so Gössinger. Abgesehen von Kühen gehören zu dem Bauernhof außerdem Schweine, Ziegen, Hühner und Pferde.

Regionalität ist gefragt

Die selbstgemachten Produkte werden jeden Freitag direkt im kleinen Hofladen verkauft. „Wir haben unter anderem Würste, Speck, Topfen und Eier aus eigener Produktion, außerdem verkaufe ich noch einiges für andere Bauern mit. Die Leute wissen die Regionalität sehr zu schätzen, unser Angebot wird gut angenommen“, freut sich der Landwirt. Wer sich selbst von de Qualität der frischen Milch, die ein Euro pro Liter kostet, überzeugen will, hat dazu täglich von 0 – 24 Uhr in der Waltendorstraße 115 die Gelegenheit. Es empfiehlt sich, selbst geeignete Flaschen mitzubringen – und Bargeld. Der Automat gibt zwar Wechselgeld, Bankomatzahlung ist aber (noch) nicht möglich.

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Der Milchautomat erfreut sich seit vier Jahren bei Jung und Alt großer Beliebtheit. - © Christine Jeremias

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