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Leben - Kärnten
„Wir wollen hinhören und aus erster Hand erfahren, wie es den Menschen mit der andauernden Pandemie geht“, so Iris Straßer, Präsidentin der Katholischen Aktion Kärnten.
„Wir wollen hinhören und aus erster Hand erfahren, wie es den Menschen mit der andauernden Pandemie geht“, so Iris Straßer, Präsidentin der Katholischen Aktion Kärnten. © Katholische Aktion

An drei Nachmittagen im April

Telefon­Seelsorge: Bekannte Persönlich­keiten hören genau hin

Kärnten – Vom Bischof über die Bildungsexpertin bis zum Mediziner und Richter: An drei Nachmittagen im April schenken Menschen aus unterschiedlichen Arbeitswelten den Anruferinnen und Anrufern bei der TelefonSeelsorge der Caritas Kärnten ihr Ohr.

 4 Minuten Lesezeit (486 Wörter)

Seit 43 Jahren bietet die TelefonSeelsorge (TS), die in Kärnten von der Caritas Kärnten getragen wird, allen Menschen in Not- und Krisensituationen ein offenes Ohr. Unter der kostenfreien Nummer 142 sind 80 kompetent ausgebildete, freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund um die Uhr anonym und kostenlos für alle Hilfesuchenden da. Während bei vielen Menschen seit Ausbruch von Covid-19 die Resilienz, also die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigungen zu überstehen, sinkt, steigen Arbeitslosigkeit und Zukunftssorgen an – und damit auch die Anrufe in der TelefonSeelsorge.

„Hinhören statt besser wissen“

Von Mittwoch, dem 21. April 2021, bis Freitag, dem 23. April 2021, stehen von 14.30 bis 19.30 Uhr bekannte Persönlichkeiten aus den Bereichen Bildung, Recht, Sozialwesen, Wirtschaft, Medizin und Seelsorge den TS-Anrufern als aufmerksame Gesprächspartner zur Verfügung. Unterstützt werden sie dabei von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter der TelefonSeelsorge. Zum Anrufen eingeladen sind Menschen, die von Corona besonders arg betroffen sind und Hilfe benötigen. Iris Straßer, die Präsidentin der Katholischen Aktion (KA) in Kärnten und Initiatorin des Projektes, will in diesen drei Tagen erfahren, was die Menschen in ihrem Alltag bewegt: „Wo drückt sie der Schuh oder die Last der Zeit? Jede und jeder ist eingeladen, aus seiner Perspektive zu berichten, was frustriert, was die aktuellen Herausforderungen sind und wo Handlungsbedarf besteht, um daraus Schlüsse für das jeweilige Wirken in der täglichen Arbeit ziehen zu können.“ Für Straßer entsteht sozialer Zusammenhalt „in ehrlicher Aufmerksamkeit füreinander, nicht im Reden über andere. Wir wollen hinhören, statt alles besser wissen.“ Die Aktion ist aus dem Quo Vadis-Dialog der Katholischen Aktion entstanden, der darauf abzielt, den gesellschaftspolitischen Diskurs bewusst und branchenübergreifend zu pflegen sowie neue Sichtweisen im strukturellen Rahmen weiter zu tragen.

Die aufmerksamen Zuhörerinnen und Zuhörer

Am 21. April sind Elisabeth Schneider-Brandauer als Direktorin des Bischöflichen Seelsorgeamtes, Diözesanbischof Josef Marketz und Rechtsanwalt Bernhard Fink in der TelefonSeelsorge zu Gast. Am 22. April nehmen sich Beate Gfrerer als Geschäftsführerin der Kärntner Volkshochschulen, Richter Manfred Herrnhofer und Caritasdirektor Ernst Sandriesser der Anliegen der Anruferinnen und Anrufer an. Am 23. April schenken Liselotte Suette als Geschäftsführerin von SOMA Kärnten, Unternehmerin und KA-Präsidentin Iris Straßer sowie Mediziner und KA-Vizepräsident Rudolf Likar den Hilfesuchenden Gehör. Die Inhalte aller Gespräche werden vertraulich und anonym behandelt.

Diskretion gewährleistet

Barbara Ogris von der TelefonSeelsorge freut sich über den Besuch der prominenten Gäste: „Dass sich wichtige Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger Zeit nehmen, um hilfesuchenden Menschen genau zuzuhören, ist ein schönes Zeichen der Wertschätzung ihnen gegenüber und lässt auch darauf hoffen, dass die gewonnenen Erkenntnisse in die tägliche Arbeit einfließen werden.“ Für Anrufende, die intensivere Beratung und Seelsorge benötigen, steht das geschulte Personal der TelefonSeelsorge durchgehend und gut abgegrenzt zur Verfügung, sodass Professionalität, Datenschutz und Diskretion weiterhin gewährleistet sind.