fbpx
Region auswählen:
Veröffentlicht am 09.06.2021, 08:52

Erhebung des ÖAMTC

Drei Tote bei Radunfällen: "Nur 16 Prozent tragen einen Helm"

Kärnten - Im Vorjahr entwickelte sich Corona-bedingt ein regelrechter Fahrrad-Boom, der auch im aktuellen Jahr anhält. Im städtischen Verkehr zeigt sich dabei jedoch ein problematisches Bild: Viele Radfahrende sind ohne Schutzhelm unterwegs. In Kärnten sagen nur 16 Prozent ja zum Fahrradhelm. Alleine letztes Jahr gab es in Kärnten 770 Radunfälle und drei Todesopfer.
von Carolina Kucher2 Minuten Lesezeit (335 Wörter)
Letztes Jahr passierten in Kärnten 770 Radunfälle.

In Österreich besteht zwar keine gesetzliche Radhelmpflicht für Erwachsene, das Tragen eines Helmes ist jedoch nahezu die einzige Möglichkeit des Selbstschutzes von Rad- und E-Tretrollerfahrenden. Der ÖAMTC wollte in dem Zusammenhang wissen, wie viele Personen freiwillig mit Helm unterwegs sind und hat dafür bundesweit in allen Landeshauptstädten 14.600 Radler beobachtet. Das Ergebnis: Insgesamt haben 35 Prozent der Radfahrenden einen Helm getragen. Der Anteil der helmtragenden Männer (37 Prozent) war dabei um fünf Prozentpunkte höher als bei Frauen (32 Prozent).

Helme “stören”

Im Vergleich der Landeshauptstädte zeigten sich teilweise große Unterschiede. Während etwa in St. Pölten und Klagenfurt nur je 16 Prozent der Radfahrer einen Helm trugen, waren es in Eisenstadt 47 und in Linz 72 Prozent. Die Ursachen für die zum Teil großen lokalen Unterschiede bei der Helmtragequote können vielschichtig sein. “Es ist anzunehmen, dass ein Helm am Weg zu Geschäfts- oder Büroterminen in der Stadt eher als unpassend und hinderlich empfunden wird als beispielsweise bei privaten Wegen oder am Weg zu ausgedehnten Radtouren, die oftmals in Städten ihren Ausgangs- und Endpunkt haben”, erklärt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé.

Alleine letztes Jahr gab es in Kärnten 770 Radunfälle und drei Todesopfer.

Zahl der verunglückten Radfahrer steigt

Dass das Radfahren ohne Helm gefährlich ist, spiegelt sich auch in der Unfallstatistik wider. Im Jahr 2020 verunglückten laut Statistik Austria 9.348 Radfahrer (E-Bike und E-Scooter eingeschlossen) auf Österreichs Straßen – 40 davon tödlich. Die Gründe waren zumeist Unachtsamkeit, Ablenkung, Vorrangverletzung oder das Missachten von Geboten und Verboten – sowohl verursacht von Kraftfahrern als auch von Radfahrern selbst. Alleine in Kärnten verunglückten letztes Jahr drei Radfahrer tödlich.

0 von 10 E-Tretrollerfahrenden mit Helm unterwegs

Im Rahmen der Erhebung der Helmtragequote von Radfahrenden wurde auch die Helmverwendung bei E-Tretrollerfahrenden bei über 600 Nutzern erhoben. Wesentliche Erkenntnis dabei war, dass nicht einmal einer von zehn Scooter-Fahrenden einen Helm verwendet hatte. Dies weist klar auf die Problematik hin, dass trotz herausfordernder fahrdynamischer Eigenschaften (bspw. bei Notbremsungen oder Armzeichengeben bei Abbiegemanövern) das Sicherheitsbewusstsein bei Rollerfahrenden sehr gering ist – insbesondere bei Nutzern von Leih-Scootern.

#Mehr Interessantes