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Veröffentlicht am 12.06.2021, 19:00

Gegen das Vergessen

Berührende Gedenk­feier für KZ‐Opfer am Loiblpass

Loiblpass - Mit einer berührenden Gedenkfeier wurde am Samstagvormittag an die zahlreichen Opfer der NS-Diktatur gedacht. Im Zentrum der Gedenkfeier, die vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška organisiert und durchgeführt wird, steht das Bestreben, das lange Zeit „vergessene“ Außenlager von Mauthausen am Loibl im kulturellen Gedächtnis Österreichs und Kärntens zu verankern.
von Tanja Janschitz2 Minuten Lesezeit (260 Wörter)
Berührende Gedenkfeier für die KZ‐Opfer

Am Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Loibl-Nord fand am Samstag die jährliche Internationale Gedenkveranstaltung mitsamt Kranzniederlegung unter Beisein von Landeshauptmann Peter Kaiser statt. In seiner Rede sprach Kaiser von „niemals vergessen, nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ als Losungen jener Generationen, die den Holocaust überlebt haben und als Losungen all jener Menschen, „die wissen, wie wichtig es ist, ein historisches Gedächtnis zu haben, für dieses einzutreten und den nächsten Generationen weiterzugeben.“ Der Landeshauptmann bedankte sich bei allen Personen, die sich ehrenamtlich und mit großem Engagement in Kärnten für die so wichtige Gedenkarbeit einsetzen.

Gegen das Vergessen

Peter Gstettner appellierte: „Die Wahrheit der Geschichte darf nicht für Legendenbildungen missbraucht werden. Sie muss der historischen und moralischen Selbstvergewisserung dienen.“ Als Zeitzeuge sprach Reginald Vospernik, die Gedenkrede wurde von Historiker und Schriftsteller Martin Pollack gehalten. Jugendliche der Zweisprachigen Bundeshandelsakademie in Klagenfurt reflektierten in Wortbeiträgen ihre familiäre Geschichte.

Kranzniederlegung zur Gedenkveranstaltung

Gemeinsam mit Vertretern der Partnerstadt Dachau haben auch Bürgermeister Christian Scheider und Vizebürgermeister Alois Dolinar gemeinsam mit Richard Seidl, Referent für Zeitgeschichte der Stadt Dachau, an der „Baustelle des Todes“ einen gemeinsamen Kranz niedergelegt. Für Bürgermeister Christian Scheider ist die jährliche Gedenkveranstaltung beim ehemaligen KZ Loibl Nord ein wichtiger Teil der Erinnerungsarbeit: „Nur wenn man sich der Vergangenheit stellt, diese aufarbeitet und der Jugend näher bringt, kann man dafür sorgen, dass solche grauenvollen Ereignisse sich nicht wiederholen“. Sein Dank gilt den Verantwortlichen des Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška, die diese Veranstaltung seit Jahrzehnten initiieren.

Bürgermeister Christian Scheider, Vizebürgermeister Alois Dolinar und Richard Seidl, Referent für Zeitgeschichte von der Partnerstadt Dachau
Kranzniederlegung beim ehemaligen KZ Loibl Nord
LH Kaiser bei der Kranzniederlegung

Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška

Das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška wurde 1995 von engagierten Wissenschaftern der Universität Klagenfurt unter der Leitung von Peter Gstettner ins Leben gerufen. Zu den wichtigsten Zielen zählen die Errichtung einer würdigen Gedenkstätte beim KZ Loibl Nord sowie die Pflege von Erinnerungsarbeit in Form von Gedenkveranstaltungen, Exkursionen und öffentlichen Vorträgen.

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