Das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška wurde 1995 von engagierten Wissenschaftern der Universität Klagenfurt unter der Leitung von Peter Gstettner ins Leben gerufen. Zu den wichtigsten Zielen zählen die Errichtung einer würdigen Gedenkstätte beim KZ Loibl Nord sowie die Pflege von Erinnerungsarbeit in Form von Gedenkveranstaltungen, Exkursionen und öffentlichen Vorträgen.
Am Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Loibl-Nord fand am Samstag die jährliche Internationale Gedenkveranstaltung mitsamt Kranzniederlegung unter Beisein von Landeshauptmann Peter Kaiser statt. In seiner Rede sprach Kaiser von „niemals vergessen, nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ als Losungen jener Generationen, die den Holocaust überlebt haben und als Losungen all jener Menschen, „die wissen, wie wichtig es ist, ein historisches Gedächtnis zu haben, für dieses einzutreten und den nächsten Generationen weiterzugeben.“ Der Landeshauptmann bedankte sich bei allen Personen, die sich ehrenamtlich und mit großem Engagement in Kärnten für die so wichtige Gedenkarbeit einsetzen.
Gegen das Vergessen
Peter Gstettner appellierte: „Die Wahrheit der Geschichte darf nicht für Legendenbildungen missbraucht werden. Sie muss der historischen und moralischen Selbstvergewisserung dienen.“ Als Zeitzeuge sprach Reginald Vospernik, die Gedenkrede wurde von Historiker und Schriftsteller Martin Pollack gehalten. Jugendliche der Zweisprachigen Bundeshandelsakademie in Klagenfurt reflektierten in Wortbeiträgen ihre familiäre Geschichte.
Kranzniederlegung zur Gedenkveranstaltung
Gemeinsam mit Vertretern der Partnerstadt Dachau haben auch Bürgermeister Christian Scheider und Vizebürgermeister Alois Dolinar gemeinsam mit Richard Seidl, Referent für Zeitgeschichte der Stadt Dachau, an der „Baustelle des Todes“ einen gemeinsamen Kranz niedergelegt. Für Bürgermeister Christian Scheider ist die jährliche Gedenkveranstaltung beim ehemaligen KZ Loibl Nord ein wichtiger Teil der Erinnerungsarbeit: „Nur wenn man sich der Vergangenheit stellt, diese aufarbeitet und der Jugend näher bringt, kann man dafür sorgen, dass solche grauenvollen Ereignisse sich nicht wiederholen“. Sein Dank gilt den Verantwortlichen des Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška, die diese Veranstaltung seit Jahrzehnten initiieren.