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Veröffentlicht am 04.09.2021, 17:49

Reaktion auf Rechnungshof-Bericht

Köfer: "Mangel an Hausärzten ist ein dramatisches Problem"

Kärnten/Österreich - Aus dem am gestrigen Freitag präsentierten Rechnungshof-Bericht geht hervor, dass in Österreich fast jede zwanzigste Kassenarzt-Stelle unbesetzt ist – laut dem Spittaler Bürgermeister und Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer ein großes Problem, vor allem im ländlichen Bereich.
von Raphael Krapscha2 Minuten Lesezeit (279 Wörter)
Köfer fordert einen einfacheren Zugang zum Medizinstudium, eine Erweiterung der Studienplätze und Hilfestellungen bei der Ordinationsgründung.

Ende 2019 waren rund 4,6 Prozent aller Planstellen für Kassenärzte unbesetzt, insgesamt 327 von 7.142. 185 davon waren Allgemeinmedizin-Stellen, heißt es im gestern veröffentlichten Bericht des Landesrechungshofes (RH) zur ärztlichen Versorgung im niedergelassenen Bereich. Team Kärnten-Chef Bürgermeister Gerhard Köfer sieht darin ein akutes Warnsignal an die Politik: „Der niedergelassene Sektor fristete in den vergangenen Jahren ein höchst stiefmütterliches Dasein. Der Mangel an Hausärzten ist gerade im ländlichen Bereich ein dramatisches Problem, das aufgrund der anstehenden Pensionierungswelle noch größer zu werden droht. Das heißt auch, dass der hausärztliche Bereitschaftsdienst in vielen Teilen Kärntens in Gefahr ist. Schon jetzt klaffen hier große Lücken und das nicht nur an den Feiertagen.“ Köfer fordert in Reaktion auf den Bericht neben dem einfacheren Zugang zum Medizinstudium und einer Erweiterung der Studienplätze auch Hilfestellungen der Kommunen bei der Ordinationsgründung: „Das ist für viele junge Ärzte ein riesiges Problem. Sie haben oftmals nicht die Mittel für den Aufbau einer eigenen Praxis.“

Ärztebus-System könnte Engpässe ausgleichen

Akute Versorgungsengpässe im ländlichen Raum könnten laut Köfer auch über ein Ärztebus-System abgedeckt werden, wie es bereits in Deutschland in gewissen Regionen getan wird: „Fakt ist, dass wir hier Angebote brauchen, ansonsten wird es noch unattraktiver, abseits des Zentralraumes und der Ballungszentren zu leben. Gerade ältere Menschen sind auf eine wohnortnahe Versorgung angewiesen. Diese vermittelt Sicherheit und ein Gefühl von Geborgenheit.“ Mehr Tempo verlangt Köfer auch, was die Umsetzung und den Ausbau der Primärversorgungszentren in Kärnten betrifft: „Hier hat sich in unserem Bundesland noch viel zu wenig getan. Das Potenzial dieser Zentren ist riesig.“

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