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Veröffentlicht am 16.09.2021, 18:54

Schlagabtausch

Team Kärnten: Offene Gegner­schaft zwischen Jonke und Dolinar

Klagenfurt - Freund, Feind - Parteifreund. Diese alte Polit-Binsenweisheit, wonach einem kein größerer Gegner erwachsen könne als die eigenen Parteifreunde, scheint sich derzeit im Team Kärnten in Klagenfurt (TKS) abzuspielen. Nach außen hin zeigen die Wortführer Einigkeit und Geschlossenheit. Das gilt sowohl für den Klubobmann der Bürgermeisterpartei, Patrick Jonke, als auch für den Vizebürgermeister von Klagenfurt: Alois Dolinar. Nach innen dürften aber die Hackl tief fliegen.
von Franz Miklautz3 Minuten Lesezeit (444 Wörter)
Nach außen hin zeigen Vizebürgermeister Alois Dolinar (links) und Klubobmann Patrick Jonke (rechts) Einigkeit.

Wie 5 Minuten vorliegender Schriftverkehr zeigt, gingen die Wogen bereits Anfang September hoch: Jonke verwehrte Dolinar, dass dieser Inputs auf eine Tagesordnungsliste für eine gewünschte Klubsitzung setze. Dolinar wollte Jonke offenbar über von ihm – Jonke – getätigte Äußerungen einen Ordnungsruf erteilen: “In Bezug auf Ihre negativen Aussagen über die Gemeinderäte des TK und weitere negative Vorkommnisse, die unserem Teamgeist nicht förderlich sind, bitte ich um Einberufung einer Klubsitzung am 13.9.2021 um 17h”, schrieb Dolinar an Jonke.

Videodreh zu später Stunde

Der Wunsch des Vizebürgermeisters interessierte Jonke aber offenbar recht wenig. Dieser retournierte an Dolinar: “(…) zu dem von Ihnen genannten Datum wird es aufgrund des Stadtsenates am 14.09.2021 eine Klubsitzung geben. Ich darf Ihnen jedoch mitteilen dass eine Diskussion zu dem von Ihnen genannten Thema nicht auf der Agenda vorzufinden sein wird.” Das soll Dolinar erzürnt haben. Wie dem Vernehmen nach auch weitere Dinge: So soll sich Dolinar darüber mokieren, dass ihm ein Video vorgehalten worden sei, das ihn beim Tanzen mit junger Begleitung “um drei Uhr Früh” (Dolinar) in einer Klagenfurter Bar zeigen soll, das ausgerechnet vom Medienmann des Bürgermeisterbüros per Handy gedreht wurde. Wie der Medienverantwortliche betont: in Absprache mit Dolinar und den anderen Gefilmten, denen er das Video schickte – das dann letztlich Medien zugänglich war. Dolinar bleibt dabei: “Es gibt einige offene Fragen in der Partei. Aber wir sind auf einem guten Weg.” Auch Jonke sagt: “Ich weise diese Anschuldigungen zurück und bin schockiert, was da alles in der Zeitung steht. Es gibt keine Spaltung.”

Jonke ablösen lassen

Hinter den Kulissen erfährt man genau das Gegenteil. Nämlich, dass es zwischen den Scheider-Abgeordneten und den Leuten, die von Seiten des Landesparteichefs Gerhard Köfer kommen, eine ziemliche Kluft gebe. Was Scheider und Köfer Montagnachmittag auf Anfrage dementierten.  Wie jedoch weiterer Schriftverkehr nahe legt, dürfte es zwischen Dolinar und Jonke nichts mehr zu kitten geben. Aus den Schriftstücken geht hervor, dass Dolinar Jonke in der Klubsitzung letzten Montag ablösen lassen wollte. Und zwar mit harter Hand. Dolinar scheint sich seiner Sache sehr sicher gewesen zu sein. Dazu ist es dann bekanntlich nicht gekommen. Nach außen hin gibt man sie wie gesagt friedlich.

Mandatar überlegt Austritt

Wie verfahren die Situation ist, zeigt weiterer Zündstoff, nach dem der Austritt des einen oder anderen TKS-Mandatars (Name der Redaktion bekannt, Anm.) nicht ausgeschlossen erscheint. Offenbar geht es hier noch um Bedenkzeit. Dolinar selbst zum Video befragt, sagt: “Das war in meinem Urlaub. Da darf ich auch meine Gaude haben. Wenn mich wer beim Rosenkranzbeten sehen will, soll er am Sonntag in die Kirche kommen.”

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