Mehrheit für Liesnig
An der Gerüchtebörse wurden immer wieder folgende Namen als Pfeiler-Nachfolger gehandelt: SPÖ-Urgestein Manfred “Waschi” Mertel, KABEG-Zentralbetriebsratsobmann Ronald Rabitsch, Sportdirektor Arno Arthofer. Und außerdem: Philipp Liesnig. Ihm wurden in roten Kreisen die besten Chancen zugebilligt. Und er ist es nun auch geworden.
Mit Magistrat bereits vertraut
Der knapp 39-jährige Jurist wird derzeit im Firmenbuch noch als Geschäftsführer des Softwareunternehmens Axians Infoma geführt. Außerdem ist er Gesellschafter der g.O.L.D Consulting mit Sitz in Graz und Vorstand der Sparda Austria Holding in Villach. Erfahrung mit dem Klagenfurter Rathaus hat Liesnig genug: Er war von 2015 bis 2017 Büroleiter von Ex-Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ). Doch wie mehrere Personen vor und nach ihm dürfte auch Liesnig einige Differenzen mit seiner Ex-Chefin gehabt haben. Daraufhin wechselte Liesnig in die Privatwirschaft.
Schon einmal Vizebürgermeister und Gerichtsfight mit Tilly
Vor dem Engagement bei Mathiaschitz war Liesnig Stadtamtsleiter von St. Andrä. Politische Erfahrung hat er bereits gesammelt: Er war über vier Jahre lang Vizebürgermeister von Bleiburg. Einem breiten Publikum wurde Liesnig zudem 2019 bekannt: Da legte er sich als Naturfreunde-Obmann mit Holzbaron Hans Tilly an. Im Rahmen einer Naturfreunde-Kampagne gegen die Verbauung der Kärntner Seen kritisierte der Verein, dass der Wörthersee den “zweifelhaften Ruf einer Badewanne der Reichen” habe und wies auf das „traurige Beispiel der Villa Tilly in Krumpendorf“ hin. Nachsatz: „Versuchen, den Rechtsstaat zu beugen, ist mit aller Konsequenz zu begegnen.“ Daraufhin klagte Tilly. Der Fight endete in einem Vergleich.
Angelobung am 19. Oktober
Voraussichtlich am 19. Oktober soll Liesnig als Nachfolger Pfeilers angelobt werden. Letzterer wird wie gesagt mit 18. Oktober aus dem Amt scheiden.